„Jugend forscht“-Berlinfahrt 2022

In den letzten Jahren haben unsere Jungforscherinnen und -forscher viel Zeit und Energie in ihre aufwändigen Projekte investiert und unsere Schule bei den Wettbewerben hervorragend vertreten. Dies wollte das EMA belohnen und gemeinsam mit ihnen eine Fahrt nach Berlin durchführen, um dort in den naturwissenschaftlichen Museen die zahlreichen historisch relevanten Erfindungen aus der deutschen Geschichte und Gegenwart hautnah zu erleben.

Deshalb nutzten wir nach den Sommerferien direkt die ersten Schultage des Schuljahres 2022/2023. Eine Gruppe aus 21 Schülerinnen und Schülern verbrachte drei erlebnisreiche Tage in der Bundeshauptstadt und holte noch einmal alles aus dem wohl einmalig günstigen 9-Euro-Ticket heraus. Die Fahrt mit der Regionalbahn dauerte von Osnabrück über Braunschweig und Magdeburg nach Berlin zwar etwas länger und testete unsere Geduld. Trotzdem kamen wir um 14 Uhr pünktlich am Lehrter Bahnhof an und besuchten sogleich mit einer Führung das neu eröffnete Futurium, welches sich direkt in der Nähe befindet. Die Schülerin und Schüler erkannten im Museum wie vielschichtig und miteinander verwoben unser aller Zukunft ist. Besonders beliebt waren die Mitmachstationen im Untergeschoss des Museums.

Nach einer Wanderung entlang der Spree und über die Museumsinsel hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den Hackeschen Höfen Zeit und Gelegenheit, die Stadt selbstständig noch weiter zu erkunden. Am Ende des ersten Explorationstages besichtigten wir noch das wieder aufgebaute Berliner Schloss mit dem Humboldt Forum. Die Jugendlichen zeigten in einer kleinen Pause sofort, dass sie auch im Kunstunterricht viel gelernt hatten: Den spektakulären Skulpturen im Schlüterhof ordneten sie zahlreiche Figuren der griechischen Mythologie korrekt zu und auch die unterschiedlichen Säulenformen weckten nicht nur an diesem Ort überraschend großes Interesse.

In direkter Nachbarschaft zu der Straße „Unter den Linden“ beobachtete die Gruppe noch in der Dämmerung von außen die Preußische Akademie der Wissenschaft, in der vor 100 Jahren die befreundeten Wissenschaftler Max Planck und Albert Einstein die beiden wichtigsten Theorien der modernen Physik entdeckten und weiterentwickelten: Die Quantenphysik wurde in Charlottenburg anhand von Kontrollmessungen zum Wienschen Verschiebungsgesetz von Max Planck erfunden. Einstein verallgemeinerte in Berlin seine spektakuläre Relativitätstheorie. Beide Physiker waren bis zu Beginn des Dritten Reichs beste Freunde.

Schließlich ging es mit der Linie S7 Richtung Wannsee, wo die Zimmer der Jugendherberge mit letzter Kraft bezogen wurden.

Nach einer Übernachtung begann der zweite Tag mit einem Besuch des deutschen Technikmuseums am Anhalter Bahnhof, das unsere Schülerinnen und Schüler besonders begeisterte. In einer zweistündigen Führung erfuhren wir alles über deutsche Innovationen „Made in Germany“ von Werner von Siemens, August Borsig, Konrad Zuse, Wilhelm Röntgen, Hugo Junkers und vielen anderen. Auch das zugehörige Mitmachmuseum „Science Spectrum“ begeisterte unsere Schülerinnen und Schüler mit allerlei thematisch sortierten Stationen zur Physik.

Nach einem Mittagessen in der versteckten Kantine des Landgerichtes besuchten wir gemeinsam das berühmte Pergamon-Museum. Leider wird der berühmte Pergamon-Altar erst in ein paar Jahren wieder renoviert zu bestaunen sein, aber auch so ergaben sich für unsere Schülerinnen und Schüler fantastische Einblicke in die antike Handwerkskunst. Das Highlight war das weltberühmte Ischtartor, welches mit seinen leuchtend blau gebrannten Keramikkacheln das chemische Wissen der Babylonier glänzend noch heute belegt. Am römischen Marktplatz konnte man die geniale Entdeckung des Schlusssteins der römischen Halbbögen erkennen, welche immer imposantere und bis heute stabile Bauten ermöglichte.

In der anschließenden Pause konnten die Jugendlichen die Prachtstraße „Unter den Linden“ bis zum Brandenburger Tor erkunden. Nach dem Treffen am Pariser Platz wanderte die Gruppe zum Holocaust-Mahnmal, den Überresten der Berliner Mauer, dem Potsdamer Platz, dem Kulturforum, dem Gropius-Bau sowie zur „Topographie des Terrors“. Vom Checkpoint Charlie aus ging es zurück zur Jugendherberge.

Am letzten Tag besuchten wir – nach einem wieder ausgezeichneten Frühstück bestehend aus Brötchen, Müsli, Pancakes und Kuchen – das Naturkundliche Museum mit seiner umfangreichen zoologischen Sammlung, die von Alexander von Humboldt begründet wurde. Besonders beeindruckend waren neben der fossilen Dinosauriersammlung die aufwendigen Präparationen, Modelle und eingeweckten Fische und Amphibien.

Vor der Rückfahrt stärkten wir uns noch in der Uni-Mensa Nord. Vom Bahnhof Zoo ging es schließlich über Magdeburg und Braunschweig wieder im Nahverkehr reibungslos zurück, so dass wir den Hauptbahnhof Osnabrück am Abend pünktlich erreichten.

So endete eine sehr schöne und erlebnisreiche Fahrt für die Forscherinnen und -forscher des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums, die im nächsten Jahr vielleicht ein neues Ziel findet.

Dr. Markus Woeller, Hans-Christian Pues

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