Wie das Management Information Game (MIG) am EMA einen vertiefenden Einblick in Wirtschaft vermittelt – 23. Auflage des einwöchigen Planspiels bei KME für Schüler des 11. Jahrgangs

Für eine Woche raus aus dem Unterricht im Klassenraum, rein in eine achtköpfige Gruppe, um ein fiktives Unternehmen zu leiten, ein eigenes Produkt zu entwickeln und ein dazugehöriges Marketingkonzept zu präsentieren, so ließe sich das MIG knapp zusammenfassen. Aber dazu gehört natürlich viel mehr. Dazu gehören Fachvorträge von Experten namhafter Osnabrücker Unternehmen, wie KME Germany GmbH, Klöker und Partner Steuerberatungsgesellschaft mbH, Volkswagen Osnabrück GmbH, Piepenbrock GmbH sowie der Osnabrücker Healthcare Accelerator GmbH, die das nötige Rüstzeug vermitteln sollen, um die skizzierten Aufgaben des Planspiels zu bewältigen. „Unternehmensziele und Unternehmensorganisation“, „Bilanz-und Erfolgsrechnung – Gewinn und Liquidität“, „Marketing“, „Personalmanagement“, „Forschung und Produktentwicklung“ sowie „Startups“ standen demzufolge auf dem Stundenplan für die Spielwoche. Dazu gehört auch die intensive Auseinandersetzung mit der Planspielsoft-ware BO-Cash, die fünf Wirtschaftsjahre der drei fiktiven Unternehmen simuliert. Insgesamt müssen die Gruppen pro Wirtschaftsjahr 75 Entscheidungen für ihr Unternehmen fällen, die am Ende über erfolgreiche Produkte, Marktanteile, sowie Gewinn oder Verlust entscheiden. Darüber hinaus gilt es für einen „Sonderauftrag“ in der Gruppe ein eigenes Produkt sowie ein dazugehöriges Marketingkonzept zu entwickeln. Und es gehört auch die Bewältigung gruppendynamischer Prozesse in der eigenen Spielgruppe dazu. Verantwortlich für die Einführung und Umsetzung des Planspiels war in diesem Jahr Spielleiter Damian Gürtler vom Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft (BNW). Unterstützt wurden die 19 EMA-Schüler in den drei Spielgruppen von drei angehenden Wirtschaftskaufleuten von KME. Die Spielgruppen entschieden sich zu Beginn der Woche, innovative Tische herzustellen. Die „Spring Woods AG“ entwickelte dafür ihren „Innovadesk“, die „FurniTec AG einen „ConfTable“ und die „Terra-Office AG“ den „TerraDesk Pro“ sowie den „TerraDesk Art“. Der Höhepunkt der MIG-Woche ist auch in der 23. Auflage der Marketingabend, an dem die entwickelten Produkte den „Einkäufern“ präsentiert werden. In die Rolle der Einkäufer, inklusive kritischer Rückfragen, schlüpfen dabei die Klassenlehrer, die Schulleitung, Unternehmensvertreter und Eltern. Ihre Punktvergabe entscheidet am Ende, welches Produkt an diesem Abend wie erfolgreich ist. Schulleiterin Uta Wielage fasste die gelungenen Präsentationen der Gruppen so zusammen, dass sie den „Innovadesk“ gern für ihr Home Office hätte, den „ConfTable“ für den Konferenzraum des EMA und den „TerraDesk Pro“ für ihr Büro in der Schule. In der Gesamtbewertung der „Einkäufer“ lag der „ConfTable“ am Ende mit 102 Punkten vor den Produkten der Mitbewerber, die mit 79 („TerraDesk Pro“) und 69 Punkten („InnovaDesk“) ebenfalls ihre Käufer fanden. Im Kontext der Berufsorientierung in der gymnasialen Oberstufe erhielten die Teilnehmer am Donnerstagmorgen auf einer Führung durch das Unternehmen KME einen Einblick in Produktionsabläufe sowie in die vielfältige Produktpalette des Unternehmens. Anhand einer Präsentation der am MIG teilnehmenden Azubis konnten sich die teilnehmenden Schüler am Freitag einen Überblick über die vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten sowie das duale Studium bei KME verschaffen. Am Freitag hatten die drei Spielgruppen ebenso Gelegenheit, ihre unternehmerischen Entscheidungen nach der Veröffentlichung der Abschlussbilanzen zu analysieren und kritisch zu hinterfragen. Mit zwei zweiten Plätzen für die Gruppen 1 und 3 und dem Platz 1 für Gruppe 2 beendeten die Spielgruppen das Planspiel, wobei alle drei Gruppen ein außerordentlich gutes Ergebnis erzielten, wie Spielleiter Damian Gürtler hervorhob. Im abschließenden Fazit der Woche durch die teilnehmenden Schüler wurde deutlich, dass die Woche nicht nur durch das eigenständige Tun ein vertieftes Verständnis von Wirtschaft vermittelt, wie es auch Jana Billigmann vom Industriellen Arbeitgeberverband der der Metall- und Elektroindustrie beim Marketingabend formulierte, sondern auch Leistungsbereitschaft, Teamfähigkeit und Ausdauer. Insofern hoben die Teilnehmer am Ende des diesjährigen MIG nicht nur ihren Zuwachs an Wissen über wirtschaftliche Zusammenhänge hervor, sondern darüber hinaus auch die gelernte Verantwortung und das Sich-Organisieren-Müssen. Das MIG habe sie außerdem gelehrt, sich „bei wechselnden Umständen schnell anpassen“ zu können. Spielleiter Damian Gürtler und Jahrgangskoordinator Sebastian Lücking hoben übereinstimmend die gezeigten Leistungen hervor und lobten die Motivation und Zuverlässigkeit der Teilnehmer. Betreut wurde das MIG seitens des EMA von Annette Averdiek-Bolwin, Fabian Völkerding und Sebastian Lücking. Besonderer Dank – wie bereits von Schulleiterin Uta Wielage beim Marketingabend geäußert – gebührt dem Spielleiter Damian Gürtler, der KME Germany GmbH sowie dem Ausbildungsleiter der KME, Lars Schönball, den drei Azubis Gaby, Paula und Cedric, den Referenten der teilnehmenden Osnabrücker Unternehmen sowie den Sponsoren des MIG, insbesondere der VME Stiftung Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim.

Sebastian Lücking

Vorheriger Beitrag
3. Osnabrücker Fairtrade-Cup: Ein sportliches Highlight mit sozialer Botschaft
Nächster Beitrag
Wie Menschen ohne zu hören kommunizieren und sich ohne zu sehen orientieren