Abiturjahrgang 2002

Albach, Manuel; Althoff, Patricia-Dorotea; Ambros, Cornelia; Andreas, Olesia; Andres, Christian; Arne, Lilli; Berbic, Vahida; Bison, Nicolas; Bokser, Marina; Charchard, Claudia; Dandörfer, Alina; Deicke, Thomas; Djuric, Ivona; Dunst, Katharina; Frese, Julia; Geringer, Julia; Gommer, Stefan; Gozdiewska, Maria; Grani, Lorenzo; Guschker, Felix; Haneberg, Jens; Herz, Veronika; Hogeback, Nadine; Hörnschemeyer, Julia; Huesmann, Anke; Jungmann, Christian; Kantner, Judith; Kaufmann, Yvonne; Klausing, Lena; Klioutch, Irina; Klioutch, Michael; Koch, Inessa; Koch, Viktor; Köster, Jennifer; Kösters, Tim; Lampe, Annika; Landwehr, Matthias; Langkamp, Nina; Langkamp, Sabrina; Laubner, Stefan; Lynjuk, Helena; Machner, Kai; Magnus, Jessica; Maier, Olga; März, Olga; Merkl, Vanessa; Meyer, Antonia; Michael, Sarah; Mönkediek, Bastian; Mulz, Maria; Musli, Sarah; Nicolai, Julia; Olfert, Helena; Ossovskij, Alexander; Paradowski, Cordian; Petkowski, Dimitrij; Plötz, Thorsten; Raude, Mirko; Remme, Anna- Lisa; Respondek, Rene; Rosenwald, Rene; Schulga, Elena; Schwamberger, Veronika; Seifart, Nils; Spelten, Julia; Stele, Andreas; Strangmann, Dennis; Vascenko, Elisaveta; Weinmeister, Swetlana; Werbis, Arthur; Ziegler, Thilo; Zühlke, Eva

Abiturjahrgang 2002 (Foto: EMA)

 

 

Die Reden:

> Begrüßung: OStD Hartmut Bruns
> für die Eltern: Brigitte Musli
> für die Ehemaligen: Dr. Ewald Hein-Janke (Rede liegt nicht vor.)
> für die Schule: Josef Krotzek
> für den Jahrgang: Bastian Mönkediek


 
Begrüßung: OStD Hartmut Bruns
 

Liebe Eltern, liebe Jubiläumsabiturienten,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
liebe Angehörige und Freunde unserer Abiturientinnen und Abiturienten,
liebe Abiturientinnen und Abiturienten.

Ich begrüße Sie recht herzlich zur diesjährigen Feier unserer Abiturentia 2002 im „Haus der Jugend“.

Liebe Jubiläumsabiturienten,
Sie, die Sie vor 25, 40 oder gar 50 Jahren am EMA, – bis 1957 noch „Staatliche Oberschule für Jungen“, an der Lotter Straße – gar nicht weit von hier entfernt – Ihr Abitur abgelegt haben, begrüße ich besonders herzlich, denn Sie sind zum Teil von weither angereist, um an diesem Tag, der jedes Jahr aufs Neue für junge Menschen Abschluss, Besinnung und Zäsur gleichermaßen beschreibt, Verbundenheit mit Ihrer alten Schule zu dokumentieren. Ich habe bei unserem Treffen vor dieser Veranstaltung gehört, dass Jubiläumsabiturienten sogar aus Brasilien und Califoria / USA angereist sind, um an dieser Veranstaltung teilzunehmen.

Den Abiturientinnen und Abiturienten ist natürlich nach Aufbruch zumute.
Sie, liebe Ehemalige, dokumentieren durch Ihre Anwesenheit, dass einen die alte Schule ein Leben lang nie ganz los lässt.
Dieses Osnabrücker Traditionsgymnasium – inzwischen Europaschule – hat Sie für Ihr Leben geprägt und gehört deshalb zu Ihrer Identität. Bei Ihren Treffen haben und werden Sie viele anekdotische Erinnerungen austauschen. Ich bin immer wieder überrascht, wenn ich Jubiläumsabiturienten durch das alte Gebäude an der Lotter Straße führe, – wo sich heute EMMA-Theater, Museum und Hans-Calmeyer–Orientierungsstufe befinden ,– wie viele Erinnerungen bei dieser Gelegenheit wach gerufen und ausgetauscht werden.
Aber diese anekdotischen Erinnerungen sind nur das nach Außen Mitteilbare. Nicht so leicht zu erklären ist das, was man schlicht „Bildung“ nennt, – die Entfaltung des Geistes, die Schulung des Verstandes und des kritischen Denkens.
Das ist nämlich ein verborgener Schatz, den jeder einzelne von Ihnen in sich trägt, und durch den er zur Persönlichkeit gereift ist, und dass auch sie zu Persönlichkeiten heranwachsen, wünschen wir den Abiturientinnen und Abiturienten 2002 natürlich von ganzem Herzen.

Liebe Eltern,
wie erleben Sie den heutigen Tag?
Sicher bewegt auch Sie Erleichterung, dass das Ziel erreicht ist. Sie sind glücklich, Sie sind stolz auf den Erfolg Ihres Kindes. Vielleicht empfinden Sie aber auch ein wenig Verwunderung oder gar Schmerz.
Sie denken zurück an den ersten Schultag Ihres Kindes, Sie haben noch das Bild mit der Schultüte vor Augen. Sie denken zurück an die glückliche Grundschulzeit Ihres Sprösslings, an die Entscheidung, welche Orientierungsstufe Ihr Kind besuchen soll. Zwei Jahre später melden Sie Ihr Kind am Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium an.
Vielleicht bewegt Sie die Frage „Was wäre aus meinem Kind geworden, wenn ich mich für ein anderes Gymnasium, vielleicht sogar eine andere Schulform entschieden hätte?
In der Sekundarstufe I folgen die ersten schlechten Zensuren während der Pubertät, es gibt den ersten richtigen Zoff mit Ihrer Tochter bzw. Ihrem Sohn. Ursache für diese Streitgespräche sind das heimliche Rauchen, der erste Alkohol, der aus Ihrer Sicht falsche Freund oder die nicht zu ihm passende Freundin.
Als wäre es gestern gewesen folgt der Eintritt in die gymnasiale Oberstufe. Klausuren statt Arbeiten, Punkte statt Zensuren. Nur wenige von Ihnen durchschauten noch das System der Kursstufe und schließlich durfte Ihr Kind seine Entschuldigung selber schreiben.
Endlich das Abitur, vorher aber noch Stress, Tage des intensiven Lernens, schriftliche und mündliche Prüfung, das Warten auf die Ergebnisse.

Spätestens heute merken Sie, allzu schnell sind Ihre Kinder erwachsen geworden.
Ihre Kinder brechen mit dem Abitur in der Tasche auf in eine ungewisse Zukunft, die Sie als Eltern höchstens noch begleiten, aber kaum mehr selbst gestalten können.

Liebe Eltern,
ich weiß nicht, ob sich Ihre Kinder sich schon bei Ihnen bedankt haben – ich jedenfalls danke Ihnen von ganzem Herzen für die fürsorgliche Begleitung, für die Geduld und Liebe, die Sie Ihren Kindern auf dem Weg zum Abitur haben zuteil werden lassen.

Meinen Kolleginnen und Kollegen gilt auch in diesem Jahr wieder mein ganz besonderer Dank.
Seit dem Schulbrand am 25. Februar 2001 haben Sie im wahrsten Sinne des Wortes ein bewegtes Schulleben. Rechnen wir die diversen Sportstätten, die wir nach dem Wasserschaden in der Sporthalle vom Juli 2001 aufsuchen mussten dazu, so haben Sie inzwischen an 34 Standorten in unterrichtet oder Schulveranstaltungen durchgeführt.
Was Sie in diesem Schuljahr geleistet haben, verdient besondere Anerkennung.
Sie haben aber nicht erst nach den Brand, sondern über viele Jahre engagiert Ihr Wissen und Ihre Kompetenz eingebracht, damit die Schülerinnen und Schüler, die wir heute hier verabschieden, ihr Abitur erreichen konnten.

Besonders danken möchte ich an dieser Stelle dem Jahrgangskoodinator Herrn StD Jonas, der unseren Abiturienten mit seinem Organisationstalent und mit manch gutem Rat während ihrer Oberstufenzeit immer zur Seite gestanden hat.

Mein Dank geht heute auch an diejenigen, die im Hintergrund die Voraussetzungen für das Gelingen unserer Arbeit schaffen.
Mein Dank gilt den Sekretärinnen Frau Mock und Frau Kowalinski und
den Hausmeistern Herrn Lüddecke und Herrn Kerrinnes.
Gott sei Dank konnte die Oberstufe des EMA nach den Herbstferien im letzten Jahr in den Nordtrakt des SZ Sebastopol einziehen. Ich behaupte hier, – ohne auf Einzelheiten einzugehen, – ohne Herrn Lüddecke wäre uns das nicht gelungen.

Last but not least, liebe Abiturientinnen und Abiturienten,
Sie haben eine gymnasiale Oberstufe erlebt wie kaum ein anderer Abiturjahrgang in den letzten Jahren in Deutschland.
Fing in der Vorstufe noch alles ganz normal an und passierte auch im ersten Kurshalbjahr in der 12. Jahrgangsstufe nichts Außergewöhnliches, so änderte sich das nach dem 25. Februar 2001 für Sie schlagartig.
Nach den ersten Tagen in Gemeindehäusern der benachbarten Kirchengemeinden und im Gemeinschaftszentrum Lerchenstraße zogen Sie zunächst in das Juridicum der Universität Osnabrück, in das Felix-Nussbaum Museum, in einen Konzertraum des Konservatoriums und in einige Fachräume des Ratsgymnasiums, um dann mit Semesterbeginn an der Uni nach den Osterferien in die durch die Abiturienten des Caros frei gewordenen Räume des Carolinums umzuziehen.
Aber auch hier konnten Sie nur bis zu den Sommerferien Asyl finden.

Nach den Sommerferien kehrten Sie in die juristische Fakultät der Universität zurück und auch die Geisteswissenschaften stellten Ihnen einige Räume im Alten Kreishaus zur Verfügung.
Erst nach den Herbstferien kehrten Sie an Ihren alten Standort zurück, mussten aber so manche Unterrichtsstunde im Container verbringen.

Wenn Sie heute die Zeugnisse der Allgemeinen Hochschulreife im Rahmen dieser Feierstunde überreicht bekommen, so ist das für Sie zu Recht ein Anlass zur Freude und des Stolzes über das Erreichte. So unterschiedlich Ihre Gedanken und Gefühle sein werden, ein Grundgefühl ist allen gemeinsam. Mit einem berauschenden Gefühl von Befreiung, aber auch der bestätigten Leistungen verlassen Sie heute das Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium und planen nun Ihre ganz persönliche Zukunft.
Das nächste Stück Ihres Lebensweges müssen Sie alleine gehen, selbst-verantwortet, nicht fremdbestimmt.
Wir waren eine Zeitlang Ihre Weggefährten auf Ihrem Weg zum Erwachsenwerden. Unser Auftrag war ein emanzipatorischer. Sie verlangen Ihre Freilassung, und wir sind davon überzeugt: wir können Sie von der Hand lassen.

Hat Ihnen Ihre Schule, das „EMA“, aber auch etwas als Wegzehrung mit auf den Weg gegeben?

Die sinnfreie Spaßkultur hat nicht nur in Deutschland Hochkonjunktur.
Goethe, Shakespeare, Camus und Plinius locken keinen jungen Menschen mehr vom Fernseher oder PC weg.
Wir haben uns als Ihre Lehrerinnen und Lehrer nicht an der Spaßkultur beteiligt, sondern haben versucht, Gegenpole einzuzementieren, denn wir sind der festen Überzeugung, dass der junge Mensch, der sich mit Faust, Macbeth, Effi Briest, Chopin, Picasso, Heisenberg und Euklid beschäftigt, wichtige Dinge für sein Leben lernt.
Auch, wenn für Sie der wirtschaftliche Nutzen den Wert Ihrer Schulausbildung bestimmt hat, haben wir als Deutsch-, Englisch-, Geschichts- oder Musiklehrer wohl einen aussichtslosen Kampf gefochten.
Sie kennen vielleicht die Sparkassenwerbung: „Mein Pferd, mein Haus, mein Boot“.
Mögen das auch erstrebenswerte Ziele im Leben eines jungen Abiturienten sein, aber, das kann doch nicht alles sein.

Außerdem bin ich nach inzwischen 25 Dienstjahren zu der Auffassung gelangt, dass menschliche Qualitäten wie Offenheit, Freundlichkeit und Toleranz und bestimmte Tugenden wie Zuverlässigkeit, Pflichtbewusstsein, Einsatz- und Hilfsbereitschaft eine ebenso große Bedeutung haben wie eine hohe Intelligenz und fachliches Können.

Ich fordere Sie auf: bitte tragen Sie in Zukunft ein hohes Maß an Verantwortung für unseren Staat und unsere Gesellschaft, unsere Umwelt und insbesondere für Ihre Mitmenschen. Tragen Sie durch Ihr Engagement dazu bei, die Zukunftsprobleme Europas zu lösen.

Für Ihre persönliche Zukunft wünsche ich Ihnen:
Erfolg im Studium oder Beruf, Gesundheit und Zufriedenheit
und … möge der Kontakt zu Ihrer alten Schule nicht abreißen.

 

Für die Eltern: Brigitte Musli

Liebe Abiturientinnen, liebe Abiturienten, wertes Lehrerkollegium, liebe Eltern!
Sehr verehrte Gäste,

als ich von meiner Tochter Sarah gebeten wurde in diesem Jahr die Elterngrußworte anlässlich dieser Abiturfeier zu halten – gebeten ist eigentliche der falsche Ausdruck – es hieß: ach übrigens Mama, wir haben beschlossen, dass Du die Abirede halten sollst – erschien mir zunächst jede andere als ich besser geeignet und hatte mit diesem Gedanken bereits innerlich die Flucht ergriffen. Ein mulmiges Gefühl machte sich breit, aber ein weiterer Gedanke, mehr noch als dieses ungute Gefühl knüpfte sofort an und bekam zunehmend Überhand:
Mir wurde eine besondere Ehre zuteil und ausserdem will ich mich nicht aus der Verantwortung stehlen.
Zu Beginn meines Grußwortes gratuliere ich Ihnen liebe Abiturientinnen und Abiturenten im Namen der Eltern ganz herzlich zum bestandenen Abitur.
Sie haben es geschafft und wir sind mit Ihnen stolz darauf.
Sie haben lange Jahre ordentlich und auch meistens fleißig gearbeitet – und können somit die Verleihung der Zeugnisse heute als Lohn Ihrer Arbeit ansehen.

An die Lehrerinnen und Lehrer des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums geht heute ein besondere Dank der Eltern.
Sie haben unsere Kinder zum Abitur geführt.
Sie haben Sie unterrichtet und in der letzten Zeit, seit dem Brand im Februar 2001 unter erschwerten Bedingungen.
Darüber hinaus haben Sie ihnen andere Aktivitäten angeboten:
auf sportlichem Gebiet,
Veranstaltungen, in denen das künstlerische Potential zu Ausdruck kam,
Studienfahrten organisiert bis hin zur Teilnahme an Wettbewerbsveranstaltungen, wo die Schüler dieses Gymnasium repräsentierten.

Dieses Engagement hat sicherlich mit dazu beigetragen, dass Schülerinnen und Schüler den Lehrern dieser Schule überwiegend hohes Lob zollen, wie ich auf den Ema-, Internetseiten anlässlich einer Elternumfrage lesen konnte.

So – und jetzt möchte ich Ihnen liebe Abiturientinnen und Abiturienten meine Wünsche für die Zukunft mit auf den Weg geben.
Sie haben in jedem Falle mit dem Abitur am Ende Ihrer schulischen Laufbahn, den Schlüssel erhalten, um das Tor zu einem neuen Lebensabschnitt zu öffnen.
Bildung ist in der heutigen Zeit ein möglicher Garant für den beruflichen Erfolg.
Sie haben nun den Grundstock dazu gelegt.

Vielleicht werden Sie eines Tages die Geschicke, in Wirtschaft oder Gesellschaft verantwortlich beeinflussen, vielleicht sogar leiten. Einige von Ihnen werden vielleicht eher etwas kreatives, visionäres oder fantasievolles Arbeiten. Die anderen eher pragmatisch und realistisch zu Werke gehen.
Aber eines bleibt Ihnen sicherlich in den kommenden Jahren und Jahrzehnten nicht erspart, immer noch weiter zu lernen, dazu zulernen, um nicht beruflich in einer Sackgasse zu enden.(Statistisch muss in Zukunft jeder bereit sein 3 mal beruflich neu anzufangen)
Geprägt durch meine berufliche Tätigkeit in der Erwachsenenbildung und natürlich auch aus meiner eigenen Erfahrung im Berufsleben, ist es mir an dieser Stelle ein besonderes Anliegen einen Gedanken den jungen Frauen, den Abiturientinnen, mit auf den Weg zu geben:

Auch Sie haben sich mit dem heutigen Schulabschluss alle Chancen für die Zukunft geschaffen. Studium, Beruf, Karriere, alles ist möglich.
Im Durchschnitt sind die Abiturabschlüsse von Frauen sogar besser, als die der jungen Männer. Auch an den Universitäten haben die Frauen inzwischen gut aufgeholt und können sehr gute Abschlüsse vorweisen.
Dann kommt der Karriereknick.
Auf der Suche nach dem persönlichen Glück hat der Rückzug ins Private stark zugenommen, belegt eine Studie der Uni Siegen, wie in der NOZ zu lesen war. Laut Publikation der Bundesregierung – Stand März 2001 – beträgt der Anteil der weiblichen Abgeordneten im Deutschen Bundestag 32 %, in Führungspositionen der Wirtschaft beläuft sich dagegen der Frauenanteil nur auf 11%, obwohl es noch nie so viele gut qualifizierte Frauen wie heute gibt.
Als Folge ungleicher Verteilung familienbezogener Arbeit und tradierten Rollenverhaltens sowie fehlender gesellschaftlicher Rahmenbedingungen (Kinderbetreuung, Ganztagsschulen etc) wird es auch zukünftig sicherlich immer noch Wettbewerbsnachteile für Frauen in der Gesellschaft und am Arbeitsmarkt geben. Veränderungen finden in diesen Bereichen eher langsam statt. Aber Veränderung und Änderung dieser Situation, der Situation von Frauen fängt auch im kleinen an, bei uns selbst, mit unserem Selbstverständnis. Dann muss es nicht immer zwangsläufig zum „Karriereknick“ kommen.

Lassen Sie mich an dieser Stelle noch einen weiteren, einwenig emotionalen Gedanken verfolgen. Wenn ich mich an meinen Hochschulabschluss erinnere, so war das eine der wichtigsten Zäsuren in meinem Leben. Deshalb ist es verständlich, dass die Gefühle an einem Tag wie heute sowohl bei uns Eltern als auch bei Ihnen liebe Abiturientinnen und Abiturienten zwischen Stolz, Wehmut, Spannung bis hin zur Neugierde schwanken.

Stolz,
weil man es erst einmal so weit geschafft und gebracht hat und wie ich ja bereits erwähnte, das Abitur immer noch eine sehr gute Ausgangsbasis für die Zukunft ist.

Wehmut,
weil man weiß, die Kindheit und Jugend mit der ausgeprägten Sicherheit, Geborgenheit und Wärme des Elternhauses neigt sich jetzt dem Ende zu.

Spannung und Neugierde,
weil man sich fragt, wie wird es weiter gehen, wird alles Gut gehen?
Für einige von uns Eltern ist mit dem heutigen Tag „ auch die Schulzeit“ vorbei, das Kapitel Schule ist abgeschlossen, etwas „Neues“ beginnt. Und das Leben ist ja bekanntlich voller Überraschungen.

Nun wünsche ich Ihnen und uns auf jeden Fall, das wir immer genügend Zeit füreinander und miteinander für die wichtigen Dinge des Lebens finden und möchte meine Rede mit einem irischen Gedicht beenden:

Nimm dir Zeit, um zu arbeiten, es ist der Preis des Erfolgs
Nimm dir Zeit, um nachzudenken, es ist die Quelle der Kraft
Nimm dir Zeit, um zu spielen, es ist das Geheimnis der Jugend
Nimm dir Zeit, um freundlich zu sein, es ist das Tor zum Glücklich sein
Nimm dir Zeit, um zu träumen, es ist der Weg zu den Sternen
Nimm dir Zeit, um zu lieben, es ist die wahre Lebensfreude.
Nimm dir Zeit, um froh zu sein, es ist die Musik der Seele
Nimm dir Zeit, um zu planen, dann hast du Zeit für die wichtigen Dinge.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen liebe Abiturientinnen und Abiturienten nochmals alles erdenklich Gute für Ihren weiteren Lebensweg.

Uns allen wünsche ich morgen, gemeinsam mit Ihnen, den Lehrern, Freunden und Verwandten, eine tolle Abiturfeier und bedanke mich bei Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.

 

 

Für die Ehemaligen: Dr. Ewald Hein-Janke

Der Text der Rede liegt nicht vor.

 

Für die Schule: Josef Krotzek

Liebe Abiturientinnen, liebe Abiturienten,

sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Eltern, liebe Kolleginnen und Kollegen,

an einem Tag wie heute warten Sie, liebe Abiturientia, endlich diese Schule verlassen zu können.
Offensichtlich ist aber das Bedürfnis groß, sonst wären Sie nicht hier, sich noch einmal zusammenzufinden um das was hinter Ihnen und auch das was vor Ihnen liegt zu feiern.

Vor welchem Hintergrund feiern wir heute?
In der Welt ist im Kleinen und im Großen viel passiert, was uns kräftig durchgerüttelt hat:
Der 11. September hat weltpolitisch einiges ins Wanken gebracht, die Ereignisse von Erfurt wirken noch frisch in unseren Köpfen. Als weitere uns betreffende Ereignisse sind noch nennen: Der Brand im unserem Schulzentrum, der Einiges durcheinander gebracht hat, und auch die PISA-Studie hat zwar nicht so gestunken, aber sie hat auch Unruhe verbreitet.
Das sind einige Dinge, die uns bewegen, die uns Fragen stellen.
Und auf der anderen Seite steht dieser traditionelle Abschluss, Sie erhalten heute wie Generationen von Abiturienten zuvor das Zeugnis der „Allgemeinen Hochschulreife”.
Sie werden es in wenigen Minuten in Ihren Händen haben. Dieses Zeugnis berechtigt Sie nun, sich in dieser Gesellschaft weiter zu qualifizieren.

Wenn Sie sich nun die Frage gestellt bekommen:
WAS KANNST DU?, dann können Sie gleich Ihr Zeugnis nehmen und es dem Fragesteller zeigen.
Was aber wenn die Fragen gestellt werden, WER BIST DU? Was willst DU? Können Sie dann auch stolz Ihr Zeugnis zeigen?

Die Frage nach dem WAS KANNST DU? schaut nach eher hinten, auf das Gespeicherte und auf die abrufbaren Fertigkeiten.
Die Frage nach dem WER BIST DU? führt weiter in die Zukunft, sie führt zu der Frage: Was willst du einsetzen, was willst du tun. Was hast Du mit deiner Lebensenergie vor?

Lassen Sie Ihre Energien nicht schmoren, wie die Steckdose beim Schulbrand.
Mangelnde Verbindungen zwischen schmorender Steckdose und schlafenden Rauchmeldern führten direkt in die Katastrophe.

Ähnliche Probleme wie beim Schulbrand scheint die PISA-Studie ausgemacht zu haben:
Geht es Ihnen auch wie vielen Schülern, dass Sie das Gefühl haben, Ihr gespeichertes Wissen korrespondiere nicht mit den zu lösenden Anwendungsproblemen? Müssen sich die Probleme ändern, damit Sie Ihr Wissen anwenden können?
Auch hier scheint es wohl auch Verbindungen zu geben, die unterbrochen sind, so dass dort -wie bei der Steckdose- viel Energie falsche Wege findet.
Findet Ihre Lebensenergie den Weg nach außen, oder bleibt sie eher eingeschlossen?
Funktionieren die Verbindungsstränge oder wird die Kommunikation nach außen immer leiser immer geräuschloser?

Die Ereignisse von Erfurt haben uns wieder ins Bewusstsein geholt, das dieses Eingeschlossen-Sein, die Depression, ein Problem vieler Heranwachsender ist. Nicht zufällig ist die Selbsttötung die häufigste Todesursache bei Heranwachsenden.
In der Regel wird die Kommunikation zur Umwelt hier allerdings leise gekappt, die meisten jungen Menschen verabschieden sich so geräuschlos, wie ihr Leben auch war.

Nicht immer entlädt sich dabei soviel grausame Energie, wie vor 6 Wochen in Erfurt.
Robert – der Attentäter von Erfurt – begann vor einiger Zeit, die Schule zu schwänzen, er fälschte Atteste und musste die Schule verlassen. Zu Hause tat er jedoch jeden Morgen weiterhin so, als ginge er zum Unterricht. Beim Frühstück am 26. April 2002 wünschte ihm seine Mutter noch viel Glück bei der Abiturprüfung.
Robert war unauffällig, er sprach wenig, er war geräuschlos.

Der Selbstmord war – wie Reinhard Kahl es vor 10 Tagen in einem Radio-Essay beschrieb: „… ein so machtvoll inszenierter wie rücksichtsloser Schlussakt dieses ungelebten Lebens. Eine Inszenierung eines Hasses, den man den Braven nie anmerkte. ”
Robert hat sich versteckt, teilweise bis zur Unkenntlichkeit. Alle sprachlichen Verbindungen waren gerissen. Sie wurden ersetzt durch verlogene Spiele, dazu gehörten Videospiele, aber auch das allmorgendliche Streichen der Schulbrote durch seine Mutter.

Sicher, der Schulbrand, die PISA-Studie und die Ereignisse von Erfurt sind nicht vergleichbar, aber in allen Fällen wurden schnell die Schuldigen gefunden! Im Falle Erfurt sind es die Medien und die Waffen!
Im Falle PISA die Lehrpläne, der fehlende Nachmittagsunterricht, die möglicherweise falsche Schulstruktur, die Qualifikation der Lehrer. Im Falle des Schulbrandes ist es die defekte Steckdose.

Bei der Suche nach den Ur-Sachen es gibt allerdings Einiges, das als Sache nicht dingfest zu machen ist, aber dennoch eine Bedeutung hat.
Und zu dem, was nicht als Sache dingfest zu machen ist, gehört unser Sprechen.
Unsere Sprache ist kein Gegenstand,
es ist die Sprache der Ideen,
die Sprache unserer Wünsche.
Es ist die Sprache der Beziehungen unter uns Menschen.

Robert sprach wenig und verstummte mehr und mehr, er wurde geräuschlos.

Wie seltsam hören sich da die mittlerweile 44 Jahre alten Worte von Hannah Arendt an, sie sagt: „Menschen sind für andere Menschen das Medium ihrer Entwicklung.”
Hier in unseren Schulen sollte sich, so sagt sie weiter „ein tiefes Selbstgespräch der Gesellschaft darüber, was sie ist, wohin sie will und wie sie sich diesen Wege vorstellt ”, vollziehen.

Wie intensiv ist bei uns/war bei Ihnen das fruchtbare Selbstgespräch über den gemeinsamen Weg in dieser Gesellschaft, also das Gespräch zwischen den Eltern, den Lehrern und den Heranwachsenden?

Sie verlassen jetzt die Schule!
Haben Sie mit diesem Abiturzeugnis auch den Mut einen Neuanfang zu wagen!!
Eine Neuanfang, der das Gespräch dort sucht, wo Sie sich verbunden wissen mit den anderen, die auch Fragen stellen und Antworten suchen!

Oder geht es ihnen vielleicht wie dem Jungen, der von seinen stolzen Eltern ein Schachspiel geschenkt bekommt und mit viel Anfangsapplaus zu spielen beginnt – aber niemand hat sich die Mühe gemacht mit dem Jungen gemeinsam zu spielen? Die Eltern warten bis heute auf sein perfektes Spiel.
Ist es dieses Schachspiel, was wir Ihnen als Abiturzeugnis mitgeben?

Wir, die Erwachsenen – Eltern, Lehrer – empfinden es oft als problematisch, uns auf das Schachspiel mit dem Anfänger einzulassen. Uns macht Angst, was misslingen könnte.
Dies macht Schule nicht selten aus: Der fixierte Blick auf das fertige Schachspiel, auf das Ergebnis!
So hindern wir uns daran, an der Entwicklung beteiligt zu sein und behindern den Heranwachsenden.
Fertig sein zu wollen, das ist unsere Wunschvorstellung.
Wir können schwer damit umgehen, dass etwas weniger gut gelingt.
Wer den Blick nur auf das Fertige richtet, der verströmt etwas Hoffnungsloses, er verhindert den Dialog.
Die Unvollkommenheit und die Schwächen werden beiseite geschoben.
Doch auch durch unsere Unvollkommenheit und unsere Schwächen entsteht unsere Individualität, unsere Persönlichkeit.

Diese Persönlichkeit zu sein und den aufrechten Gang zu üben, das wünscht man seinem Sohn, seiner Tochter, seinem Schüler, seiner Schülerin für die Zukunft, für die Zeit nach dem Abitur:
Doch wir haben schnell vergessen – es ist ja auch schon eine Weile her -, dass wir beim Üben dieses aufrechten Ganges mehr gefallen als gelaufen sind. Ohne zu fallen ist kein aufrechter Gang möglich. Nur derjenige, der keine Angst vor dem Sturz hat, lernt aufrecht zu gehen.
Was zunächst unsicher ist wird stabil, aber nur wenn die Unsicherheit in die Bewegung eingeht wird und nicht bekämpft wird.

Hier werden körperlichen Grenzen verwandelt in eine Form.
Verwandeln Sie Grenzen, die Sie spüren, in Formen, scheuen Sie sich nicht, hervorzutreten und sich zu zeigen und zu gehen.
So kommen Sie in Form, so können Sie Antworten finden auf die Frage: WER BIST DU?
Und es lohnt sich, diese Frage zu beantworten!
Hannah Arendt sagt in diese Zusammenhang: „Jeder von Ihnen steht an einer Stelle in der Welt, an der noch nie ein anderer vor ihm stand.”
Trauen Sie sich, Anfängerqualitäten zu zeigen.
Anfänger zu sein heißt nicht, am Nullpunkt zu beginnen oder gar ein Dilettant zu sein. Anfänger sein heißt unter anderem dafür zu sorgen, dass aus der gesellschaftlichen Wirklichkeit nicht nur Routine und Wiederholung wird.

Der Wert des Papiers, das Sie am heutigen Tag bekommen, besteht nicht in erster Linie aus den Sachen und Stoffen, die Ihnen in mehr oder weniger verdaulichen Häppchen in 13, 14, 15, manchmal auch 12 Jahren verabreicht wurden, viel wichtiger ist die Art des Handelns, des Denkens und des Sprechens über die Mathematik, über Sprache, Geschichte, Religion … .
Das WIE ist hier entscheidender als das WAS. Hinter dem WAS kann man sich verstecken, eingewickelt in das Abiturzeugnis, hinter dem WIE ist das nicht möglich.

Darin zeigt sich Form. Hier formt sich durch Sprache etwas, aus dem etwas Konkretes werden kann.
Hier haben Sie die Chance mit Hilfe der Sprache ein Gesicht zu zeigen.

Lassen Sie sich nicht auf „Was kannst Du, wie hoch ist Dein IQ? ” reduzieren.
Lassen Sie sich in ihrem neuen Umfeld nicht mit wenigen Worten abspeisen, haben Sie den Mut zu gestalten etwas zu formen!
Werden Sie nicht wie eine Schublade, die zu wenig Spiel hat, sie knarrt und ist verklemmt.
Sie ist schwer zu öffnen.
Sorgen Sie auf der anderen Seite auch dafür, sich beizeiten zu schließen.
Werden sie nicht zu einer Schublade, die immer offen, immer flexibel und allzeit aufnahmebereit ist. Sie ist schnell voll und enthält viel Müll.

Schauen Sie sich um:
Sehen Sie in die vielen Gesichter, die Ihnen im Laufe ihrer Schulzeit Mut gemacht haben, die Frage nach dem WER BIST DU? sich selbst und dem Gegenüber zu stellen!

Nutzen Sie Ihre hier erworbenen Fähigkeiten und Energien aus der anfänglichen Unsicherheit etwas zu formen, in Bewegung zu setzen. Schmoren sie nicht in der Ecke.
Werden sich nicht geräuschlos, setzen Sie Ihre Sprache dagegen.

Fliehen Sie nicht in einen Beruf, um sich dort in den verschiedenen Institutionen, Universität, Behörde, Politik, Industrie – Möglichkeiten gibt es genug – zu verstecken.

Werden Sie kein Misanthrop, der niemanden findet, mit dem er die Welt teilen möchte.

Haben Sie den Mut, Gesicht zu zeigen , wagen Sie es, ein Jemand zu sein und sich mit anderen anzufreunden, gestalten Sie die Zwischenräume Ihres Lebens.

 
Für den Jahrgang: Bastian Mönlediek

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Lehrerinnen und Lehrer, Ehemaligen, Eltern, Schüler und natürlich Abiturienten,

aller Anfang ist schwer.
Auch der Beginn dieses neuen Lebensabschnittes stellt uns Abiturienten vor neue Herausforderungen. Doch nicht nur die Zukunft wird in gewisser Weise schwer sein, nein auch die Vergangenheit hatte seine Tücken.
So war damals der Start in die 7. Klasse, oder 11.,an den wir uns alle noch erinnern können, auch ein Start in das Ungewisse gewesen, den wir aber mit der Zeit haben meistern können – wie man an der großen Anzahl der Abiturienten erkennt.

Viele Schüler verbanden und – ich bin sicher, wenn man alleine die hier anwesenden Schüler fragen würde – verbinden mit der Schule einen Ort des Stresses, der Arbeit, an dem man auch „unbeliebte Personen“ antrifft – wobei, wenn ich jetzt darüber so nachdenke, dieses alles wohl auch auf die Lehrer zutrifft, na ja …
Doch ist Schule, wie es oft übersehen wird – besonders nach irgendwelchen Ereignissen , wie z.B. der Pisatest – eigentlich viel mehr und das merken wir Abiturienten zur Zeit besonders.
Es ist ein kleiner Beigeschmack zum guten Gefühl, die Schule endlich hinter sich lassen zu können, hinzugetreten. So merkt man auf einmal, dass einem doch die meisten Menschen die man in der Schule jeden Tag antraf, fehlen werden – ich sage extra die meisten, nicht alle.
Man merkt wie einfach es doch eigentlich war im sozialen Gefüge der Schule Freunde zu finden, Menschen die einen jeden Tag seines Lebens begleiteten, an die man sicht gewöhnt hat.
Dieses soziale Gefüge wird oft unterschätzt. Ein Beispiel, dass viele von uns sicherlich noch erleben werden, ist das Berufsleben, in dem man nicht unbedingt einen so intensiven Kontakt mit seinen Mitmenschen hat. Einer Person, die man nicht gut leiden kann geht man dort einfacher aus dem Weg, als es hier der Fall ist. Man lernt in der Schule quasi, mit Menschen umzugehen, wie man Rücksicht nimmt oder auch seine Interessen durchsetzt. Diese Seite der Schule, von der wir auch viel gelernt haben, soll hiermit gewürdigt werden.
Schule ist mehr als nur ihre Fächer und das Gebäude. Dies haben gerade, und davon bin ich überzeugt, die Schüler und Lehrer des „EMA“, nach dem Brand gelernt.
Denn Schule ist eigentlich die Menschen die in ihr sind !
Dazu gehören auch die Lehrer – die meiner Meinung nach auch Menschen sind, was von uns Schülern leider ab und zu übersehen wird -.
Man bedenke, welche Verantwortung die Lehrer eigentlich auf ihren Schultern tragen.
Sie begleiten einen Menschen auf einem großen Stück seines Lebens und formen ihn dabei.
Sie sorgen dadurch für die Zukunft .
So werden wir nicht nur mal ihre Rente verdienen, nein, auch da wir später in dieser Welt die verschiedensten Aufgaben erfüllen werden, zeigt sich – neben dem ganzen Stress dieses Berufes – wie wichtig dieser Beruf gerade ist.
Nebenbei versuche ich damit nicht Werbung für den Beruf des Lehrers zu machen, da dieser Beruf auch ein gesundheitliches Risiko birgt – anders kann ich mir die überdurchschnittlich hohe Zahl der Frühpensionierten jedenfalls nicht erklären -.
Aber ernsthaft: wir Schüler können schon ab und zu ganz schön stressig sein.

Deshalb möchte ich Sie alle – ausgenommen die Lehrer – bitten, eben diesen ein bisschen Respekt zu zollen – und für diejenigen die dies übertrieben finden möchte ich sagen, dass es nun leider unter jeder Herde das ein oder andere schwarze Schaf gibt, deshalb aber nicht die ganze Herde schlecht ist.
Andererseits vergessen leider auch die Lehrer ab und zu, dass sie selber früher Schüler waren und gleichermaßen was angestellt haben.
Auf der Homepage des EMA befindet sich eine Fotoreportage über einen Lehrerausflug. Sieht man sich diese Fotos genau an und beachtet dabei das Verhalten der Personen darauf, so könnte man an manch seltenen Punkten glauben es handle sich um eine Schülergruppe – nebenbei spiele ich damit auf das Foto an, auf denen sich einige Lehrer auf dem Spielplatz vergnügen, die Betroffenen wissen, wen ich meine.
So würde ich mir wünschen, dass die Lehrer etwas öfter versuchen die Situation aus Schülersicht zu betrachten, gar das Verhältnis zwischen Schülern und Lehrern noch freundschaftlicher wird – wobei ich finde, dass hier an dieser Schule eigentlich ein gutes Verhältnis vorherrscht..
Wie gesagt in jeder Herde gibt es schwarze Schafe und selbst ein Schüler oder ein Lehrer handelt nicht immer richtig – sonst wären sie ja keine Menschen mehr, und das wäre schlimm-.
Dies zu begreifen und zu lernen mehr Rücksicht zu nehmen, ist heutzutage, bei all den Ereignissen, die geschehen sind und noch da kommen werden, von essentieller Bedeutung und für unsere Zukünftige Gesellschaft notwendig.
Wir müssen aufhören den Menschen zu reduzieren, auf bestimmte Dinge oder Sachverhalte, die uns gerade sinnvoll erscheinen.
Etwas von Menschenhand Erbautes kann nicht und wird nie perfekt sein. So wird es auch nie eine perfekte Gesellschaft geben. Alles andere ist bloße Utopie und sollten nicht erwartet werden – wichtig dabei für Schüler und dies sollten vor allem die Firmen und Arbeitgeber dieser unserer Welt lernen,

EIN MENSCH IST MEHR, ALS DIE SUMME SEINES WISSENS.

Es ist ein Fehler absolute Perfektion zu verlangen, zu erwarten, doch nicht sie anzustreben.
Ich bin überzeugt, es ist sinnvoll einen Zustand der ideal wäre, zu suchen, anzustreben, auch wenn man diesen nie erreichen wird. So würden sich alleine durch den Versuch viele Situationen verbessern – seine Utopie kann sich jeder dabei selber aussuchen, solange er oder sie gelernt hat Rücksicht zu nehmen, dann wird es eine gute sein.

Ich denke, dass die Lehrer uns alle irgendwo vermissen werden und ich bin sicher, die meisten Schüler stimmen mir zu, dass auch der ein oder andere Lehrer von uns vermisst werden wird.
Uns allen Abiturienten viel Erfolg in der Zukunft.
Denjenigen, die es leider nicht geschafft haben, von uns allen viel Glück, gebt nicht auf !
Unseren Nachfolgern natürlich auch alles Gute.
Und bedenkt – da werden jetzt die Herzen aller Lateinfreunde jubeln – Abiturient kommt von lateinisch „abire“ und heißt grob übersetzt der Abgänger – ich sage extra grob übersetzt -, also Schulabgänger. Somit sind wir im Grunde alle Abiturienten, ob wir wollen oder nicht, wir können es nicht verhindern.

Ich möchten ihnen allen vielmals für ihre Aufmerksamkeit danken, und hoffe, dass wir uns alle auf einer der vielen Ehemaligentreffen, die da hoffentlich kommen werden, wiedersehen.

Vielen Dank.

Motto:
Auferstanden aus Ruinen

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