Begrüßung durch den Schulleiter, OStD Hartmut Bruns
Liebe Eltern,
liebe Angehörige und Freunde unserer Abiturientinnen und Abiturienten
liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
liebe Jubiläumsabiturienten,
und besonders,
liebe Abiturientinnen und Abiturienten!
Ich freue mich, dass ein so großes Auditorium zu diesem festlichen Anlass zusammen gekommen ist.
Heute dürfen wir uns freuen, dass 73 Abiturientinnen und Abiturienten unserer Schule das fünfte niedersächsische Zentralabitur bestanden haben.
Als Leiter des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums begrüße ich Sie alle recht herzlich zur Entlassungsfeier unserer Abiturientia 2010 in unserem Schulforum, einer Veranstaltung, die für die hier anwesenden Abiturientinnen und Abiturienten einen Abschluss und eine entscheidende Zäsur markiert.
Sie, liebe Eltern,
werden sich freuen, dass Ihre Töchter und Söhne ihre Schulzeit erfolgreich beendet haben.
Sie haben aufmerksam und fürsorglich den Weg Ihrer Kinder begleitet und dabei eine große Wegstrecke gemeinsam mit uns, den Lehrerinnen und Lehrern des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums, zurückgelegt.
Sie haben Ihre Kinder in mehr oder weniger enger Zusammenarbeit mit der Schule erzogen und zugleich liebevoll das Fünf-Sterne-Hotel „Mama’s Home“ betrieben, viele von Ihnen viele Jahre lang nebst hauseigener Taxizentrale.
Nachdem Sie Höhen und Tiefen und sowohl manch freudiges Ereignis als auch manche Schwierigkeiten erlebt haben, werden Sie diesem Tag wahrscheinlich schon lange herbeigesehnt haben.
Als Schulleiter der Schule Ihrer Kinder möchte Ihnen heute noch einmal ausdrücklich danken, liebe Eltern, dass Sie uns Ihre Kinder anvertraut haben.
Gleichermaßen danke ich Ihnen für die Liebe, Geduld und fürsorgliche Begleitung, die Sie Ihren Kindern auf dem Weg zum Abitur haben zuteil werden lassen.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, unsere gemeinsame Verantwortung bestand darin, Bedingungen zu schaffen, unter denen Wertschätzung der Bildung, aber auch die Fähigkeit zu demokratischer Teilhabe an gesellschaftlichen Prozessen ermöglicht wurde.
Ich bin der Auffassung, dass uns das weitgehend gelungen ist.
Aus diesem Grunde gilt auch Ihnen, liebe Kolleginnen und Kollegen, in diesem Jahr wieder mein ganz persönlicher Dank.
Sie haben nicht nur während der Abiturphase, sondern während der gesamten Schulzeit am EMA sowohl Ihre pädagogische als auch Ihre fachliche Kompetenz eingesetzt, um unseren Abiturienten in immer größer werdenden Kursen bei immer höherer Korrekturbelastung die Kenntnisse und die Bildung zu vermitteln, die nötig waren, um die mit dem niedersächsischen Abitur verbundenen Qualifikationen der allgemeine Hochschulreife zu erlangen.
Als Schulleiter bedanke ich mich für Ihr Engagement, das bei den meisten von Ihnen weit über das Normale hinausging.
Namentlich erwähnen möchte ich an dieser Stelle Herrn Studiendirektor Wolfgang Jonas, der unseren Abiturientinnen und Abiturienten als Jahrgangskoordinator während der Zeit in der Qualifikationsphase als scheinbar unerschöpfliche Informationsquelle und als kompetenter Ratgeber zur Seite gestanden hat.
Ihm gilt heute unsere besondere Anerkennung.
Leider kann Herr Jonas aufgrund einer sehr hartnäckigen Grippe an der heutigen Veranstaltung nicht teilnehmen.
Mein Dank gilt aber auch denjenigen, die oft im Hintergrund stehend, die Voraussetzungen für das Gelingen unserer Arbeit schaffen:
unseren Hausmeistern Herrn Bäumler und Herrn Kerrinnes, unserem Schulassistenten Herrn Steins-Tiemann und unseren Sekretärinnen Frau Kowalinski, Frau Mock und Frau Riepenhoff, die – obwohl Teilzeitkräfte – nicht auf die Uhr schauen, wenn es gilt, optimale organisatorische Voraussetzungen für unsere Schülerinnen und Schüler zu schaffen.
Frau Isolde Kowalinski ist heute gleich in vier Funktionen bei unserer Feier anwesend:
als Schulsekretärin, wie in jedem Jahr,
als Mutter des Abiturienten Mattes,
als Mutter der Abiturientin Lisa
und als Sprecherin für alle anwesenden Eltern, deren Kinder in diesem Jahr am EMA das Abitur bestanden haben.
Liebe Jubiläumsabiturienten,
Sie, die Sie vor 25, 50 oder 60 Jahren am EMA das Abitur abgelegt haben, begrüße ich besonders herzlich. Wir fühlen uns geehrt, dass jemand, der vor 50 Jahren an dieser Schule das Abitur abgelegt hat, heute die Rede für die Ehemaligen halten wollte. Herzlichen Dank, Herr Prof. Dr. Schürmann steht hier noch in meinem Manuskript, aber Herr Schürmann lässt sich aufgrund einer plötzlichen Erkrankung seiner Frau entschuldigen. Er hat mir gesagt, dass er die Rede für die Ehemaligen gerne gehalten hätte, weil dieses Gymnasium für seine Selbstfindung und damit für seinen Lebensweg wegweisend gewesen sei.
Ich freue mich sehr, dass Herr Peter Meyer-Leive kurzfristig für Prof. Schürmann eingesprungen ist und die Rede für die Ehemaligen halten wird.
Meine Damen und Herren, Sie sind zum Teil von weit her angereist, um an diesem Tag, der jedes Jahr aufs Neue für die Abiturientinnen und Abiturienten Abschluss, Besinnung und Aufbruch gleichermaßen beschreibt, Verbundenheit mit Ihrer alten Schule zu dokumentieren, einer Schule, die sich insbesondere in den letzten beiden Jahrzehnten sehr verändert hat.
Das EMA ist inzwischen Ganztagsgymnasium, Europaschule, sportfreundliche Schule auf dem Weg zur Eliteschule des Fußballs, sei dem 11. Juni 2010 humanitäre Schule auf dem Weg zu einer Schule mit einer differenzierten Begabtenförderung und – wie alle niedersächsischen Schulen – seit dem 1. August 2007 Eigenverantwortliche Schule mit allen Freiheiten und Verpflichtungen.
Ist den Abiturientinnen und Abiturienten am heutigen Tage vor allem nach Aufbruch zumute, so dokumentieren Sie, liebe Ehemalige, dass einen die alte Penne ein Leben lang nie ganz loslässt.
Dieses Gymnasium, das bis 1957 an der Lotter Straße noch den Namen Staatliche Oberschule für Jungen trug und bis 1980 noch an der Lotter Straße beheimatet war, hat Ihre Identität geprägt.
Ich bin sicher, dass Sie bei Ihren Treffen heute Abend noch viele schulische Erinnerungen austauschen werden. Aber diese anekdotischen Erinnerungen sind nur das nach Außen Mitteilbare. Nicht so leicht mitteilbar ist das, was man mit einem einfachen Wort als Bildung bezeichnet, die Entfaltung des Geistes, die Schulung des Verstandes und des kritischen Denkens.
Diesen verborgenen Schatz trägt jeder Einzelne von Ihnen in sich, durch Ihn sind Sie zu Persönlichkeiten gereift.
Aus jedem von Ihnen ist etwas geworden.
Das sollte Ihnen Mut machen, liebe Abiturientinnen und Abiturienten.
Als EMAner kann man Schulleiter werden oder Oberbürgermeister oder sogar Ministerpräsident und vielleicht sogar Bundespräsident.
An Sie, liebe Abiturientia 2010,
wende ich mich mit einem Gedicht von Andreas Jörs:
Glaube Deinen Träumen
Glaub nicht, was du siehst.
Glaub dem Wind, der nach Meersalz riecht
dem Geräusch der Wellen
dem Geschmack des Sonnenlichts.
Glaub den Melodien, die deine Seele streicheln
den Funken, die zum Feuer eskalieren
dem Duft von Blüten dem Licht des Mondes.
Trau den Händen und Worten, die dich berühren
den zarten Chören der Phantasie.
Schenk dem Leisen Beachtung
lies zwischen den Zeilen
und trau dem Lächeln mehr als dem Lachen
Da ist immer ein Wind, der dich trägt
immer ein Blick, der die Seele bewegt-
ein Hauch, ein Summen, ein Flüstern.
Glaub nicht, was du siehst,
Glaube Deinen Träumen.
Ich bin davon überzeugt, dass wir die Brotkörbe und den Wasserkrug als Wegzehrung für Ihr weiteres Leben gefüllt haben.
Ihre Träume und Visionen müssen allerdings ohne unser Zutun in Ihnen reifen.
Ohne Visionen ist Ihr Leben wie ein Buch bei dem nur die erste Seite aufgeschlagen und gelesen wurde.
Wer keine Träume hat, sieht keine Notwendigkeit, sich immer wieder aufs Neue anzustrengen, sich auch für Andere zu engagieren und zu versuchen, auch das scheinbar Unmögliche in seinem Leben zu realisieren.
Das Streben nach Vervollkommnung, die Sehnsucht nach dem Paradies sind seit jeher etwas typisch Menschliches und nur diese Sehnsucht entwickelt eine Gesellschaft weiter.
Und, ich glaube, unsere Gesellschaft benötigt mehr denn je das Engagement Ihrer Generation.
Aus diesem Grunde rufe ich Ihnen zu:
Tragen Sie in Zukunft ein hohes Maß an Verantwortung für unseren Staat. Verlieren Sie benachteiligte Menschen nicht aus den Augen, es darf in unserer Gesellschaft keine Verlierer geben,
und machen Sie das Optimale aus den Ihnen vom Schöpfer gegebenen persönlichen Fähigkeiten.
Wenn Sie heute die Zeugnisse der Allgemeinen Hochschulreife im Rahmen dieser Feierstunde überreicht bekommen, so ist das für Sie zu Recht ein Anlass zur Freude und des Stolzes über das Erreichte.
Sie verlassen unser Gymnasium, um nun Ihre ganz persönliche Zukunft zu planen. Erst in einigen Jahren werden Sie merken, wie sehr Sie Ihre Schule, das EMA, für Ihr Leben geprägt hat.
Für Ihre persönliche Zukunft wünsche ich Ihnen von Herzen Gesundheit sowie Erfolg und Zufriedenheit im Studium und im Beruf, und möge Ihre Verbundenheit zur Schule nicht abreißen.
Nun wünsche ich uns allen eine schöne Feier.