2007: 140 Jahre – „EMA bewegt“
Der Ablauf:
Montag,15. Oktober 2007:
Festakt
Mittwoch, 17. Oktober 2007, 18.00 Uhr:
Vernissage: Die Leute aus dem Kunstkurs Johannsmeier haben in Rom gezeichnet.
auch Mittwoch, 17. Oktober 2007, 19.30 Uhr:
“Auf allen Kanälen” – Die Leute von der Theater-AG zeigen, was sie können – what a night!
Donnerstag, 18. Oktober:
EMA BEWEGT. MUSIK. TANZ. THEATER. SPORT mit Cocktail Bar und internationaler Küche …
EMA bewegt – der Umzug vom alten EMA, Lotter Str. 6 zum neuen EMA und die Pflanzung des Ginkgo-Baumes mit Dr. Liebmann (Abi 1947)
Begrüßung durch den Schulleiter Hartmut Bruns
Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Wulff, es ist uns eine besondere Ehre, dass Sie bei Ihrem vollen Terminkalender die Zeit gefunden haben, anlässlich des 140-jährigen Bestehens des Ernst-Moriz-Arndt-Gymnasiums die Festrede zu halten. Sie haben am EMA Ihr Abitur abgelegt. Dieses Gymnasium hat Sie geprägt, und Sie haben als Schülersprecher diese Schule mit geprägt.
Wir freuen uns auf Ihren Festvortrag.
Erstmalig in diesem Gebäude darf ich Sie, sehr geehrter Oberbürgermeister der Stadt Osnabrück, Boris Pistorius, begrüßen. Wir freuen uns, dass Sie heute für die Stadt Osnabrück ein Grußwort sprechen werden. Auch Sie sind ein Schüler dieser Schule. Sie haben noch dazu die russische Sprache gelernt und stellen das in der Öffentlichkeit als persönliche Bereichung dar.
Neben dem Oberbürgermeister ist auch die Bürgermeisterin Karin Jabs-Kiesler unter den Festgästen. Frau Jabs-Kiesler, Sie haben eine besondere Beziehung zu unserem Gymnasium, da Sie hier viele Jahre lang die Fächer Geschichte und Französisch unterrichtet haben. Seien Sie uns herzlich willkommen.
Als Vertreter des Schulträgers begrüße ich den Sozial- und Kultusdezernenten Reinhard Sliwka sowie den Leiter des Fachbereichs Schule/Sport, Hans-Jürgen Freund, sowie den Fachdienstleiter Dieter Reimann.
Die Landesschulbehörde wird vertreten durch den für unsere Schule zuständigen Dezernenten, den LRSD Martin Neumann.
Herr Neumann, Seien Sie uns herzlich willkommen.
Als Vertreter des ev.-luth. Kirchenkreises Osnabrück begrüße ich den Superintendenten Hans-Hermann Hammersen und seinen Vertreter Martin Steinke, gleichzeitig Pastor der benachbarten Matthäuskirche.
Ein herzliches Willkommen geht an die Vertreterinnen und Vertreter der im Rat vertretenen Parteien, der Kirchengemeinden und der Grund- und Realschulen, mit denen wir zusammenarbeiten, sowie an die Schulleiterinnen und Schulleiter der Gymnasien der Stadt Osnabrück und des Landkreises.
Es ist schön, dass Sie so zahlreich unserer Einladung gefolgt sind.
Recht herzlich begrüßen möchte ich meinen Vorgänger, Herrn OStD Werner Schmidt, der mit seiner Frau rechtzeitig aus Rom zurückgekehrt ist, um dieser Feier beizuwohnen.
Liebe Frau Neumann, als Vorsitzende des Stadtelternrats sind Sie fast immer überall. Ich freue mich, dass Sie heute unser Gast sind. Nicht minder herzlich begrüße ich die Schulelternratsvorsitzende des EMAs, Dagmar Bomm, und alle Eltern- und Schülervertreterinnen und -vertreter dieser Schule sowie den Vorsitzenden des für die Schule so wichtigen Fördervereins, Hans-Jürgen Flesner, und alle anwesenden ehemaligen Vorsitzenden.
Alle Gymnasien arbeiten mit zahlreichen außerschulischen Partnern zusammen. So auch wir. Alle Damen und Herren, die unserer Einladung gefolgt sind, sind gern gesehene Gäste.
Namentlich begrüßen möchte ich die Vertreterin des Theaters Osnabrück und die Vertreter der Tanzschule Hull, gleichzeitig Schülereltern, Patricia Krogull-Hull und Harry Krogull, die uns wie das Theater während unserer Projektwoche in vorbildlicher Weise unterstützen.
Dafür gebührt Ihnen schon jetzt der besondere Dank der Schule.
Ein herzliches Willkommen gilt natürlich auch allen ehemaligen Schülern und Lehrkräften sowie meinen Kolleginnen und Kollegen und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Für all diejenigen, die sich noch nicht begrüßt fühlen, sage ich: liebe Gäste, liebe Freunde, seien Sie uns herzlich willkommen. Wir fühlen uns durch Ihre Anwesenheit geehrt.
Bei dieser Begrüßung könnte ich es belassen, und wir könnten zum nächsten Programmpunkt überwechseln.
Ich bin aber davon überzeugt, dass man anlässlich eines Festakts zum 140-jährigen Bestehens eines Gymnasiums vom Schulleiter erwartet, dass er zumindest kurz Rückschau hält.
Das heutige Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium blickt auf eine sehr wechselvolle Geschichte zurück. 1867 als Realschule 2. Ordnung an der Lotter Straße / Ecke Arndtstraße von Johannes Miquel gegründet, trug diese Schule bis heute elf Namen, seit 1957 den heute nicht unumstrittenen Namen Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium. Ich persönlich ziehe den Namen „EMA“ vor, denn unter diesem Namen kennt man unsere Schule in der Stadt, und auch unsere Schülerinnen und Schüler sprechen meist liebevoll vom „EMA“.
Einige Herren in ihren besten Jahren sind heute unter uns, die noch an der Staatlichen Oberschule für Jungen ihr Abitur abgelegt haben.
Meine Herren, ich danke Ihnen herzlich für Ihr Kommen. Es ist uns eine große Ehre, dass sie an dieser Feier teilnehmen. Unter Ihnen ist immerhin auch jemand, der in seiner Dienstzeit als Präsident des Bundeskriminalamts ebenso von Sicherheitsbeamten geschützt wurde wie unser Ministerpräsident heute. Heute, Herr Dr. Boge, stehen Sie unter meinem ganz persönlichen Schutz.
Namentlich begrüßen möchte ich an dieser Stelle auch Herrn Dieter Buermeyer, der im Jahre 1937, also vor 70 Jahren, an unserer Schule das Abitur bestanden hat. Es ist uns eine besondere Ehre, Sie heute unter uns zu haben.
Das letzte größere Jubiläum hat diese Schule anlässlich ihres 125-jährigen Bestehens gefeiert. Auch damals wurde Rückschau gehalten. Aus diesem Grunde möchte ich mich heute in meinem kurzen Rückblick auf sechs für unser Gymnasium zentrale Aspekte aus den zurückliegenden 15 Jahren beschränken. 14 Jahre habe ich selbst miterlebt, mit gestaltet und vielleicht sogar ein wenig mit geprägt, zunächst als Koordinator und seit zehn Jahren als 10. Schulleiter dieses Osnabrücker Traditionsgymnasiums.
Die 90iger Jahre wurden in ganz Europa geprägt durch die Öffnung der Grenzen der Ostblockstaaten. Wohl kaum ein anderes niedersächsische Gymnasium hat seit der Öffnung der Grenzen so viele Aussiedler und Emigranten beschult, integriert und zum Abitur geführt wie das Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium.
Denn da an unserem Gymnasium seit inzwischen 42 Jahren Russisch unterrichtet wird, wählten die Menschen aus Russland, Kasachstan, Kirgisien, Tadschikistan und der Ukraine, um nur einige Länder zu nennen, für ihre begabten Kinder meist unser Gymnasium aus, auch wenn die jungen Menschen der deutschen Sprache noch nicht mächtig waren.
Was Lehrerinnen und Lehrer dieser Schule geleistet haben, um diese jungen Menschen zu integrieren und ihnen den Weg ins Studium oder in den Beruf zu bahnen, kann ein Außenstehender nur erahnen.
Von seiner Gründung an hat das Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium sich für benachteiligte Schüler engagiert und ihnen den sozialen Aufstieg ermöglicht. Dieser Tradition ist unser Gymnasium gerade auch im letzten Jahrzehnt treu geblieben, denn das EMA hat vielen Schülern, die von einer Realschule in die 11. Klasse gewechselt sind, den Weg durch die Gymnasiale Oberstufe geebnet und das Erreichen des Abitur ermöglicht.
Auch das war nur möglich, weil sich die Pädagogen dieser Schule diesen Realschülern mit großem Engagement gewidmet haben.
Um einmal Zahlen zu nennen: In den letzten fünf Jahren haben wir in jedem Jahr bis zu 75 Realschüler in unsere 11. Klassen aufgenommen.
Ein besonders Datum für die Schule war der am 25. Februar 2001. In der Nacht zum Rosenmontag brannte die Schule. Alle Beteiligten werden diesen Brand, der die Schulen in unserem Schulzentrum sehr geprägt hat, nie vergessen.
Ich sehe, Frau Gussenberg-Westermann, die Leiterin der Wittekind-Realschule, und Herr Wurdel, Leiter der Felix-Nussbaum-Schule, die ich hiermit herzlich begrüße, nicken zustimmend.
Für das EMA bedeutete der Brand:
Unterricht an mehr als 40 Standorten in der Stadt, während der Zeit der schriftlichen Abiturprüfungen im Jahr 2001 war der Kofferraum meines Autos mein Büro, unzählige Baugespräche in enger und guter Kooperation mit der Stadt, Abriss, Wiederaufbau, usw. usw.
Allerdings, um das Ergebnis werden wir heute von vielen Schulen beneidet.
Ich bin allerdings fest davon überzeugt: in den zurückliegenden 140 Jahren war die Existenz unseres Gymnasiums nie so gefährdet wie nach dem Schulbrand.
Das EMA war 2001 in der Sekundarstufe I zweizügig, und welche Eltern hätten ihr Kind an einer Schule angemeldet, wenn sie gewusst hätten, dass ihre Kinder zwei Jahre lang irgendwo in Osnabrück, teilweise in Mobilklassen untergebracht, Unterricht haben würden.
Herr Sliwka, erinnern Sie sich noch an unser Gespräch am frühen Morgen nach der Brandnacht? Ich habe Ihnen damals gesagt. „Wenn Sie jetzt nicht betonen, dass die Schule nach den Sommerferien wieder bezugsfähig ist, können Sie die Schulen an diesem Standort für immer schließen.“
Sie haben dann auf der ersten Pressekonferenz nach dem Brand zuversichtlich verkündet, das SZ Sebastopol – wie unser Schulzentrum damals hieß – sei nach dem Sommerferien wieder bezugsfähig, … und ich möchte betonen, Sie haben nicht die Unwahrheit gesagt.
Denn die komplette Fertigstellung war dann auch nach den Sommerferien, allerdings zwei Jahre später, im Jahr 2003.
Noch im Brandjahr erhielt das Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium u.a. für seine besonderen Verdienste im Bereich der Völkerverständigung den Titel Europaschule.
Es ist mir eine besondere Ehre, dass zu unserem heutigen Festakt 31 Gäste von unserer Partnerschule in Russland, dem Lyceum Nr. 1 in Twer, mit dem Bus angereist sind, um mit uns zu feiern. Frau Direktorin Meister, liebe Kolleginnen, liebe Schülerinnen und Schüler, Sie sind uns besonders herzlich willkommen, und ich wünsche allen Veranstaltungen im Rahmen des diesjährigen Austauschprogramms viel Erfolg und den bleibenden Eindruck von Freundschaft zwischen unseren Schulen.
Es war dann sicherlich eine weise Entscheidung, dass die im SZ Sonnenhügel vertretenen Schulen sich entschlossen, zum Schuljahr 2003/04 Ganztagsschulen zu werden.
Inzwischen wissen zumindest alle Gymnasien, dass es aufgrund der Stundentafel nach der Schulzeitverkürzung wenig Sinn macht, ein Gymnasium als Halbtagsschule zu führen – ohne Mensa, ohne Sozialpädagogen, ohne zusätzliche Stunden für Hausaufgabenbetreuung und zusätzliche AG-Angebote und, und, und.
Das SZ Sonnenhügel hat aus dem Topf für Ganztagsschulen, den der Bund den Ganztagsschulen zur Verfügung gestellt und auf die Länder übertragen hat, inzwischen sogar einen Kunstrasenplatz erhalten und neue leichtathletische Anlagen samt einer Kunststofflaufbahn sind gerade in der Fertigstellung begriffen.
Herr Görtemöller, der Vorsitzende Schul- und Sportausschusses der Stadt, gleichzeitig Präsident des SSC Dodesheide, den ich hiermit herzlich begrüße, ich glaube, Sie freuen sich mit uns.
Im Rahmen unseres Ganztagsbetriebes hat im Übrigen auch die Talentförderung Fußball ihren Anfang gefunden und existiert auch schon ein Beschluss, dieses auch auf die Sportart Hockey zu übertragen.
Im März 2006 hat das Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium dann als eine der ersten Schulen an der niedersächsischen Schulinspektion teilgenommen.
Ich verzichte auf Details und zitiere stattdessen einen Schulinspektor, der in seinem Vortrag vor der Schulöffentlichkeit zusammengefasst äußerte:
“Herr Bruns, Sie dürfen mit dem Ergebnis Ihrer Schule sehr zufrieden sein.“
Wohl wissend, dass man Schulqualität auch noch verbessern kann, haben wir uns auf den Weg gemacht und eine Steuergruppe eingesetzt, die neben dem Schulleiter für das Qualitätsmanagement an unserem Gymnasium verantwortlich ist, lange bevor uns dieses durch das Gesetz zur Eigenverantwortlichen Schule verordnet wurde.
Ich bin sicher, dass alle Gäste die dem heutigen Festakt beiwohnen, vom Schulleiter auch einen Beitrag zur Schulnamensdiskussion erwarten. So will ich Sie auch nicht enttäuschen, aber ich werde mich kurz fassen.
Erste Bemerkung:
Ich bin der Auffassung, und ich bin in den vielen Gesprächen, die ich seit dem ersten Zeitungsartikel geführt habe, von fast allen Gesprächspartnern darin bestätigt worden, eine historische Person darf nur aus ihrer Zeit und dem historischen Kontext heraus beurteilt werden.
Zweitens:
Ein historischer Namenspatron ist fast immer problematisch, und Ernst Moritz Arndt ist für uns heute sicherlich kein Vorbild. Genauso wie Karl der Große kein Vorbild für die Schüler des Carolinums ist.
Vorbilder für junge Menschen sind immer nur die Menschen, die sie an einer Schule unterrichten, Lehrerinnen und Lehrer, die den ihnen anvertrauten jungen Menschen Leitbilder und Orientierungshilfen an die Hand geben, mit denen diese ihren Weg in die selbstverantwortete Zukunft meistern können.
Aus vielen Erzählungen der Ehemaligen weiß ich, dass es diese Vorbilder in der Geschichte unserer Schule immer gab, und ich bin davon überzeugt, dass wir auch heute am EMA viele Lehrkräfte gute Vorbilder für unsere Kinder und Jugendlichen sind.
Drittens:
Viel wichtiger als der Namenspatron einer Schule ist der Geist, der in einer Schule herrscht. Ich denke, bei uns herrscht der Geist der Toleranz und der Völkerverständigung – trotz Ernst Moritz Arndt.
Darüber hinaus wechselt man einen Schulnamen nicht wie seine Kleidung und es gibt Traditionen, die es zu bewahren gilt.
Wenn man Geburtstag hat, darf man sich etwas wünschen, uns so möchte ich meine Begrüßung mit einigen wenigen bescheidenen Wünschen schließen:
Ich wünsche mir, dass das Land Niedersachsen in den Schulen in der nächsten Zeit keine neuen Baustellen errichtet, denn auch für Schulleiter und Lehrkräfte hat ein Tag nur 24 Stunden. Möge das Land darüber hinaus nachdenken, wie die immensen Belastungen sowohl für Lehrer als auch für Schüler bei der derzeitigen Stundentafel ein Stückchen weit abgebaut werden können, und möge unnötige Bürokratie abgebaut und den Schulen wirklich ein Stück selbstverantwortete Eigenverantwortung zugestanden werden.
Möge die Stadt Osnabrück weiterhin die Schulen wohlwollend im Blick haben und die Wünsche der Schulleiter auch weiterhin ernst nehmen. Unser Blick ist immer in erster Linie gerichtet auf die uns anvertrauten jungen Menschen,
und denken Sie daran: diese jungen Menschen sind unsere Zukunft.
Auch einen sehr konkreten Wunsch habe ich: helfen Sie uns bei der Neugestaltung unseres Innenhofes für unsere Schülerinnen und Schüler.
Mögen die Kirchen für die Zukunft kluge Entscheidungen treffen, wie man mit allen interessierten Schulen im Sinne einer Werteerziehung kooperativ zusammenarbeiten kann, auch in Osnabrück.
Mögen es uns am Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium gelingen, die von der niedersächsischen Schulinspektion bestätigte Qualität der Schule weiter zu entwickeln.
Möge es uns gelingen, – auch in einer konstruktiven Zusammenarbeit mit unseren Eltern -, dass Schülerinnen und Schüler Freude am Lernen und an der eigenen Leistung gewinnen.
Wir wollen den freundlichen Geist unseres Gymnasiums bewahren, wir wollen eine Schule sein, in der Völkerverständigung und Toleranz gelebt werden.
Wir wollen alte Schulpartnerschaften mit Frankreich, Russland und den Niederlanden pflegen und neu gewonnene mit den USA und mit Israel gestalten.
Möge das Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium ein Ort sein, an dem sich alle an der Erziehung Beteiligten wohlfühlen, denn ein Baum, der in einem guten Klima wachsen kann, bringt auch reichlich Früchte hervor.
Nun wünsche ich uns allen eine schöne Feier.
Festakt als feierlicher Auftakt zur Festwoche „EMA BEWEGT“
Unser Gymnasium hat Geburtstag und lädt zur Geburtstagsfeier. Mehr als 350 geladene Gäste, Schülerinnen und Schüler, Kollegen, Eltern und Ehemalige fanden sich heute, am 15. Oktober 2007, im Form des EMA zur Geburtstagsfeier ein. Neben dem Ministerpräsidenten des Landes Niederachsen, Christian Wulff, und Oberbürgermeister Boris Pistorius begrüßten wir zum 140-jährigen Jubiläum unseres Traditionsgymnasiums nicht wenige Gäste aus dem öffentlichen Leben der Stadt Osnabrück.
Die Geburtstagsfeier zum 140. fiel angesichts des fortgeschrittenen Alters sehr erfrischend aus, was im Wesentlichen daran lag, dass unsere Schülerinnen und Schüler mit einem ausgesprochen musikalischen und sportlichen Programm gratulierten. Marike Werges (Schülersprecherin, Klasse 10) und Martina Scheer (Jahrgangssprecherin Jg. 13) führten die Gäste souverän und gleichzeitig beschwingt durch das Programm.
Das reichte musikalisch von eher harmonischen Klängen, die Fritjof Mangerich mit „Claire de lune“ am Klavier präsentierte, über unkonventionelle Improvisationen nach John Cage bis zum Projektchor mit Joni Mitchells „Both Sides Now“ und einer beeindruckenden Boomwhacker-Performance. Kawshy Kamalanathan (aus Sri Lanke) und Arash Jakfar (aus Kabul/Afghanistan) zeigten sehr gelungen, was es heißt, unterschiedliche kulturelle Wurzeln und Talent tanzend miteinander zu verbinden.
Dass das EMA auch sportlich „am Ball“ und „auf der Höhe“ ist, davon überzeugten uns unsere Fußballer der Talentförderung sowie die Akrobatik-AG mit einer Show, die so manchem den Atem stocken ließ.
Selbstverständlich wird auf einem Geburtstag auch eine Rede gehalten. Auf runden Geburtstagen sind es schon mal einige mehr, heute beschränkte man sich trotz 140 Jahren auf drei. Gespannt wartete man auf den Festvortrag des Ministerpräsidenten. Als Geburtstagsgeschenk stellte er in Absprache mit den Verantwortlichen der Stadt Osnabrück die Mittel für eine zügige Umgestaltung des Schul-Innenhofs in Aussicht.
Angesichts der momentanen Debatte in der Osnabrücker Öffentlichkeit um den Namenspatron Ernst Moritz Arndt verwies Wulff als ehemaliger EMAner und ehemaliger Schülersprecher auf historische Dilemmata, in denen sich das EMA in seiner Geschichte häufig befunden habe. Der Wechsel des Schulstandortes 1980 habe unter dem Versuch gestanden, trotz des umstrittenen Namenspatrons mit dem Namen ein Stück Tradition beizubehalten, wenn man schon den alten Standort aufgeben musste um das Gymnasium als Ganzes zu erhalten. Wulff mahnte allerdings auch eine intensive Auseinandersetzung mit dem Namenspatron im Geschichtsunterricht an. Bereits zuvor hatten Schulleiter Hartmut Bruns und Oberbürgermeister Boris Pistorius dem EMA in der Namensdiskussion den Rücken gestärkt, wobei Pistorius die Zurückhaltung der Politik anmahnte und Bruns forderte, eine historische Person nur im Zusammenhang ihrer Zeit zu beurteilen und eine Schule nach dem Geist, der in ihr herrsche. Dieser Geist sei am EMA von Toleranz und Integration vieler Nationen beherrscht.
Er konnte nicht zuletzt durch das beeindruckende und vielseitige Festprogramm untermauert werden.
Der sich an den Festakt anschließende Empfang erfreute mit von EMAnern selbst hergestellten Kanapees.
Allen Mitwirkenden auf, hinter und neben der Bühne, die für das Gelingen des Festakts unersetzlich waren, herzlichen Dank.
Unsere Gäste des Festaktes seien herzlich eingeladen, die kommenden Höhepunkte unserer Festwoche zu besuchen:
Am Donnerstag zog die Schulgemeinschaft von der Lotter Straße 6 – das war unser Schulgebäude von 1870 bis 1980 – zum neuen Standort Knollstr. 143, wo das EMA seit 1980 ist. Dort wurde ein Gingkobaum gepflanzt, den Herr Prof. Dr. Konrad Liebmann (Abitur 1947) gestiftet hatte, in seinem Beisein gepflanzt.
Das EMA hatte eingeladen, und sehr viele waren gekommen.
Und die Projektwochen-AG „Kochen“ sowie die Oberstufenjahrgänge hatten Leckeres zubereitet.