EMA-Schüler des 9. Jahrgangs im Gespräch mit einem langjährigen Freund aus Südafrika
Seit fast 20 Jahren besucht Lutz van Dijk, der Begründer von Hokisa (Homes for Kids in South Africa), regelmäßig das EMA, um immer wieder neuen Schülern von seiner Arbeit und dem Leben der Kinder im HOKISA-Kinderhaus in Masipumelele, einem Township in der Nähe von Kapstadt, zu ezählen. Im Gepäck hat er die Geschichten seiner Kinder, die als Waisen von an AIDS verstorbenen Eltern in dem Kinderhaus aufwachsen. Es sind die Geschichten der immer wieder neuen Kinder, die seit 22 Jahren in dem Haus ein Zuhause finden, wo ihnen sonst nur die Straße und die Gewalt bliebe, wenn sie dieses Zuhause nicht hätten, so van Dijk. „Wir haben kein Kind verloren“, berichtet van Dijk nicht ohne Stolz über seine mittlerweile 22-jährige Arbeit. Derzeit gibt es zwei Kinderhäuser, eines für die Jüngeren, eines für die Älteren. Die ersten Kinder sind längst erwachsen und arbeiten in anerkannten Berufen. Auch heute halten sie den Kontakt mit dem Kinderhaus. Es sind positive Geschichten, die van Dijk erzählt, die Mut machen und zeigen, was die Spendengelder – auch aus der EMA-Schulgemenschaft – Positives bewirken. Mit Spenden aus dem jährlichen Benefizkonzert „Musik für Afrika“ und z.B. aus Kollekten des Einschulungs- und Weihnachtsgottesdienstes unterstützt das EMA regelmäßig das HOKISA-Kinderhaus. Bereits im Frühjahr 2024 hatten EMA-Schüler Lukas Sandhäger (Jg. 7) und seine Mutter die Gelegenheit, Lutz van Dijk und das Kinderhaus in Südafrika zu besuchen. Im Gepäck hatten sie u.a. einen Spendenscheck des EMA über 1200 Euro. Besonders spannend gestaltete sich van Dijks Erzählung am EMA, als er aus den Anfängen des Kinderhauses erzählte. Wie es dank mutiger Spender aus Deutschland möglich wurde, HIV-Medikamente illegal nach Südafrika zu schmuggeln, weil die Einfuhr dort noch verboten war. Aber der Schmuggel flog nicht auf, alle Kinder konnten erfolgreich medizinisch versorgt werden. Heute könne er darüber sprechen, was damals streng geheim gewesen sei, erzählt van Dijk. Im Englischunterricht hatten die Neuntklässler zahlreiche Fragen an van Dijk vorbereitet, die nicht nur auf Englisch gestellt wurden, sondern auch von van Dijk auf Englisch beantwortet wurden. In deren Folge brachte er den EMA-Schülern innerhalb kürzester Zeit sogar einen ersten Satz in seiner Lieblingssprache Xhosa bei, einer Sprache, die auf Klicklauten basiert und zu den elf offiziellen Sprachen Südafrikas zählt. Das sagen Schülerinnen und Schüler der Klasse 9b über die Begegnung mit van Dijk: „Ich fand gut, was für eine positive Ausstrahlung Lutz van Dijk hat.“ (Fenya), „Man braucht Selbstvertrauen, um erfolgreich zu sein.“ (Alea), „Durch Lutz van Dijk lernen wir, wie wichtig es ist, an seine Mitmenschen zu denken und sie zu achten.“ (Aby), „Ich finde es echt mutig, dass Lutz van Dijk sogar etwas Illegales machte, um Menschenleben zu retten.“ (Oumo), “Lutz van Dijk hat mir einen Einblick in eine neue Welt gegeben.“ (Emil), „Das ganze Thema rund um HOKISA finde ich sehr spannend, es hat mich inspiriert, anderen Menschen noch mehr zu helfen.“ (Beate), „Lutz van Dijk hat sehr viele Menschenleben gerettet.“ (Alea)
Sebastian Lücking