2017: 150 Jahre EMA
Der Unterricht an unserer Schule begann am 28. Oktober 1867 um 9 Uhr.
2017 feierten wir das 150-Jahres-Jubiläum – dazu steht hier alles, was Sie wissen müssen.
Im Jahre 2017 lag der 150. Jahrestag auf einem Samstag. Und da ergab sich eine besondere Schwierigkeit, denn dieses Wochenede war auch das Wochenende des Reformationsjubiläums (zur Erinnerung: Martin Luthers Thesenanschlag am 31. Oktober 1517).
Um hier nun jeder Überschneidung vorzubeugen, wurden die Termine wie folgt organisiert:
26 .- 29. September: Projektwoche
28. September ab 19 Uhr: Feier im Alando
19. Oktober ab 17 Uhr: Festakt für geladene Gäste aus Landes- und Lokalpolitik und Schule
21. Oktober, 18 Uhr und 19 Uhr: „Zeitreise“ (Theaterstück);
21. Oktober ab 20 Uhr: Ehemalligentreffen / „Abend der Begegnung“
Spiele und Sport damals und heute“
Nach ersten Recherchen in der Universitätsbibliothek können die Projektteilnehmer unter der Leitung von Leif Bongalski, Lea Brandt und Mathias Redeker zur praktischen Erprobung der Sportspiele übergehen. Bei angenehm herbstlichen Temperaturen testet das große Projektteam im Schlossgarten Sportspiele aus verschiedenen Zeiten, Kulturen und Ländern aus. Als besonders gewinnbringend erweist sich in dem Team die Teilnehmerkonstellation aus den verschiedensten Jahrgängen: Groß und Klein ziehen an einem Strang und entwickeln innerhalb der kommenden Tage gemeinsam ein EMA-Sportspiele-Buch.
„I feel like dancing!“ – Sportliche Interpretation der Vergangenheit
Auf dynamische Weise setzen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Tanzprojektes mit der Vergangenheit auseinander: Los geht´s zur Einläutung der Projektwoche mit den Salsa-Grundschritten. Als Vermischung verschiedener traditioneller (afrikanischer, spanischer und nordamerikanischer) Völker und ihrer Musiktraditionen findet die Salsa ihren Ursprung im karibischen Raum. Während einige Rhythmen vor 150 Jahren noch als Modetanz galten, sind andere erst wenige Jahre jung. So wie das EMA seit 150 Jahren ist auch die Salsa kein starres Gebilde, sondern ein Resultat ständiger Weiterentwicklung.
In welche Richtungen sich die Tanzchoreographien der Schülerinnen und Schüler in den kommenden Tagen weiterentwickeln, wird am Ende der Projektwoche enthüllt.
„Aufstehen, Wilhelm! Mit dem Rücken zur Klasse!“
Besuch im Osnabrücker Schulmuseum
Nicht nur das Pausenbrot, auch der Umgangston an Osnabrücker Schulen vor 150 Jahren unterscheidet sich gewaltig vom heutigen Schulalltag. Das stellen die Schülerinnen und Schüler, die im Rahmen ihres Projektes „Pausenbrot damals – heute – Zukunft“ am ersten Tag der Projektwoche das Osnabrücker Schulmuseum besuchen, schnell fest: „Als ich im Jahr 1959 am EMA eingeschult wurde“, begrüßt sie der Museumsleiter Herr Nordmann, „wurde ich nicht wie ihr von Orchestermusik und warmen Begrüßungsworten des Schulleiters empfangen“: „Höchstens acht von euch werden das Abitur schaffen, ihr anderen seht so aus, als würdet ihr hier nicht weit kommen“, war das Einzige, was dem EMA-Neuling damals entgegengebracht wurde. Erzogen wurde auch 1959 noch nach militärischen Prinzipien, Mädchen hatten sogar gar keine Zugangsberechtigung zum EMA. Richtig nachempfinden können die Schülerinnen und Schüler die strengen Regeln erst, als sie sich auf ihren Holzbänken im historischen Klassenraum niederlassen und von ihrem „Lehrer“ mit dem Schlagstock in der Hand Schläge für ungereinigte Fingernägel angedroht bekommen. Die ledernen Pausenbrottäschchen von damals und ihr auf Stullen und saisonales Obst beschränkter Inhalt beeindrucken die heutigen EMAner, für die Knoppers und Nutella als Schulbrotbeilage hoch im Kurs stehen. Welcher Art werden wohl ihre Pausenbrote der Zukunft sein, über die sie sich in den kommen Tagen Gedanken machen…?
„Wir bauen Schule nach“
Das Schulgebäude mit verschiedenen Materialien nachbauen: Kein Problem für die EMAner-Nachwuchsarchitekten, die sich seit zwei Tagen dem Nachbau des Schulgeländes mit Legosteinen und anderen Materialien widmen. Die beeindruckenden Ergebnisse sprechen für sich!
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„Schulgeschichte und alte Fotos nachstellen“
Herr Bartnik ohne Bart, das EMA an der Lotterstraße? – In der Geschichte des EMA gibt es wohl einige Ereignisse, mit denen es sich näher auseinanderzusetzen lohnt. Zu ausgewählten Themen wie Klassenfahrten, Schuluniformen und Schulfesten erstellen Schülerinnen und Schüler unter der Leitung von Sebastian Lücking mithilfe alter Ausgaben des EMA-Reports u. ä. selbstgestaltete Collagen. Am Ende wird es eine spannende Ausstellung geben, die zu einer kleinen Reise in die Vergangenheit des EMA einlädt.
„Schulgarten, 150 Bäume pflanzen“
Mit weitaus mehr als dem Pflanzen von 150 Bäumen beschäftigen sich die Teilnehmer des Schulgarten-Projektes in diesen Tagen: Die Erneuerung des Barfußpfades, die Gestaltung des EMA-Logos mit Blumen, die Erneuerung der Hochbeete und der Insektenhotels und die Anfertigung eines „Kräutermenschen“ sind am zweiten Tag schon deutlich vorangeschritten. Die fleißigen Teilnehmer sind für ein Interview kaum von ihrer Arbeit loszureißen, dennoch: „Das ist mal ein Projekt, bei dem man nicht nur drinnen sitzt“, schwärmt eine Teilnehmerin. Wer die liebevolle Arbeit in dem Garten langfristig fortführt, ist bislang noch ungewiss. Grüne Daumen gesucht!
„Step EMA Step“
„Man kann auch mal Kontakt mit den anderen Klassen knüpfen“. erfreut sich Schülerin Rozafa an dem Arbeiten in der Projektwoche. Im Rahmen einer interkulturellen Bewegungsimprovisation stellen die Projektteilnehmer unter der Leitung von Julia Wiens, Katja Gromes und Jana Koch u. a. Masken im Design verschiedener Länder her, welche sie bei ihrer Tanzpräsentation tragen werden. Für ihren spektakulären „Alando-Flashmob“ laufen die Vorbereitungen in vollem Gange. Mehr wird vorerst nicht verraten. Auch für den Festakt anlässlich der 150-Jahr-Feier am 19. Oktober schmieden sie bereits vielversprechende Pläne.
„EMA auf dem Mars“
„Das soll ein Satellit sein, der über den Mars fliegt, Fotos davon schießt und Signale an die Erde sendet, falls dort Leben oder eine fließende Wasserquelle gefunden wird“, erklären Simon, Oli und Kay aus der 6c ihr selbstgestaltetes Flugobjekt.
In ihrem Projekt beschäftigen sie sich mit der Frage, wann die Menschheit endlich den Mars besuchen kann und wie das EMA auf dem Mars wohl aussehen könnte. In diesem Kontext haben sie bereits eigene Raketen aus Filmdosen gebastelt und experimentiert, wie sie diese bestmöglich abfeuern können: Ein Gemisch aus Backpulver, Essig, Brausetabletten und Wasser hat bislang den größten Erfolg, eine Flugweite von sechs Metern, erzielt!
„Mit dem EMA durch die Zeit“.
Enorm in Form präsentieren sich die Teilnehmer des Theater- und Musikprojektes, die sich für die Szene „Sportunterricht in den 80ern“ extra bunt und schrill gekleidet haben und trendige Aerobic-Moves performen. Die Darstellung von „Unterricht in verschiedenen Zeiten“ steht im Fokus des Projektes, dessen Teilnehmer am Abend der Begegnung auf eine unterhaltsame Zeitreise durch die EMA-Schulgeschichte einladen werden und darauf in diesen Tagen hinarbeiten.„Das wird ziemlich schräg“, verspricht Maja Bitterer, die das verrückte Projekt zusammen mit Birgit Willenbrock, Göran Norda und Doris Gebert leitet. Während die eine Hälfte der Schülerinnen und Schüler im Nebenraum die zentralen Szenen konzipiert und verschriftlicht, setzt der andere Teil der Gruppe diese um und verleiht dem Ganzen den letzten Feinschliff. „Easy peasy“? – Im Gegenteil!
Maren Meyer
s leo.
„Aufstehen, Wilhelm! Mit dem Rücken zur Klasse!“
Besuch im Osnabrücker Schulmuseum
Nicht nur das Pausenbrot, auch der Umgangston an Osnabrücker Schulen vor 150 Jahren unterscheidet sich gewaltig vom heutigen Schulalltag. Das stellen die Schülerinnen und Schüler, die im Rahmen ihres Projektes „Pausenbrot damals – heute – Zukunft“ am ersten Tag der Projektwoche das Osnabrücker Schulmuseum besuchen, schnell fest: „Als ich im Jahr 1959 am EMA eingeschult wurde“, begrüßt sie der Museumsleiter Herr Nordmann, „wurde ich nicht wie ihr von Orchestermusik und warmen Begrüßungsworten des Schulleiters empfangen“: „Höchstens acht von euch werden das Abitur schaffen, ihr anderen seht so aus, als würdet ihr hier nicht weit kommen“, war das Einzige, was dem EMA-Neuling damals entgegengebracht wurde. Erzogen wurde auch 1959 noch nach militärischen Prinzipien, Mädchen hatten sogar gar keine Zugangsberechtigung zum EMA. Richtig nachempfinden können die Schülerinnen und Schüler die strengen Regeln erst, als sie sich auf ihren Holzbänken im historischen Klassenraum niederlassen und von ihrem „Lehrer“ mit dem Schlagstock in der Hand Schläge für ungereinigte Fingernägel angedroht bekommen. Die ledernen Pausenbrottäschchen von damals und ihr auf Stullen und saisonales Obst beschränkter Inhalt beeindrucken die heutigen EMAner, für die Knoppers und Nutella als Schulbrotbeilage hoch im Kurs stehen. Welcher Art werden wohl ihre Pausenbrote der Zukunft sein, über die sie sich in den kommen Tagen Gedanken machen…?
150 Jahre EMA – ein Festakt mit Charakter
Bereits die imposante tänzerische Begrüßung der Schülerinnen und Schüler, die Masken aus aller Herren Länder tragen und Begrüßungsworte auf verschiedenen Sprachen in die Höhe halten, lässt erahnen, auf was sich die zahlreichen Gäste und Vertreter aus Schule, Stadt und Politik in den kommenden Stunden gefasst machen dürfen: Ein Festakt-Programm der besonderen Art, ein Programm, welches das zum Ausdruck bringt, auf was sich alle beteiligten Redner, Künstler und Mitwirker in ihren Beiträgen unmissverständlich berufen:
Tiefe und ehrliche Verbundenheit mit einer Schule, die offensichtlich von Vielen auch noch lange nach ihrer aktiven EMA-Zeit als bedeutende Station ihres persönlichen Werdeganges angesehen wird.
So erinnert sich zum Beispiel Sunanjay Bajaj, der sein Abitur 2014 am EMA absolvierte, am „Runden Tisch mit ehemaligen Schülern des EMA“ mit Respekt und Freude an seine damalige „Zulassung“ zum EMA. Nachdem er nach seiner Auswanderung aus Nepal an mehreren Osnabrücker Schulen aufgrund seiner nicht vorhandenen Deutschkenntnisse abgelehnt worden sei, sei er am EMA mit offenen Armen empfangen worden. Das Vertrauen in seine Fähigkeiten, was ihm unmittelbar entgegengebracht wurde, bereichere sein Handeln als aufstrebender Mediziner noch heute. Nur ein Beispiel von vielen an diesem Abend, an dem deutlich wird, dass über Integration am EMA nicht nur geredet wird …
Geredet wird unter der sportlich auflockernden Federführung des renommierten Sportmoderators Tom Bartels neben vielen nennenswerten anderen auch vom ehemaligen EMAner und heutigen niedersächsischen Innenminister Boris Pistorius. Auch er lässt sich die Gelegenheit nicht entgehen, seine Freude über seine noch immer währende Verbundenheit mit der Schule zum Ausdruck zu bringen.
Der Vielseitigkeit des EMA entsprechend wird das Programm durch abwechslungsreiche und ergreifende Sport – und Musikdarbietungen talentierter Schülerinnen und Schüler bereichert: Neben Marimba-Klängen, einem Vortrag des selbstkomponierten EMA-Songs, Beiträgen vom Schulorchester und Standardtanzeinlagen, beeindrucken die Schülerinnen und Schüler ihre Gäste auch mit Sportinszenierungen: Acro Yofga, KickboxRobics und Radball gewähren Einblicke in völlig neuartige Sportarten.
Die Worte des Schulleiters, die einschlägige Höhen und Tiefen der EMA-Historie akzentuieren, lassen nicht nur großen Stolz über den jüngsten Höhepunkt, die zweiten Nominierung für den Deutschen Schulpreis, anklingen. Eine grundsätzliche Zufriedenheit über die Entwicklung der Schule in den letzten Jahren, die sich nicht zuletzt durch das einzigartige EMAtypische Schulklima auszeichne, rundet seine Rede ab und verspricht eine positive Grundlage für all die (Geburtstags-)wünsche für die nächsten 150 Jahre.
Maren Meyer
Rede des Schulleiters: Begrüßung anlässlich der 150-Jahr-Feier am 19. Oktober 2017
„Liebe Gäste,
es ist anlässlich von Festakten üblich, möglichst viele Gäste namentlich zu begrüßen. Allerdings läuft man damit Gefahr, jemanden zu vergessen, und so möchte ich Sie zunächst alle gleichermaßen herzlich willkommen heißen und möchte die Freude der gesamten Schulgemeinschaft darüber zum Ausdruck bringen, dass Sie unserer Einladung gefolgt sind.“
Nach der Begrüßung der Gäste heißt es weiter
„Drehen wir die Zeit jetzt einmal um 150 Jahre zurück.
Im Jahre 1867 wird in Osnabrück nach heftigen Kontroversen vom damaligen Bürgermeister Johannes Miquel die „Staatliche Realschule 2. Ordnung“ gegründet, eine Schule, die allen Konfessionen offen steht und die anders als das Carolinum und das Ratsgymnasium das Schwergewicht auf die Naturwissenschaften und die neuen Sprachen legen soll, um so den Ansprüchen von Handwerk, Industrie und Wirtschaft gerecht zu werden.
In ihrer wechselhaften Geschichte sollte die von Miquel gegründete Schule insgesamt 11 unterschiedliche Namen tragen. Seit 1957 trägt unser Gymnasium den heute nicht unumstrittenen Namen Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium. Arndt ist für uns heute allerdings kein Vorbild mehr. Unsere Schüler sagen ohnehin: wir sind das“ EMA“.
Kehren wir zurück in das Jahr 2017 und blicken zurück. Wie hat sich unsere Welt und wie sehr hat sich Schule in den letzten 150 Jahren verändert?
Lassen Sie mich auf einige markante Punkte der Schulgeschichte eingehen, um abschließend einige Bemerkungen darüber zu verlieren, was unser Gymnasium heute auszeichnet.
Als die Schule 1917 50 Jahre alt wird, herrscht der Erste Weltkrieg. In den Festreden bringen Redner vor allem zum Ausdruck, dass die Schule vorrangig den Auftrag habe, Männer von großer Charakterstärke und edler fester Willenskraft zu erziehen.
Die 70-Jahr-Feier im Jahr 1937 findet noch zu Friedenszeiten statt. Allerdings ist das Bildungswesen längst gleichgeschaltet und es wird der Rassenirrsinn nach den Vorgaben der nationalsozialistischen Ideologie unterrichtet. In den Klassen sitzen die Schüler in HJ-Uniformen. An der Schule, die von 1937 – 1946 „Deutsche Oberschule „heißt, gibt es 1937 keinen einzigen jüdischen Schüler mehr.
Heinz Aulfes, der heute mit seiner Frau unser Gast ist und den ich recht herzlich begrüße, besuchte damals unsere Schule und könnte als Zeitzeuge sicherlich noch viel erzählen.
Waren vor 1933 nur 12 der 36 Lehrer Mitglieder der NSDAP, sind zwischen Februar und Mai 1933 alle Lehrkräfte der Partei beigetreten.
Der 75. Geburtstag der Schule, fünf Jahre später, findet ganz im Zeichen des 2. Weltkriegs statt. Das Schulgebäude war am 10. August 1942 nach einem schweren Bombenvolltreffer ausgebrannt und völlig zerstört, sodass die 75-Jahr-Feier im Carolinum stattfindet. In den Festreden werden vor allem die Bedeutung der Kameradschaft und das „Heldentum“ der Toten der Kriege beschworen. Der Krieg wird von Rednern als „gewaltiges Ringen des Volkes um seine Existenz“ beschrieben, und es werden sowohl die feste soldatische Erziehung der deutschen Jungen als auch die wehrgeistige Erziehung im Unterricht propagiert.
Welch ein anderer Geist herrscht da bei der 100-Jahr-Feier der Schule im Jahre 1967, die ich als 15-jähriger Schüler miterleben durfte.
Erst bei einem solchen Rückblick merkt man, wie glücklich wir uns schätzen dürfen, dass wir seit jetzt seit mehr als sieben Jahrzehnten in Deutschland in Friedenszeiten leben.
Als ich bei der 100-Jahr-Feier des EMA in der damaligen Ingenieurschule vor meinen Noten saß, um beim Jubiläumskonzert mit meiner Flöte den von Dr. Voß geleiteten Schulchor zu begleiten, hätte ich mir natürlich nie träumen lassen, dass mir 50 Jahre später die ehrenvolle Aufgabe zu Teil werden würde, Sie zum 150. Geburtstag der Schule recht herzlich zu begrüßen.
Die Schule wird in den sechziger und siebziger Jahren größer und größer. Die Klassen 12 und 13 werden teilweise im Stüvehaus unterrichtet. Im Jahre 1970 erhält das EMA einen Erweiterungsbau.
Als man im Jahre 1987 am Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium das 120-jährige Jubiläum feiert, haben die zurück liegenden Jahre tiefgreifende Veränderungen gebracht. Die allgemeinen Reformen in der Schulpolitik der siebziger Jahre werden durch ein besonderes Ereignis verstärkt.
Die eineinhalb jährige Zeit zwischen Eintritt von OStD Heinz Kähler in den Ruhestand zum 31. Januar 1976 und der Beauftragung seines Nachfolgers Werner Schmidt im Juni 1977 stellt unser Gymnasium auf eine schwere Belastungsprobe. Dem damaligen Elternrat und Personalrat, u.a. mit Günter Auding, der heute mit seiner Frau anwesend ist und den ich herzlich begrüße, ist es zu verdanken, dass das EMA als Gymnasium weiter existiert, wenn auch nicht mehr an der Lotter Straße.
Das Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium verlässt im Sommer 1980 sein historisches, noch 1970 wesentlich erweitertes Gebäude an der Lotter Straße und befindet sich seitdem im Schulzentrum Sonnenhügel, bis 2007 Schulzentrum Sebastopol.
Hatte das Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium in den sechziger und siebziger Jahren noch mehr als 1000 Schüler, so gehen die Schülerzahlen am neuen Standtort deutlich zurück.
Bedeutete 1972 die Umwandlung des dritten Osnabrücker Jungengymnasiums in eine Koedukationsschule noch keinen allzu tiefen Einschnitt, weil seit der Einführung von Russisch als 2. Pflichtfremdsprache im Jahre 1965 die Schule auch von einigen Mädchen besucht wird, so ist 1975 die Abtrennung der Klassen 5 und 6 mit der Einrichtung der Orientierungsstufe, die 2003 wieder abgeschafft wird, umso einschneidender.
Bereits im Jahre 1976 beginnt die Neugestaltung der Gymnasialen Oberstufe mit der Auflösung des Klassenverbands, dem Aufbau des Kurssystems und der Individualisierung der Abiturprüfung. Die Gymnasiale Oberstufe wird in Grundzügen bis heute beibehalten, auch wenn sie gefühlt alle zwei Jahre reformiert wird.
Das 125-Jahres-Jubiläum wird unter dem Motto “Europa hier“ gefeiert. OStD Werner Schmidt initiiert mit seinem Kollegium, u. a. mit der Unterstützung von StD Wolfgang Jonas, den ich herzlich begrüße, eine große internationale Begegnungsfeier.
Das hohe Maß an Offenheit und Toleranz der Schule wird 1992 von allen Rednern gelobt, haben doch inzwischen viele Aussiedlerkinder am EMA ihre neue Heimat gefunden. Allerdings bleiben viele der alten EMAner der Schule aufgrund der hohen Zahl der Aussiedler fern. Die Schülerzahl beläuft sich in den neunziger Jahren trotz der guten pädagogischen Arbeit nur noch auf etwa 450 Schüler.
In der Nacht zum 25. Februar 2001 zerstört ein verheerender Brand die Schule und es dauert zwei Jahre, bis alle Klassen wieder am jetzigen Standort unterrichtet werden. Unterricht findet zwischen Februar 2001 und August 2003 an mehr als 40 Standorten in der ganzen Stadt statt, zumal die Sporthalle nach einem großen Wasserschaden im August des Jahres 2001 nicht mehr genutzt werden kann.
Mit Ihnen, lieber Herr Sliwka, verbindet mich u.a. die Erinnerung an diesen Schulbrand.
In dieser Zeit habe ich mit Ihnen, Herrn Freund und Herrn Reimann sehr intensiv zusammengearbeitet. Ich kann es zwar nicht beweisen, aber Ich bin ganz sicher, ohne Ihre klaren Worte zur Wiederherstellung des Gebäudes gäbe es das EMA heute nicht mehr.
Im Jahr 2004 erfolgt nach der Abschaffung der Orientierungsstufe die Einschulung der Klassen 5, 6 und 7 am EMA. Alle Schulen im Zentrum werden teilgebundene Ganztagsschulen. Gleichzeitig beginnen sie mit der Talentförderung Fußball. Zudem erhält das Schulzentrum eine Mensa. Dass diese von Anfang an viel zu klein ist, wollen die Politiker nicht hören. Inzwischen ist sie im Jahr 2010 erweitert und im Jahr 2017 verändert worden.
Im April 2001 war das EMA übrigens von dem damaligen Ministerpräsidenten des Landes Niedersachsen, Christian Wulff als Europaschule ausgezeichnet worden. Im Jahr 2007 findet der erste Austausch mit den USA statt, im Jahre 2009 folgt die Schulpartnerschaft mit Haarlem in den Niederlanden. Die Partnerschaft wird im Osnabrücker Rathaus in Anwesenheit des damaligen Oberbürgermeisters Boris Pistorius unterzeichnet.
Ich freue mich sehr, dass Arjan van Waveren und Mardike de Goede von der Schoter Scholengemeenschap aus Haarlem extra angereist sind, um an der heutigen Feier teilzunehmen.
Im Frühjahr 2006 wird das erste niedersächsische Zentralabitur durchgeführt.
Seit 2007 ist unser Gymnasium wie alle Schulen in Niedersachsen Eigenverantwortliche Schule. Das heißt: die Schulen erhalten mehr Verantwortung , vor allem aber mehr Arbeit, ohne z.B. die Stunden in den Schulsekretariaten zu erhöhen.
Hatte die Schule 2003 noch etwa 450 Schüler, so sind es seit 2009 800 und mehr, was uns in diesem Gebäude an unsere Grenzen führt und sinnvolles pädagogisches Arbeiten nicht einfach macht, da u.a. kein einziger Differenzierungsraum in diesem Gebäude existiert.
Im Jahre 2009 wird unser Schulprogramm völlig neu überarbeitet. Das Schulmotto heißt ab jetzt EMA – Erfolgreich Miteinander Arbeiten. Die zentralen Leitbilder gelten auch heute noch. Sie sind lediglich im neuen Schulprogramm ergänzt worden.
Die Etablierung der Differenzierten Begabtenförderung ist ein Ergebnis des ersten Besuches der Schulinspektion. Sowohl 2006 als auch 2014 erhält die Schule von der Niedersächsischen Schulinspektion ein exzellentes Feedback.
In den folgenden Jahren werden dem EMA zahlreiche Titel verliehen:
Sportfreundliche Schule, Humanitäre Schule, Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage, Umweltschule in Europa, Comenius Projektschule, Erasmus+-Schule. In jedem Jahr versuchen wir aufs Neue mit engagierten Schülern und Lehrkräften unsere Titel mit Leben zu füllen.
Eine besondere Auszeichnung für unsere sportfreundliche Schule ist sicherlich der Deutsche Schulsportpreis, der OStR‘ Andrea Harig und Team 2014 in Berlin verliehen wird.
Gemeinsam mit der WRS und der FNS wird dem EMA vom DFB und vom Kultusministerium im Dezember 2014 der Titel „Eliteschule des Fußballs“ verliehen, eine Auszeichnung, die nur drei weitere Schulen in unserem Bundesland aufzuweisen haben.
Im Jahre 2011 führen wir auch am Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium einmalig nach der Einführung von G8 ein Doppelabitur durch. Inzwischen – Sie wissen es – hat man G8 wieder abgeschafft. 2019 wird das letzte G8-Abitur durchgeführt werden.
Seit 2012 schwebt die Gesamtschuldiskussion wieder über der Stadt Osnabrück, vor allem aber auch über dem Standort Sonnenhügel.
Das ist einer der Gründe, weshalb sich der Schulleiter des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums entscheidet, sich für den renommierten Deutschen Schulpreis zu bewerben. Er hat die Vision, dass, wenn es gelänge unter die besten Schulen Deutschlands zu kommen, die Diskussion einer Umwandlung des EMAs in eine IGS endlich beendet werden könne. Denn aus einem so leistungsstarken Osnabrücker Traditionsgymnasium können Politiker keine IGS machen, zumal die große Mehrheit des Kollegiums, der Eltern und der Schüler eine IGS am Standort Sonnenhügel ablehnt.
Der zweite Grund für die Bewerbung ist der, dass er von den hohen fachlichen und pädagogischen Kompetenzen seiner Lehrkräfte überzeugt ist, er eine außergewöhnlich gute Elternarbeit konstatiert und feststellt, dass Schülerinnen und Schüler seiner Schüle in den letzten Jahren viele exzellente Leistungen erbracht haben.
Eine hochkarätige Jury nominiert das EMA im Frühjahr 2015 als eine der besten 15 Schulen Deutschlands, und Vertreter der Schule nehmen erstmalig an der Preisverleihung teil, die die Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel persönlich vornimmt.
Weil der Schulleiter von seiner Schule auch weiterhin überzeugt ist, schlägt er seinem Kollegium vor, sich zwei Jahre später ein weiteres Mal zu bewerben, denn noch in Berlin hatte er 2015 gesagt: „Wir kommen wieder“.
Auch 2017 wird das EMA – diesmal als eine von 14 deutschen Schulen – als einziges niedersächsisches Gymnasium für den Deutschen Schulpreis nominiert und nach Berlin eingeladen.
War das „Nicht auf dem Treppchen stehen“ für die Schule ein Misserfolg? Ich denke nein, denn schon eine Nominierung ist ein großer Erfolg. Die Vorsitzende der Jury OStD‘ Boldt sprach im Übrigen bei dem ausführlichen Feedback, das die Schule erst kürzlich erhielt, von einem „Wimpernschlagfinale“.
Wir dürfen stolz sein auf das Erreichte. Wir dürfen darauf stolz sein, wie sich unsere Schule den letzten Jahren entwickelt hat. Das Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium hat einen außergewöhnlich positiven Geist, ein ganz besonderes Schulklima. Man fühlt sich hier einfach wohl. Die Lehrkräfte engagieren sich in einer ganz besonderen Art und Weise für die ihnen anvertrauten Schülerinnen und Schüler, die ihre Wurzeln in 54 Ländern dieser Erde haben.
Am EMA diskutieren wir nicht darüber, wie man Menschen integriert. Wir leben Integration.
In Zukunft wollen wir Gutes bewahren und die Schule auch im digitalen Zeitalter zum Positiven weiter verändern und das immer unter der Maßgabe gelebter Werte wie Respekt, Toleranz, Offenheit und Integrationsbereitschaft.
Zum Geburtstag darf man sich auch etwas wünschen. Das tue ich hiermit.
Für die Zukunft wünschen wir uns vom Kultusministerium und der Niedersächsischen Landesschulbehörde:
Gebt den Lehrern die Anerkennung, die sie verdienen.
Wir haben genug von ständigen Reformen. Lasst uns einfach in Ruhe arbeiten. Fördert aber weiterhin Unterrichtsqualität und Unterrichtskontinuität.
Und – wenn man Geflüchtete integrieren will, muss manchmal auch formale Hindernisse überwinden, um qualifizierte Lehrer an einer Schule halten zu können.
Vom Schulträger und den Osnabrücker Politikern wünschen wir uns,
dass sie erkennen, welch ein Juwel sie mit dem Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium in der Osnabrücker Schullandschaft besitzen und konsequenterweise endgültig ihre Pläne aufgeben, am Standort Sonnenhügel eine IGS einzurichten.
Juwele muss man allerdings auch pflegen.
Befreien Sie uns endlich von der Raumenge in unserem Schulgebäude, denken Sie an G9 und bedenken Sie gleichzeitig die Schülerzahlen an unseren Grundschulen in den Stadtteilen Sonnenhügel und Dodesheide, wenn Sie Veränderungen planen..
Schaffen Sie endlich neue Klassen- und Differenzierungsräume, so dass wir unserer heterogenen Schülerschaft gerecht werden können,
und sanieren das Gebäude energetisch so, dass wir auch an heißen Tagen in allen Räumen unterrichten können, ohne dass Schüler Gefahr laufen einen Hitzeschock bekommen, und dass wir an kalten Tagen nicht das Eis von den Fenstern kratzen müssen.
Last but not least, statten Sie uns medial so aus, dass wir den Anforderungen, die die Zukunft mit sich bringt, gerecht werden können.“
Rede der Bürgermeisterin Birgit Strangmann für die Stadt Osnabrück
Frau Bürgermeisterin Birgit Strangmann führte nach kurzer Begrüßung aus:
150 Jahre EMA, was bedeutet dies für mich als Mutter, den Stadtteil, die Stadt Osnabrück?
Es ist ein Privileg und eine große Freude für mich, hier heute zum Jubiläum des EMA als Vertretung unserer Stadt als Bürgermeisterin sprechen zu dürfen.
Gleichzeitig habe ich das Gefühl, dass es nicht so lange her sein kann, dass ich als Elternvertreterin zum Abitur hier am EMA gesprochen habe.
Damals verdeutlichte ich die verschiedenen Stufen im Leben eines jungen Menschen, heute können wir über die unterschiedlichsten Stationen 150 Jahre dieser Schule nachdenken.
1867, im Gründungsjahr des EMA, war Osnabrück geistiges und kulturelles Zentrum eines Regierungsbezirks mit 264.475 EinwohnerInnen. Ein wichtiger Industriestandort mit Leineweberei, Tabak- und Zigarrenfertigung, Eisen- und Stahlfabrikation, Steinkohleabbau am Piesberg.
Das Schaffen des damaligen Bürgermeisters und späteren Oberbürgermeisters Johannes von Miquel war von Aufbruch und Gestaltungswillen gekennzeichnet: eine ambitionierte Stadterweiterung, Mietwohnungsbau für die „unbemittelten Klassen“ und einer umfassenden Schulreform, in der er trotz großer Widerstände die Errichtung einer Realschule, später Realgymnasium, in Osnabrück durchsetzte.
Heute können wir den Faden aufnehmen und beim EMA lesen: „Das EMA ist im Stadtteil keine Schule für gesellschaftlich und sozial Privilegierte und will dies auch in keinster Weise sein“.
Schule ist eine Institution der Gesellschaft. Sie ist aber auch eine Institution für die Gesellschaft.
Dies war wohl der Grund, warum von Seiten der Politik 1980 eine bedarfsgerechte Verlagerung des gymnasialen Schulangebots angestrebt wurde.
Im Stadtteil Sonnenhügel zeichnete sich mit den direkt angrenzenden Stadtteilen Hafen, Haste, Dodesheide, Widukindland und der Gartlage aufgrund der Einwohnerzahlentwicklung eine gymnasiale Unter- bzw. Nichtversorgung ab. Im Gegensatz zum Standort Innenstadt. Dabei war auch eine Diskussion nicht neu: Schon damals gab es alternative Überlegungen für die Bildung einer Integrierten Gesamtschule am Standort Sonnenhügel.
Die beiden ebenfalls traditionsreichen Osnabrücker Gymnasien Carolinum und Ratsgymnasium, beide früher gegründet als das Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium, kamen für eine Verlagerung aus dem Innenstadtbereich in den Außenbereich der Friedensstadt nicht in Frage. Erschwerend kam eine erforderliche Generalsanierung des Schulgebäudes an der Lotter Straße hinzu.
Die hohe Zahl von Aussiedlerkindern – auf sie einzugehen, war in den Folgejahren eine große und auch schwere Herausforderung. Als Mutter habe ich diese Zeit miterleben können und möchte mit einem Zitat einer jungen Abiturientin aus dem Jahr 2001 ein Gefühl dafür wecken:
„Wer hat schon Ahnung davon, was in Kasachstan abgeht, wie die politische Situation in Kirgisien ist, wie es ist, seine Kindheit in der Nähe von Tschernobyl verbracht zu haben, den Zerfall der Sowjetunion erlebt zu haben, Armut gespürt zu haben?“
Doch das EMA stellte sich in der Folge selbst als lernende Institution, nach Ingeborg Bachmann „im Widerspiel des Unmöglichen mit dem Möglichen erweitern wir unsere Möglichkeiten“.
Wie vielfältig der Unterricht im EMA sein kann, Sprachunterricht mit gesellschaftlicher Fragestellung verknüpft, vermittelt der Kursbericht LK Französisch aus dem Jahre 2004:
„Im ersten Jahr wurden wir von Frau Jabs-Kiesler unterrichtet, die jedoch im Sommer 2003 in den Ruhestand trat. Schon in der ersten Französischstunde in der 12. Klasse regte sie uns zu heißen feministischen Diskussionen an, die auch im weiteren Verlauf unseren Unterricht tragen sollten. Nachdem sie meinte, unser weibliches Selbstbewusstsein genug gefestigt zu haben und uns den Ernst der Lage als Frau in einer Männerwelt vor Augen geführt hatte, gingen wir zu anderen brisanten Themen wie der Hochzeit des Figaro und Philosophen wie Voltaire oder Montesquieu über.“
Politisch-soziales Engagement, Zeitzeugengespräche, Zusammenarbeit mit dem Büro für Friedenskultur, Unterstützung HelpAge, Patin Stolpersteine, Schule ohne Rassismus, dies sind einige, aber in meiner Rede nur Angerissenes. Denn die Herausforderungen der heutigen Zeit sind nicht geringer geworden:
So heißt es beim EMA: Der Umgang mit Vielfalt bedeutet bei uns so weit wie möglich auf die Verschiedenheit unserer SchülerInnen einzugehen und offen zu sein auch für diejenigen, die nicht von Anfang an das Gymnasium besucht haben. Seit Jahren nimmt das EMA regelmäßig RealschulschülerInnen in Aufbauklassen auf, um sie erfolgreich zum Abitur führen zu können.
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe junge Menschen,
Zuwanderung ist ein bedeutender Bestandteil der Osnabrücker Gesellschaftsstruktur.
Der Rat der Stadt Osnabrück hat daher 2007 ein Leitbild für die Integration von Zuwanderern verabschiedet .Einleitend heißt es dort: „Wer dauerhaft in Osnabrück leben möchte und dazu berechtigt ist, soll für sich und seine Familie die gleichen Chancen der beruflichen und sozialen Eingliederung wie alle anderen Bürger/-innen und Einwohner/-innen bekommen.“
Zu dieser Partizipation gehört Bildung. Junge Menschen mit Wurzeln aus 54 Ländern erleben Schule im EMA. Dies ist gelebte Integration vor Ort, und ich danke an dieser Stelle im Namen des Rates, der Verwaltung und des Oberbürgermeisters für diese engagierte Leistung des Kollegiums.
Und ich habe als kleines Symbol für ein auch in Zukunft friedvolles Zusammenleben hier am EMA den Friedensreiter mitgebracht.
Große Einschnitte prägen die Schulgeschichte dieses Gymnasiums wie kein anderes in Osnabrück. Sie, Herr Bruns, haben den Brand im Jahre 2001 erwähnt. Damals, nach der anfänglichen Euphorie von SchülerInnen, erst einmal unterrichtsfrei zu haben, wuchs die Erkenntnis, dass nun alles schwerer werden würde. So hat unser ältester Sohn und mit ihm natürlich der gesamte Jahrgang das Abitur an mehreren Standorten in Osnabrück schreiben müssen. Welch logistische Leistung der Schule, aber auch der Stadtverwaltung Osnabrück. Welch zusätzliche Belastung für alle Beteiligten!
Als Mutter, aber auch als Schulpolitikerin, ausdrücklich einen großen Dank für diese Leistung, dass unsere Kinder ihren Abschluss schaffen konnten.
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe junge Menschen,
Politik und Verwaltung wissen: Es gibt noch viel zu tun. Eine verbesserte Isolierung, Freiräume für Differenzierung und G9. Dies haben wir verstanden dank des – zugegeben manchmal irritierenden – unermüdlichen „Finger in die Wunde legens“ des Schulleiters Herrn Bruns.
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe junge Menschen,
diese Schule ist fest verankert in unseren Stadtteilen Dodesheide / Sonnenhügel und darüber hinaus. Vernetzt im Schulzentrum und mit den Grundschulen, mit den Einrichtungen der Umgebung, dem Runden Tisch, Kultur, Universität und Hochschule, zum Wohl unserer Kinder. Das Engagement der Schule wird belohnt durch das Vertrauen von Eltern und SchülerInnen, steigende Anmeldezahlen belegen dies.
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe junge Menschen,
Sie können selbst nachlesen, wofür diese Schule heute steht, Herr Bruns hat es ausgeführt, aber was kann es deutlicher machen, als ein Auszug eines Vorwortes aus der Abiturzeitung aus dem Jahre 2005:
„Wir haben das Vertrauen in uns selbst gestärkt…wir haben gemerkt, dass, wenn wir uns ein Ziel gesetzt haben, was erreichen wollen, wir es auch schaffen können! Wir haben uns selbst bewiesen, dass wir Stärke, Geduld und Durchhaltevermögen haben. …
Wir haben verstanden, dass der erste Eindruck eines Menschen nicht immer der Richtige ist, und dass sogar Lehrer zu den Menschen werden können, an die wir uns mit unserem Problem als erste wenden, mit denen man viel Spaß haben kann und die für uns immer ein offenes Ohr haben! Wir sind uns einer Meinung, dass diese Zeit eine der wichtigsten Zeiten unseres Lebens war, und dass sie uns für die Zukunft sehr geprägt hat. Dafür danken wir allen Menschen, die uns auf diesem harten Weg begleitet haben. Ihr wart toll.“
Sehr geehrte Damen und Herren,
dem kann ich nur einen zusätzlichen Dank hinzufügen.
Die „Zeitreise“ führte zu verschiedenen Stationen der Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Schule.