Und am Ende die große Freiheit – wie entsteht abstrakte Malerei?

„Es gibt Maler, die die Sonne in einen gelben Fleck verwandeln. Es gibt aber andere, die dank ihrer Kunst und Intelligenz einen gelben Fleck in die Sonne verwandeln können.“ (Picasso)

Der Kunstkurs ku15 steht kurz vor dem Abitur. Nein, nicht in Kunst lassen sich die Schüler*innen prüfen, und dennoch haben sie erstaunlich viel Energie und Ideen mit in den Präsenzunterricht gebracht. Das vierte Kurshalbjahr gibt uns traditionell noch einmal ungewohnte Freiheiten, und so rannte Elina mit ihrem Vorschlag, frei und groß zu malen, bei mir offene Türen ein. Spachtel, Schrubber, Kehrblech, Farbrolle und Fön, seltener auch mal ein schnöder Pinsel, wurden eingesetzt.
Die Theoriestunden förderten die Lust zum Experiment: Werke von Klein und Graubner, Pollock und Picasso regten an, neue Zugänge auszutesten. Ein großformatiges Bild von Gina-Marie erinnerte uns sogar ein wenig an Gerhard Richters verschwommene Portraits und eine von Smillas Arbeiten könnte eine Illustration zu John McCraes traurigem Gedicht „In Flanderns Fields“ sein. Unsere mit Padlet angelegte Online-Galerie wuchs und so langsam auch der Stolz. Hatte man zu Beginn oft noch die abstrakten Werke belächelt („Wie? Die Frauen wurden mit Yves-Klein-Blau bemalt und rollten über Leinwände?“), so wuchs doch auch der Respekt vor der Freiheit und der Blick für die Wirkung von Strukturen und Komposition wurde geschärft. Kunst ist eben frei, aber nicht beliebig. Wir hoffen auf Neugier und Offenheit beim Betrachten der kleinen Werkauswahl und wünschen dem Jahrgang eine gute und erfolgreiche Abiphase ohne weitere Unterbrechungen!

Maja Sturm

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