Bericht vom Jugend forscht Regionalwettbewerb in Lingen 2021

Sowohl die Vorbereitung als auch die Durchführung des diesjährigen Jugend forscht Wettbewerbs stand unter den besonderen Vorzeichen von Covid-19. Unmittelbar nach den Sommerferien war es glücklicherweise noch recht einfach, die Jungforscherinnen und Jungforscher in der Jugend forscht AG um im WPK „Naturwissenschaftliche Wettbewerbe“ persönlich zu betreuen. So entstand früh im Schuljahr bereits eine ganze Reihe von vielversprechenden Ideen und experimentell fertigen Projekten: 

Jannick Demund (5b) widmete sich im Fachbereich Biologie dem Kampf gegen Wespen.

Adil Redzovic (5b) entwickelte einen cleveren Waschraum.

Elaine Hundertmark (5c) programmierte einen fahrbaren Mülleimer.

Das Thema Zahnhygiene stand in diesem Jahr erstaunlicherweise bei gleich zwei Teams im Fokus. Den Unterschied zwischen gekaufter und selbst gemachter Zahnpasta untersuchten Amy Werner, Lea Kloos und Carla Voller (alle 5c). Nachhaltige Zahnbürsten wollten Duc Anh James Nguyen, Matvei Chmoul und Karl Stürenberg (alle 5a) mithilfe einer Zahnbürstenpresse herstellen.

Besonders gelungen war das extrem nützliche Projekt von Dimitri Matsenko (5c). Bereits im Oktober hatte er eine Münzsortiermaschine entwickelt, die auch tadellos funktionierte. Auf Flehen seines Betreuers Dr. Woeller löste er dann auch dessen Organisationsdefizit, indem er zusätzlich eine Schraubensortiermaschine entwickelte. 

Die mittlerweile erfahrenen Forscher Lennart Schliehe und Sven Thiede (beide 10c) beschäftigten sich erneut mit dem Thema „intelligentes Greifen“ auf der Basis einer künstlichen Intelligenz. Vorjahressieger Tim Kiebert (8a) forschte weiterhin zum Akku und Lucas Kötter (10a) suchte weiter interessante mathematische Zusammenhänge bei Primzahlen. 

All diese Projekte waren Ende November im Wettbewerb angemeldet, jedoch konnten die schriftlichen Arbeiten zu diesen nicht mehr rechtzeitig fertigstellen werden. Leider erschwerte der zweite Lockdown die weiteren Arbeitsbedingen dann doch enorm. In dieser Zeit war die Betreuung oft nur noch per Iserv möglich, so dass besonders hoher Einsatz und viel Selbstständigkeit gefragt waren. Dieser zeigte sich insbesondere bei Malak Nabhan (5a), Cheyma Stiti (6a) und Elias Kuscholke (7b).

Der gesamte Wettbewerb lief am 27.02.2021 samstags online ab, anstatt wie gewohnt mit Übernachtung in der Jugendherberge Lingen am Donnerstag und Freitag. Am Vormittag besuchten die Jurys die TeilnehmerInnen in ihren Videokonferenzen und lauschten gespannt ihren Vorträgen, mittags gab es Zeit für reichlich Nachfragen und andere Jurys und dann galt es geduldig auf die Ergebnisse zu warten. Damit all dies gelingen konnte, übten die Schülerinnen und Schüler ihre Vorträge in den vorhergehenden Wochen intensiv in Videokonferenzen, wobei Aspekte wie Tonqualität, Beleuchtung, Hintergrund und Kameraperspektive ganz neue Anforderungen an die Präsentierenden stellten. Elias brachte es nach seiner Präsentation und vor der Siegerehrung schön auf den Punkt: „Im letzten Jahr gab es leckeres Essen, gemeinschaftliches Bowling, begeisterte Mitkonkurrenten und eine tolle Zeit in der Jugendherberge – in diesem Jahr sprach und lächelte ich die ganze Zeit nur in die Kamera und das Internet.“

Die drei haben das Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium hervorragend vertreten. Wenn ihr euch die Siegerehrung anschauen wollt, sucht bei YouTube einfach nach „Jugend forscht und Schüler experimentieren Regionalwettbewerb Emsland 27.02.2021“: https://youtu.be/XMe52HnRboA 

Im Fachgebiet „Technik“ in der Alterssparte „Schüler experimentieren“ präsentierte Cheyma Stiti (6a) der Jury die „smarte Signalmaske“. In dem Feedback wurde ihre gute Idee zu einem aktuellen Thema gewürdigt. Aufgrund eines persönlichen Bezugs wurde der Vortrag besonders überzeugend. Der experimentelle Ansatz sei vielversprechend und durchaus preiswürdig, aber die technische Umsetzung mit Temperatur- und Luftfeuchtigkeitssensor konnte noch nicht vollständig fertiggestellt werden. 

Malak Nabhan (5a) hat sich im Fachgebiet „Arbeitswelt“ in der Alterssparte „Schüler experimentieren“ mit ihrem „automatischen Schrank“ einem ganz alltäglichen Problem in technischer Weise genähert. In einem clever gebastelten Schrank hat sie mit Hilfe eines Motors modellhaft demonstriert, wie sich die Kleider morgens müden FrühaufsteherInnen automatisch präsentieren. Diese Aufgabe wurde fachlich gut und überzeugend umgesetzt, so dass der Schrank nun täglich die passende Kombination im richtigen Licht und am laufenden Band zeigt. Die Jury wurde durch Malaks Engagement voll überzeugt und verlieh ihr so den 2. Preis (60€) sowie den Sonderpreis für „anspruchsvollen Aufbau und komplexes Verfahren“ im Wert von 50€. Dabei wurde in dieser Kategorie gar kein 1. Platz vergeben, so dass Malak sich eigentlich auch wie eine 1. Siegerin fühlen kann. 

Bereits zum dritten Mal nahm Elias Kuscholke (7b) am Regionalwettbewerb teil. Nachdem seine „Sprach-KI mit Deep Learning“ im letzten Jahr mit einem 1. Preis im Fachbereich Mathematik/ Informatik prämiert wurde – und der dann eigentlich eingeplante Landeswettbewerb in Oldenburg wegen Corona ausfiel – nahm er dies zum Anlass, um in diesem Jahr mit einem Corona-Update anzutreten. Dazu zitieren wir die Laudatio der Jury: „Uns hat sehr gut gefallen, mit welchem Engagement du an dein Projekt herangehst. Du hast vieles alleine gemeistert: Deine Maskenerkennung funktioniert einwandfrei und deine Spracherkennung herlässt einen bleibenden Eindruck. Dein Thema hat eine hohe praktische und aktuelle Relevanz und verknüpft die Bereiche Technik, Informatik und Sprache. Mach unbedingt weiter so, du kannst auf das Geleistete sehr stolz sein.“ Elias kann mit seiner künstlichen Intelligenz erkennen, ob eine gefilmte Person eine Maske korrekt trägt. Dazu hatte er die geniale Idee, ein farbiges Videobild in ein kontrastreicheres Schwarz-Weiß-Bild umzuwandeln, welches die künstliche Intelligenz leichter interpretieren kann. Zur Unterstützung der vom Computer getroffenen Entscheidungen liegen dem Programm auch aktuelle Daten von einem implementierten CO2-Diodensensor und viele weitere Informationen vor. Dies war der Jury einen zweiten Preis (60€) und einen Sonderpreis für Innovation wert. 

Für alle Beteiligten war dieser Wettbewerb ziemlich aufwändig: Planung der Videokonferenzen, Koordinierung der Jury, Erstellen eines Videos für die Siegerehrung und Verschicken aller Preise. Umso schöner, dass der Wettbewerb trotzdem sein im Motto eingefordertes Versprechen einlöste: „Lass Zukunft da!“

All die erstgenannten tollen Projekte können wir hoffentlich nächstes Jahr in Lingen an echten Ständen bewundern und im Detail kennenlernen. 

H.-C. Pues und Dr. M. Woeller 

Vorheriger Beitrag
Wiederbeginn des Präsenzunterrichts vor den Osterferien
Nächster Beitrag
Wechsel in Szenario B am 15.03.21 nicht möglich – Inzidenz über 100
Menü