Ein Wiedersehen in meiner „alten“ Grundschule

Der Zukunftstag 2022 in der Heilig-Geist-Schule

„AFFENZIRKUS IN DER AFFENKLASSE“

Am 28.04.2022 bin ich nach vier Jahren wieder in mein altes Grundschulleben „geschlüpft“. Viel verändert hat sich nicht. Das Gebäude ist bis auf ein paar farbliche Veränderungen gleichgeblieben und die Lehrer habe ich alle wiedererkannt. Es kam mir so vor, als wäre es gestern gewesen, als ich zuletzt dort war.

Zum Start haben sich alle Teilnehmer des Zukunftstages an der Heilig-Geist-Schule versammelt und wurden in Zweierteams aufgeteilt. Glücklicherweise mussten meine Teamkollegin und ich den Müll der Schule nicht mit aufsammeln. Das habe ich gerne dem anderen Team überlassen, das dafür an dem Tag eingeteilt war. Unser Team ging zur Affenklasse E6 und durfte den Unterricht mitverfolgen und auch mitgestalten. In meiner früheren Grundschule gehen die Erst- und Zweitklässler gemeinsam in eine Klasse. Der Unterricht wird dann getrennt geführt. Die „großen Affen“ (so werden die Zweitklässler genannt) und die „kleinen Affen“ (so werden die Erstklässler genannt) bekommen jeweils unterschiedliche Aufgaben. Aber warum überhaupt Affenklasse? An der Heilig-Geist-Schule haben die Klassen verschiedene Tiernamen. Warum, weiß ich bis heute nicht. Auf jeden Fall gibt es die Affenklasse, die Froschklasse, die Löwenklasse, die Pinguinklasse und noch ein paar mehr Tierklassen. Die Klassen werden als offene Eingangsstufe bezeichnet und gehen gemeinsam zum Unterricht. Ich war früher in der Löwenklasse. Aber nun zurück zur Affenklasse. Jeder „kleine Affe“ hat einen „großen Affen“ als Paten. Ich hatte natürlich gleich fünf

„Affen“ an mir „kleben“, als wir in der ersten Schulstunde zur Sporthalle gegangen sind. Bevor der Unterricht aber überhaupt richtig startete, sind wir alle den Unterrichtsplan gemeinsam durchgegangen. Neu ist auch das Gebet für den Frieden seit dem Krieg zwischen Russland und der Ukraine. Zurück zum Sportunterricht. In Zweierreihen sind die „kleinen“ und „großen Affen“, abgesehen von meiner Teampartnerin und mir, die auch fünf „Affen“ an sich kleben hatte, zur Sporthalle gelaufen. Dort haben sich alle umgezogen und dann wurde auch schon Brennball gespielt. Ich blieb vom Mitmachen im Sportunterricht nicht verschont. 45 Minuten lang dauerte die erste Schulstunde bei Herrn Röhl, einem neuen Lehrer an der Schule, den ich zuvor noch nicht kannte. Danach hatten alle eine Snackpause (bei uns die Fünfminutenpause) und dann ging es weiter mit der zweiten Schulstunde. In der zweiten Stunde war Matheunterricht. Zu Beginn spielten alle Eckenraten. Die „kleinen Affen“ rechnen von 0 bis 20 und die „großen Affen“ lernen das Einmaleins kennen. Während ich den schnelleren Schülern anschließend erfolglos versuchte „unser“ Mathe beizubringen, arbeiteten die langsameren Schüler noch im Einmaleins-Heft („große Affen“) oder an einem Arbeitsblatt („kleine Affen“). Viel interessanter war dann die Pause, aber nicht für mich, sondern für die Schüler der Affenklasse. In der Zeit, in der ich mich versuchte, mit den anderen Teilnehmern des Zukunftstages auszutauschen, wie die ersten Schulstunden bei ihnen verlaufen sind, benutzten die Schüler meine Arme und Beine als Kletteräste. Ich musste nicht lange überlegen, zu welcher „Affenart“ die Affenklasse gehörte. Eindeutig „Klammeraffen“! Interessant für mich war die darauffolgende Schulstunde. Im Deutschunterricht sah ich meine ehemalige Klassenlehrerin der ersten beiden Schuljahre wieder: Frau Klötzel. In der Zeit, in der ich den „großen Affen“ beibrachte, wie man einen Brief schreibt, brachte meine Teamkollegin den „kleinen Affen“ bei, wie man Buchstaben und Wörter schreibt. In der letzten Schulstunde hatten alle Religion und wir haben die Geschichte vom Kreuzweg Jesu gehört. Ein Kind

meinte, es müsste mit mir noch einmal Mathe üben, weshalb es meine Finger um die eintausendmal zählte. Zu guter Letzt hatten die Affenklasse und die Froschklasse eine gemeinsame Betreuung. Ich hoffte, nicht „Pferd spielen“ zu müssen, doch diese Hoffnung „platzte“ relativ schnell.

Insgesamt kann ich sagen, dass man als Grundschullehrerin und Grundschullehrer von den Kindern durchgängig gefordert wird. Aber das war mir von Anfang an auch klar und hat mich nicht großartig gestört. Mit Hilfe der Affenklasse E6 und deren Klassenlehrer, Herrn Rothermundt, konnte ich viele Eindrücke aus dem Berufsfeld eines Grundschullehrers gewinnen und habe viel Neues kennengelernt. Die „Klammeraffen“ haben mich manchmal echt gefordert. Vom ganzen „Affentragen“ hatte ich am nächsten Tag schon Muskelkater. Es hat mir „megaviel“ Spaß gemacht und ein paar Tage später habe ich noch einmal ein paar der „Affen“ wiedergesehen und wir haben uns richtig gefreut. Es war ein schöner Tag an der Heilig-Geist- Schule und ich habe meine „alte“ Grundschule aus einer ganz anderen Perspektive neu kennengelernt. Auf den Zukunftstag im nächsten Jahr bin ich schon gespannt. Mal sehen, welches Berufsfeld ich dann kennenlernen kann. Vielleicht habe ich es dann ja mit echten Affen oder anderen Tieren zu tun.

Viele Grüße
von der „affenerprobten“ Maris aus der Klasse 8c

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