1. baumeister-1995

Baumeister, Hubert

Fächer: Französisch / Sport; Fachobmann Sport

H. Baumeister wurde zum 1. Februar 1995 in den Ruhestand versetzt.
Er ist am 19. Oktober 2022 im Alter von 80 Jahren gestorben.

> Nachruf

Laudatio anlässlich der Verabschiedung in den Ruhestand

Hubert Baumeister tritt in den Ruhestand

Ende Februar 1995 hat Herr Oberstudienrat Hubert Baumeister aus gesundheitlichen Gründen das Kollegium verlassen, dem er 23 Jahre angehörte. Mit seinem Ausscheiden verliert das EMA eine unverwechselbare Persönlichkeit, die Fachgruppen Sport und Französisch werden fürderhin ohne einen profilierten Leistungsträger auskommen müssen. Ich will mich hier nur zu dem Berufskollegen Baumeister äußern, denn privat ist er sowieso ganz anders…
Die Fachgruppe Sport konnte sich eigentlich keinen besseren, wenn auch nahezu unendlich korrekten Obmann vorstellen. Wer das Protokoll hatte, der/die hatte das Protokoll – Baumeister führte eine unerbittliche Liste; wenn es ein Problem gab (Behörden, Sportamt ) – Baumeister hatte bereits mit den entsprechenden Stellen telefoniert; wenn Ausgaben ermittelt, wenn es etwas zu organisieren gab (BJS , J.t.f.O.*) – Baumeister hatte bereits „vorsortiert „.
Sein Sportunterricht war geprägt durch eine grundsolide Ausbildung und durch in verschiedenen Disziplinen selbst ausgeübten Leistungssport. Er hätte den ihm anvertrauten Schülerinnen und Schülern nie Ansprüche gestellt, denen er selber nicht genügen konnte. Andererseits lehnte er es kategorisch ab, Ansprüche zu erfüllen, denen zu genügen er sich nicht in der Lage sah ( Insiders will know what I mean…).
Für ungezählte Male, wo Sportfeste zu organisieren, Mannschaften zu begleiten, junge Menschen zu betreuen, zu ermuntern und auch zu trösten waren, stand Hubert Baumeister rückhaltlos zur Verfügung. Jeder kennt den von ihm mitinitiierten, organisierten und seit 1979 durch geführten „Projektkurs Alpiner Skilauf“. Im Kollegenkreis war es üblich, daß, wer braungebrannt aus Axams/Grinzens zurückkehrte, mit gewisser Häme gefragt wurde: „Na, hattet ihr einen schönen Skiiirlaub?“ Den hatte man sicher, doch kaum einer kann ermessen, was an Arbeit in der Vorbereitung und Durchführung, was an Verantwortung und „Dienst rund um die Uhr“ dahintersteht.
Wer in Baumeisters Klassen und Kursen Französisch hatte, wird nicht unbedingt zu 100% von seinem Unterricht begeistert gewesen sein: da gab’s echt was zu pauken, Regelkunde war gefragt. Lernen ganz allgemein, Lernzielkontrollen verlangten Konkretes, nicht „irgendwas oder so“! Vielleicht wissen manche nicht, wie frankophil Baumeister eigentlich ist (nicht nur wegen seines „Häuschens“ in Südfrankreich), und vielleicht brachte ihn seine eigene Frankreich – Erfahrung dazu, Dinge im Unterricht zu behandeln (und zu fordern), die es einem eventuellen Frankreichbesucher (sprich Schüler) ermöglichen könnten, sich in unserem großen Nachbarland nicht nur, aber vor allem sprachlich zurechtzufinden. Und das ist unter Umständen nicht das schlechteste Motiv…Hubert Baumeister war kein bequemer Kollege. Wo Dinge ihm gegen den Strich gingen, wo er sein Recht beeinträchtigt sah, da fielen klare Worte, da scheute er sich nicht, auf Konfrontationskurs zu gehen, und das auch bis zur „Schmerzgrenze“. Manch einer hat’s erlebt, manch einer, vielleicht „angepaßter“, hat’s als übertrieben erachtet. Doch Respekt für Geradlinigkeit des Denkens und Handelns konnte ihm niemand versagen. Zum Glück waren solche Extremsituationen die Ausnahme, die meisten werden an ihn als an einen freundlichen, hilfsbereiten und auch fröhlichen Menschen denken, was er privat sowieso ist… Mach’s gut, Hubert, man sieht sich hoffentlich de temps en temps!

Peter Dölle

* BJS , J.t.f.O.: Bundesjugendspiele, Jugend trainiert für Olympia

Nachruf

Hubert Baumeister lebt nicht mehr. Er ist im Oktober im Alter von 80 Jahren gestorben.

Zwischen 1972 und 1995, als er aus gesundheitlichen Gründen früh in den Ruhestand treten musste, hat er bei uns Französisch und Sport unterrichtet und war lange Jahre Fachobmann Sport. Man tritt niemandem zu nahe, wenn man sagt, er „Baumeister“ sei eine Institution am EMA gewesen, kantig-knorrig, geradeheraus und direkt in der Ansprache, fordernd in seinem Unterricht. Wöchentliche Vokabeltests waren sicher kein Vergnügen, aber er bestand nun mal darauf, dass bestimmte Regeln und Kenntnisse zu beherrschen sind.

Er war uns ein verlässlicher Kollege, und auch nach seiner Pensionierung verging kaum eine Kollegiumsveranstaltung, an der er nicht auf ein vergnügliches Schwätzchen teilgenommen hätte. Und er zögerte keine Sekunde, als die Video-AG ihn 1985 fragte, ob er in einem Film, den wir „Magnums Bruder“ nannten, mitmachen wollte – ein großer Spaß für alle. (Mit seinem ausgeprägten Schnurrbart hatte er eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Magnum-Darsteller Tom Selleck.) Ein Ehemaliger schreibt: „Oh wie traurig. Unser MAGNUM.“

1985 führte er zusammen mit Kuno Stelz den „Projektkurs Ski“ ein, der seither regelmäßig stattfindet. Und er kümmerte sich, wenn es sich anbot, um einzelne Schüler, deren Talent er erkannte. Ein Ehemaliger schreibt, dass er über Baumeister „den Weg zum Leistungssport gefunden“ habe, der ihn „über Jahre unterstützt und gefördert und Zugang zu Handballvereinen und Auswahlmannschaften verschafft“ habe.

Danke, Hubert.

Helmut Brammer-Willenbrock

 

 

Foto: J. Westheide

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