Bericht vom Landeswettbewerb Niedersachsen „Jugend forscht“ 2025

Elias Kuscholke, Schüler der Klasse 11c, hat sich als Regionalsieger mit seinem innovativen Projekt „Entwicklung eines abhörsicheren und quantenresistenten Chat-Protokolls“ für den Landeswettbewerb Jugend forscht Niedersachsen qualifiziert. Dieser fand vom 17. bis 19. März 2024 an der Technischen Universität Clausthal-Zellerfeld statt.

Mit seinem Projekt, das sich mit den Herausforderungen der Cybersicherheit in Zeiten von Quantencomputern beschäftigt, zeigte Elias nicht nur tiefgehende technische Kenntnisse, sondern auch eine beeindruckende Innovationskraft. Ziel des Projekts war es, ein Kommunikationsprotokoll zu entwickeln, das sowohl gegen klassische Abhörmethoden als auch gegen potenzielle Bedrohungen durch Quantencomputing resistent ist – ein Thema, das zunehmend an Bedeutung gewinnt.

Erster Wettkampftag: Anreise und Standaufbau

Der Montag, der erste Wettkampftag des Landeswettbewerbs, stand ganz im Zeichen der Anreise und des Standaufbaus. Die mehrstündige Bahnreise über Braunschweig und Goslar in den Harz war bereits eine kleine Herausforderung, besonders mit den vielen Materialien, die Elias Kuscholke für seinen Wettbewerbstand mitgebracht hatte. Dazu gehörten mehrere PCs, iPads, ein XXL-Monitor, Kabel, Poster und noch vieles mehr – all das musste gut organisiert und transportiert werden, um den Stand für den Wettbewerb vorzubereiten.

Leider zog sich der Aufbau des Standes im historischen Hauptgebäude der Technischen Universität Clausthal-Zellerfeld so lange hin, dass die geplante Führung durch die technischen Institute der Universität für unser Team ausfiel. Dennoch war der Stand nach der langen Aufbauzeit sehr anschaulich und professionell gestaltet, was die harte Arbeit belohnte.

Nach dem Abendessen folgte eine Informationsrunde durch den Wettbewerbsleiter, Herrn Dr. Osewold, der wichtige Details zum Ablauf des Wettbewerbs und den weiteren Tagen erklärte. Anschließend gab es ein musikalisches Rahmenprogramm, das sich als besonders unterhaltsam herausstellte. Es brachte nicht nur gute Stimmung, sondern auch eine gelungene Möglichkeit, die anderen Teilnehmer kennenzulernen und sich auszutauschen.

Dienstag: Jurybewertung und spannende Konkurrenz

Am Dienstagmorgen begann die Jury mit der Begutachtung der 42 Regionalsiegerprojekte aus Niedersachsen. Schon der erste Eindruck bestätigte, was die Teilnehmer bereits erwartet hatten: eine äußerst starke Konkurrenz. Insgesamt 66 Teilnehmer aus verschiedenen Schulen traten in sieben Fachgebieten gegeneinander an. Elias Kuscholke war in der Königsdisziplin Mathematik/Informatik vertreten, wo insgesamt sieben Projekte um das begehrte Ticket zum Bundeswettbewerb Jugend forscht in Hamburg kämpften.

Die Jury hatte die anspruchsvolle Aufgabe, eine Vielzahl hochinteressanter und innovativer Projekte zu bewerten. In Elias’ Fachgebiet wurden so unterschiedliche und spannende Projekte vorgestellt wie:

„Voraussage magnetischer Stürme mithilfe von Sonnenaktivität und künstlicher Intelligenz“ (Johann Neumann Gymnasium, Athenaeum Stade)

„Genetische Algorithmen zur Optimierung von Brücken“ (Paul Menzlaff, IGS Marienhafe)

„Optimierung von Entführungs-Situationen durch Simulation menschlichen Schwarmverhaltens“ (Henri Meyer-Gauen, Gymnasium Mariano-Josephinum, Hildesheim)

„Laser AI: Kann ein Computer als Schach-Profi täuschen?“ (Mattis Backhaus und Samuil Petrov, Max-Planck-Gymnasium, Delmenhorst)

„Schnelle und sichere Schlaganfalldiagnostik mit räumlich-zeitlichen Encoder-Decodern“ (Simon Ma, Schillerschule Hannover)

„Analyse und numerische Lösung des FitzHugh-Nagumo-Modells in ein und zwei Dimensionen“ (Anna Luther, Theodor-Heuss-Gymnasium-Europaschule, Göttingen)

Diese Vielfalt an Projekten, die sich mit den neuesten wissenschaftlichen und technischen Herausforderungen auseinandersetzten, stellte die Jury vor eine spannende Auswahl. Für Elias war es eine besonders aufregende Gelegenheit, sein Projekt „Entwicklung eines abhörsicheren und quantenresistenten Chat-Protokolls“ neben solchen innovativen Arbeiten präsentieren zu können und sich der anspruchsvollen Konkurrenz zu stellen. Der Wettbewerb zeigte, wie vielseitig und zukunftsorientiert die Forschung von Jugendlichen in Niedersachsen ist.

Dienstagabend: Rahmenprogramm

Nach zwei anstrengenden Besichtigungsterminen durch die Jury konnten die Teilnehmer abends im Rahmenprogramm zwischen dem Besuch des Oberharzer Bergwerkmuseums oder dem Besuch einer Comedyaufführung wählen.

Mittwoch: Präsentation und Preisverleihung

Am 19. März, dem letzten Tag des Wettbewerbs, wurde es langsam richtig spannend. Bis zum Mittagessen hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, ihre Arbeiten in der Aula der Technischen Universität Clausthal-Zellerfeld der zahlreich erschienenen Presse und Öffentlichkeit zu präsentieren. Besonders auffällig war das hohe Interesse an den innovativen Projekten, darunter auch die „Schnelle und sichere Schlaganfalldiagnostik mit Hilfe einer generativen KI“ von Simon Ma, die auf einem sehr beeindruckenden Niveau präsentiert wurde und aufgrund ihrer medizinischen Relevanz in starker Konkurrenz zu Elias’ eigenem Projekt stand – dem „Entwickeln eines abhörsicheren und quantenresistenten Chat-Protokolls“. Beide Arbeiten wurden von den Beobachtern als besonders fortschrittlich und vielversprechend eingeschätzt.

Der Wettbewerb um den Landessieg und den begehrten Platz im Bundesfinale von Jugend forscht in Hamburg versprach ein hartes Rennen zu werden. Die Teilnehmer wussten, dass es nun auf jedes Detail ankam, um sich von der starken Konkurrenz abzuheben.

Am Nachmittag fanden verschiedene Begrüßungsansprachen statt, unter anderem durch den Präsidenten der TU Clausthal-Zellerfeld, den Bürgermeister sowie einen Vertreter des Kultusministeriums, die die Bedeutung des Wettbewerbs hervorhoben und den Teilnehmern für ihre hervorragenden Arbeiten dankten.

Anschließend folgte ein interessanter Festvortrag zur Geochemie, der den Teilnehmern und Besuchern neue Einblicke in ein weiteres wissenschaftliches Fachgebiet gab. Doch das Highlight des Tages stand noch bevor: die Preisverleihung. Der Landeswettbewerbsleiter übergab schließlich die Auszeichnungen und gab bekannt, wer in diesem Jahr den Landessieg in Niedersachsen erringen konnte.

Elias‘ Erfolg

Die Spannung war kaum noch auszuhalten. Nach Tagen intensiver Präsentationen und intensiver Konkurrenz war es endlich soweit: Elias Kuscholke erreichte einen großartigen dritten Platz für sein Projekt „Abhörsicheres und quantenresistentes Chat-Protokoll“. Die Jury würdigte die beeindruckende wissenschaftliche Leistung, die nicht nur durch umfangreiches Fachwissen glänzte, sondern auch durch die Integration zahlreicher Sicherheitsfeatures, die das Projekt besonders innovativ und zukunftsweisend machten.

Für diese herausragende Leistung erhielt Elias nicht nur den dritten Platz, sondern auch vier Sonderpreise sowie einen Geldpreis von 450 €. Diese Anerkennung spiegelt die harte Arbeit und den innovativen Ansatz wider, den Elias in sein Projekt gesteckt hat.

Abschluss

Der Landessieg ging in diesem Jahr an Simon Ma, der Niedersachsen nach 2023 erneut beim Bundeswettbewerb vertreten wird. Auch wenn Elias den Landessieg nicht für sich entscheiden konnte, war der Wettbewerb für ihn ein voller Erfolg, sowohl auf wissenschaftlicher als auch auf persönlicher Ebene.

Die Betreuung der Teilnehmer war durchweg hervorragend: Studenten der TU Clausthal sorgten dafür, dass es den Teilnehmern an nichts fehlte – sie wurden rund um die Uhr betreut, mit Essen versorgt und zu den verschiedenen Aktivitäten gefahren. Diese fürsorgliche Organisation trug dazu bei, dass sich alle Teilnehmer in einer angenehmen und unterstützenden Atmosphäre auf ihre Projekte konzentrieren konnten.

Die Veranstaltung an der TU Clausthal-Zellerfeld war nicht nur ein bedeutender Meilenstein in Elias‘ wissenschaftlicher Entwicklung, sondern auch eine wertvolle Erfahrung für seine zukünftige Karriere im Bereich der Informatik und der Cybersicherheit.

Wir gratulieren Elias Kuscholke herzlich zu seiner hervorragenden Leistung und wünschen ihm viel Erfolg bei zukünftigen Projekten und Wettbewerben!

Dr.  Markus Woeller

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