“Hurra! Hurra! Die Schule brennt!”
oder: Die Brandkatastrophe vom Februar 2001
Aber nach dem Feuer geht der Unterricht weiter.
Unsere Schule ist in der Nacht vom 24. auf den 25. Februar 2001 – um 2.31 JUhr nachts sprang die Hauptsicherung ‚raus – ausgebrannt *schauder*.
Und am 28. Februar 2001 – das war ein Mittwoch – konnte Schulleiter Bruns ankündigen, dass der Unterricht wieder aufgenommen werden könne, und zwar ab sofort – nur wo? Am Ende wurden es rund 40 verschiedene Orte.
Viele wissen es gar nicht, manche haben davon gehört, die wenigsten haben es miterlebt: „Hurra-hurra, die Schule brennt“ – nein, kein Hurra, das war überhaupt nicht witzig. Bilder zeigen, wie es damals im Gebäude ausgesehen hat (sehr, sehr schlimm! Und gestunken hat es, beißend!). Und Berichte geben wieder, was da los war nach dem Brand, wie wir die Schule wieder ins Laufen bekommen haben, wie wir in Containern in Haste, in Gemeindehäusern, in Eversburg, am Carolinum, in der Ursulaschule … an insgesamt 40 verschiedenen Stellen gearbeitet haben. Diese Erfahrung reicht wahrscheinlich für mehr als ein Schul- oder Berufsleben, so sehr es uns zusammengeschweißt hat. Durch das Internet kam alles recht schnell wieder ins Laufen:
Ab 19.00 Uhr konnten alle jeden Abend auf der Homepage (ISERV haben wir erst seit 2004) lesen, wo (!) und wann (! – die Schulen haben unterschiedliche Unterrichtszeiten) der Unterricht am nächsten Tag stattfand, welche Lehrkraft abwesend oder erkrankt war, wer vertreten würde usw. – damals immer schon am Tag vorher. (Niemand konnte sagen, er/sie habe etwas nicht gelesen …)
Und wer sich mal gruseln will – gleich unten findet sich ein virtueller Rundgang durch die verrußte Schule. (Mir steigt sofort der scharfe Gestank in die Nase, wenn ich mich durch die Seiten klicke.)
H. Brammer-Willenbrock
Das Forum kennen wir alle, aber so?
So sah es unmitelbar nach dem Brand aus (Dank an A. Harms für die Fotos).
Die Fotos wurden mit einer von unserem Förderverein gekauften frühen Digitalkamera gemacht, die noch auf Diskette speicherte, und zwar maximal 6 Bilder pro Diskette, dann bitte wechseln.
Fotos: Helga Gröne
Zur Lage: Elternbrief Nr. 13 des Schulleiters
Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium Osnabrück
Elternbrief
Nr. 13
Schuljahr 2000/2001
März 2001
Liebe Eltern!
Nach dem Elternbrief Nr. 11 aus dem Monat Dezember erhalten Sie nun den Elternbrief 13 mit Informationen, auf die Sie wahrscheinlich schon warten. Den Elternbrief Nr. 12 habe ich in der Woche vor dem Brand in unserer Schule geschrieben. Er sollte noch im Februar an Sie verteilt werden, der Hausmeister hatte ihn schon kopiert. Noch immer liegt er völlig verrußt in meinem ehemaligen Arbeitszimmer im Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium. Wesentliche Informationen aus diesem Brief werde ich in meinem heutigen Elternbrief aufnehmen.
Als mir am Sonntag, den 25. Februar 2001, gegen 4.00 Uhr telefonisch mitgeteilt wurde, dass die Schule brennt, dachte ich während der etwa 10-minütigen Autofahrt vom Schölerberg in die Dodeseheide nur: „Hoffentlich ist es nicht so schlimm!“. Es war und ist aber viel schlimmer als ich es mir im bösesten Traum hätte vorstellen können: Das Forum und das Schülercafé wurden durch den Brand völlig zerstört, das gesamte Gebäude, selbst Unterlagen in Schubladen und Schränken, ist mit einem Rußfilm überzogen, viele ideelle Werte sind unwiederbringlich vernichtet; allein die 25.000 Bücher aus unserer mustergültig geführten Bibliothek wandern auf den Piesberg, die Originale der Schülerakten müssen kopiert und anschließend wegen des starken Brandgeruchs vernichtet werden. Unsere einzigartigen Sammlungen sind seit der Gründung unserer Schule vor mehr als 130 Jahren von Jahr zu Jahr gewachsen. Das meiste ist vernichtet, vieles ist nicht mit Geld zu bezahlen.
Dennoch gilt es nicht zu lamentieren, vielmehr müssen wir den Blick in die Zukunft richten. Wir werden das modernste und am besten ausgestattete Gymnasium Osnabrücks werden, die Schülerinnen und Schüler erhalten in allen Räumen neues Mobiliar, alle Räume werden miteinander vernetzt, die naturwissenschaftlichen Sammlungen werden auf dem neuesten Stand sein.
Die Stadt hat versprochen, die Arbeiten am Gebäude schnell voranzutreiben, so dass hoffentlich zumindest ein Großteil auch unserer Schüler das Schulzentrum Sebastopol nach den Sommerferien wieder beziehen kann, die Orientierungsstufe wird mit Sicherheit den Schulbetrieb im älteren Gebäude aufnehmen können.
Zwei Sanierungsfirmen sind inzwischen mit der Sanierung des Brandschadens beauftragt. Eine Spezialfirma hat schon zahlreiche Computer und technische Geräte mit einem Spezialverfahren gereinigt. Mit Hochdruck wird schon jetzt im Altbau gearbeitet. Alle Kunststoff- und Holzdecken wurden entfernt und die Reinigung des Gebäudes schreitet voran. Dasselbe wird im gesamten Neubau geschehen. Dort muss allerdings – bis auf die Grundmauern und tragenden Wände – alles entfernt werden, anders ist die latente Schadstoffbelastung nicht vollständig zu beseitigen.
Sie stimmen mir sicher zu, dass wir stolz darauf sein können, dass es uns gelungen ist, schon am dritten Tag nach dieser Katastrophe wieder mit dem Unterricht zu beginnen. Ich danke an dieser Stelle allen, die uns geholfen haben, indem sie uns Räume zur Verfügung gestellt haben: der Marien-, der Matthäus-, der Franziskus- und der Heilig-Geist-Kirchengemeinde, dem Gemeinschaftszentrum Lerchenstraße, dem SSC Dodesheide, der Universität, dem Ratsgymnasium – sowohl in der Innenstadt als auch an der Außenstelle in Eversburg – und den weiteren im Schulzentrum Eversburg vertretenden Schulen, insbesondere der dortigen Realschule, die uns neben dem Ratsgymnasium in Eversburg Räume zur Verfügung stellt.
Außerdem hat die Stadt Osnabrück, bei der ich mich ebenfalls für die gute Zusammenarbeit bedanke, in Eversburg vier Mobilklassen aufstellen lassen, um unsere Schülerinnen und Schüler in ansprechenden Räumlichkeiten unterzubringen.
Unsere gymnasiale Oberstufe (11.-13. Jahrgang) hat bis zu den Osterferien im Juridicum der Universität am Heger-Tor-Wall eine Heimat gefunden. Wir nutzen darüber hinaus aber auch noch je einen Raum im Felix-Nussbaum-Museum und im Konservatorium sowie die Fachräume für Physik, Musik und Kunst im Ratsgymnasium.
Der Unterricht im 13. Jahrgang endet am letzten Tag vor den Osterferien. Nach den Osterferien finden für die Abiturienten nur noch die schriftlichen und mündlichen Abiturprüfungen statt. Die schriftlichen Abiturprüfungen werden in diesem Jahr im Gemeinschaftszentrum Lerchenstraße und evtl. in den Räumen der Heilig-Geist-Gemeinde, die mündlichen Prüfungen im Schulzentrum Eversburg stattfinden.
Da im April das Semester für die Studenten der Uni Osnabrück beginnt, wird der 12. Jahrgang nach den Osterferien in das Gymnasium Carolinum einziehen, unsere fünf 11. Klassen werden in der benachbarten Ursulaschule unterrichtet werden. Ich bin froh, Ihnen diese Lösung präsentieren zu können, denn somit bleibt der Nachmittagsunterricht auf ein Minimum reduziert, ganz und gar kann er allerdings nicht vermieden werden, da auch in diesen beiden Gymnasien die Fachräume knapp sind.
Ich bin mir darüber im klaren, dass wir uns alle in einer Situation befinden, die nur wenige Schulen durchleben müssen, habe aber die berechtigte Hoffnung, dass uns diese Notlage stärker zusammenschweißt und ein starkes Wir-Gefühl hervorbringt.
Ich habe die Erfahrung machen können, dass seit der Brandkatastrophe in vielen Lerngruppen ernsthafter gelernt wird als vorher, dass es viele Eltern gibt, die die Schule unterstützen möchten (tun Sie das, indem Sie dem Förderverein beitreten, mehr können Sie zurzeit noch nicht tun), dass sich die Lehrerinnen und Lehrer unserer Schule noch engagierter für die ihnen anvertrauten Schülerinnen und Schüler einsetzen. Ich danken Ihnen allen herzlich dafür. Besonders bedanken möchte ich mich aber bei Herrn StD Schröder, der in den letzten Wochen fast Übermenschliches geleistet hat. Er hat es in den ersten Tagen geschafft, für jeden Tag einen neuen Stundenplan zu zaubern, obwohl Lehrer an bis zu acht Standorten einzusetzen waren und er hat inzwischen trotz der Fahrtprobleme 98 % des regulären Unterrichts in dem neuen, zunächst bis zu den Osterferien geltenden Stundenplan ausgewiesen.
Danken möchte ich aber auch Frau OStR’ Gröne und Herrn StR Brammer-Willenbrock, die mit der „Pflege“ der EMA-Homepage und dem Versenden von e-mails dafür gesorgt haben, dass alle Schüler und Lehrer ihren Stundenplan erfahren konnten, obwohl er zumindest in den ersten Tagen nirgendwo ausgehängt werden konnte.
Nun möchte ich Sie noch kurz über einige Dinge informieren, die ich schon in meinem Elternbrief vom Februar angesprochen habe. Weitere Informationen aus dem Elternbrief Nr. 12 folgen im nächsten Elternbrief.
Es ist mir nun eine große Freude, Sie davon in Kenntnis zu setzen, dass das Niedersächsische Kultusministerium dem Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium den Titel „Europaschule“ verliehen hat.
Mit der Verleihung dieses Titels werden die vielfältigen Verdienste unseres Gymnasiums für die Erziehung junger Menschen zum Frieden und zur Völkerverständigung gewürdigt. Schon immer haben Neue Sprachen, Liberalität und Toleranz im Umgang mit fremden Kulturen am Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium eine große Rolle gespielt. Wie kaum ein anderes niedersächsisches Gymnasium hat sich die Schule auch für die Kinder und Jugendlichen aus den Staaten Osteuropas geöffnet und vielen von ihnen den Einstieg in Beruf und Studium ermöglicht. Erst im letzten Jahr ist eine Schülerin, die erst im Jahre 1997 aus der Ukraine an das Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium gekommen war und hier ein hervorragendes Abitur abgelegte, in die „Studienstiftung des deutschen Volkes“ aufgenommen worden.
Die Tatsache, dass schon im Jahre 1992 das Motto der 125-Jahr-Feier der Schule „Europa-Hier“ lautete, verdeutlicht, dass sich das Kollegium des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums schon sehr lange dem europäischen Gedanken verpflichtet weiß.
Die Schülerinnen und Schüler am Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium sollen durch vielfältige internationale Aktivitäten und Kontakte in die Lage versetzt werden, zu erkennen, dass Europa nicht nur ein geographisches, sondern in erster Linie ein politisches Gebilde ist, eine Wertegemeinschaft, die sich die Verteidigung von Grundrechten und Grundwerten, das Engagement für Demokratie und Menschenrechte sowie Toleranz und Solidarität auf die Fahnen geschrieben hat.
Vor diesem Hintergrund werden zu Beginn des neuen Schuljahres im Sommer auch alle 11. Klassen an einem Europaseminar, das in Kooperation mit der Konrad-Adenauer-Stiftung in Lingen durchgeführt werden wird, teilnehmen.
Am Donnerstag, den 26. April 2001, um 17.30 Uhr will das Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium die Verleihung des Titels „Europaschule“ in der Aula des Abendgymnasiums (Osnabrück-Schölerberg) gebührend feiern. Eingeladen ist u. a. MdL Christian Wulff, der auch ehemaliger Schüler ist.
Zu dieser Veranstaltung lade ich auch Sie, liebe Eltern, recht herzlich ein.
Mit großer Freude sehen wir den Austauschprogrammen unserer Schule entgegen.
Noch vor den Osterferien erwarten wir zwei französische Austauschgruppen aus Angers und eine Gruppe aus Zutphen/Holland. Im Mai weilen dann Schülerinnen und Schüler des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums bei ihren Austauschpartnern in Angers und in Zutphen. Für die Vorbereitung der Austauschprogramme danke ich insbesondere Herrn OStR Oberschelp recht herzlich.
Der Glückwunsch des ganzen Kollegiums geht an dieser Stelle an den Vorsitzenden des Schulelternrats Hans-Jürgen Flesner, der sich seit Jahren mit großem Engagement, aber auch mit großer Fairness und hoher Kooperationsbereitschaft für die Belange der Eltern an unserer Schule einsetzt und dabei immer die Schule als Ganzes im Auge hat. Herr Flesner wurde im Januar zum stellvertretenden Vorsitzenden des Stadtelternrats gewählt.
Gratulieren möchte ich auch den von Leif Bongalski und Herrn OStR Oberschelp betreuten Hockeymannschaften für ihre jüngsten Erfolge im Bezirkspokal und den Schwimmerinnen, die beim Jahnschwimmen zwar den Wanderpreis nicht verteidigen konnten, aber immerhin einen zweiten und dritten Rang belegten. Die Fußball-Oberstufenauswahl überstand die Vorrunde um den Wanderpreis der Gymnasien der Stadt Osnabrück und des Landkreises leider nicht.
Die Theateraufführungen unserer englischsprachigen Theatergruppe EMANation unter der Leitung von StR Dr. Woll werden auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.
Die Informationsveranstaltung für die neuen Klassen 7 findet am Dienstag, den 8. Mai 2001 um 19.00 Uhr in der Anne-Frank-Schule statt. Liebe Eltern, bitte weisen Sie interessierte Eltern auf diese Veranstaltung hin und ermutigen Sie Eltern auch oder gerade in dieser Situation ihre Kinder am Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium anzumelden. Selbst wenn sich die Fertigstellung des neuen Gebäude um ein oder zwei Monate verzögern würde, könnten die Schüler der neuen siebten Klassen noch viele Jahre vom neuen Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium profitieren.
Ich füge auch diesem Elternbrief eine Aufnahmeerklärung für unseren Förderverein bei, denn es ist wichtig, dass Sie uns gerade auch in dieser Situation unterstützen.
Ihr
Hartmut Bruns
Oberstudiendirektor
Osnabrück, _______________________
Ich möchte dem Förderverein des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums zum 1.4.2001 beitreten.
Den Jahresbeitrag von DM _________________ können Sie von meinem Konto
Nr. ________________ bei der __________________________________ BLZ __________________
(Name der Sparkasse/Bank)
abbuchen (Mindestbetrag DM 24,00).
Name/Vorname: ___________________________________________________
Straße: ___________________________________________________
PLZ/Wohnort: ___________________________________________________
………………………………………………………………
Unterschrift
Wir sind das EMA! Kein Gebäude zu haben heißt nicht, nicht existent zu sein.
20 Tage nach dem Brand im Schulzentrum Sebastopol läuft der Unterricht am Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium zu 98% wieder planmäßig ab. Dank unermüdlicher Bemühungen des Schulleiters in Verhandlungen und Gesprächen, dank einesäußerst fähigen Stundenplaners, dank homepage, e-mail- und Telefon-Informationsaustauschs und dank der Flexibilität von Schülern, Lehrern, Sekretärinnen und Eltern des EMA und nicht zuletzt dank der Gastfreundlichkeit anderer Schulen, Gemeinden, eines Sportvereins, Museums, des Konservatoriums und der Universität.
Schon 2 Tage nach dem Brand fand ein Großteil des Unterrichts wieder statt. Obwohl über die ganze Stadt verteilt, waren die Schüler gut informiert und pünktlich an den vereinbarten Treffpunkten. Neue Technologien, sonst oft noch eher am Rande in den Schulunterricht integriert, werden nun neben dem Telefon zum wichtigsten Medium der Informationsweitergabe und Kommunikation.
Wer da behauptet, Schüler wären unselbständig und müssten ständig an die Hand genommen werden, damit auch jeder alles „mitkriegt“, wird Lügen gestraft. Wer wen informiert, regelten die Schüler in Eigenregie.
Natürlich musste viel improvisiert werden, aber „Es geht alles!“ war einer der häufigsten Sätze, die man allenthalben hörte. Die Kunstlehrer schleppen ihre Materialien von Einsatzort zu Einsatzort, Kassettenrekorder und Musikinstrumente sind von zu Hause mitzubringen, wer keine Tafel hat, schreibt auf Tapetenrollen. Schüler und Lehrer nehmen viele Erschwernisse gelassen in Kauf. Wer in kleinen Pausen von der Uni zum Konservatorium wandern muss, wer von der ersten bis zur 8. Stunde Unterricht hat und danach an seiner Facharbeit weiterschreibt, wer in der Bibliothek statt in einem Klassenraum u
nterrichtet wird, der wird geregelten Unterricht nicht mehr nur als gegeben und normal hinnehmen, sondern zu schätzen wissen.
Das Schlimmste ist das Gefühl der Heimatlosigkeit, das Schüler und Lehrer gleichermaßen haben. Glücklicherweise haben die 7. und 8. Klassen inzwischen schon wieder ein – wenn auch nur zweckmäßiges – „Zuhause“. Am Schulzentrum Eversburg wurden vier Mobilklassenräume aufgestellt, so dass die Schüler nicht jede Stunde den Raum wechseln müssen. Nach all den Umstellungen und der Unstetigkeit der vergangenen Wochen ist dies sicher eine Entlastung. Es kehrt wieder Regelmäßigkeit in den Schulalltag ein.
Am meisten vermissen die Schüler das Forum, grüne Hügellandschaft, Zentrum und Herz der Schule. Hier wusste man, wo man seine Clique in den Pausen findet. Nun ist die Oberstufe in der Stadt und die Sek I in Eversburg. Pausenkommunikation zwischen ihnen ist nicht mehr möglich.
Die Sek II Schüler fühlen sich in der Uni recht wohl – ist ja auch „cool“ morgens sagen zu können „Ich geh jetzt in die Uni!“, obwohl man erst in der 11. Klasse ist. Andererseits müssen diese Schüler häufig zwischen verschiedenen Standorten in der Stadt pendeln, so dass die Pausen damit verbracht werden, statt, wie früher, mit den Mitschülern aus anderen Kursen auf den Hügeln Neuigkeiten über die vergangenen Stunden auszutauschen oder die bevorstehende Freizeit zu planen, die durch den Nachmittagsunterricht ja auch schmerzhaft gekürzt ist. Auch die ruhige Lage des Schulzentrums im Gegensatz zum Wall wird vermisst.
Das Gefühl der Heimatlosigkeit formuliert eine Schülerin aus der 13. Jahrgangsstufe so: „Ich finde es traurig, dass wir Abiturienten keine Gelegenheit hatten, Abschied zu nehmen, sich in Ruhe damit zu beschäftigen, dass man die Schule verlässt. Irgendwie wurde man „rausgeschmissen“ – aus der Geborgenheit.“
Den Lehrern geht es ähnlich. Sie haben kein gemeinsames Lehrerzimmer mehr, sondern verbringen, wenn sie nicht gerade pendeln, die Pausen in einer Ecke auf dem Flur des Unigebäudes:
Umso dankbarer sind wir den Kollegen der anderen Schulen im Schulzentrum Eversburg, die zusammengerückt sind, um einen Tisch im Lehrerzimmer für uns frei zu machen, auf dem die wichtigen Informationen zum Schulalltag, die nicht im Netz veröffentlicht werden dürfen, ausliegen und wo man sich trifft um Erfahrungen und Neuigkeiten auszutauschen.
Was hat sich geändert?
Eigentlich alles. Es ist nichts mehr selbstverständlich. Man muss sich nach allem erkundigen. Aber so kommt man auch mit Leuten ins Gespräch, mit denen man früher kaum zu tun hatte. Der Schulweg ist für viele länger, aber geklagt wird nicht. Wir sind näher zusammen gerückt – nicht nur physisch.
Und doch hat sich eigentlich nichts geändert. Es wird nach wie vor unterrichtet. Es müssen Hausaufgaben gemacht und Arbeiten geschrieben werden. Die Lehrpläne müssen erfüllt werden. Auch das ist zu schaffen, denn wir sind kaum in Verzug geraten.
Ein neues Bewusstsein hat sich gebildet. Verantwortungs- und Wir-Gefühl sind gestärkt worden. Planmäßiger Unterricht in gut ausgestatteten Fachräumen, mit Einsatz von Lernmitteln und Medien, die ganz selbstverständlich da sind, wird in Zukunft wohl weniger als notwendiges Übel, sondern eher als Privileg betrachtet werden. Eine Schülerin formulierte: „Menschen fangen an etwas zu schätzen, wenn sie es verlieren.“
Wir freuen uns darauf, bald wieder an unseren eigentlichen Standort zurückkehren zu können, unser Schulgebäude saniert* und modern vorzufinden und hoffen, dass das neu gewonnene Bewusstsein nicht vom Schulalltag plattgewalzt wird.
a.h.
Zahlreiche Mails erreichen uns seit dem Tag nach dem Brand – neben vielen Anrufen, tröstenden Worten und Hilfsangeboten von Eltern, Kirchengemeiden, Ehemaligen … u.a. von Herrn Dr. Zschäckel, dem Leiter des Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasiums in Greifswald / Mecklenburg-Vorpommern, der zur Not unsere Abiturienten dorthin einladen will…!
Danke – wir können jede Ermutigung gebrauchen.
z.B.:
Hallo EMA!!!
Scheint ja langsam alles in Gang zu kommen. Beklemmende Fotos, war ja schließlich auch 8 Jahre lang MEINE Schule. Kopf hoch und nur Mut, das Provisorium ist hoffentlich bald schon Vergangenheit.
Grüße
Thomas Lambers (geb. Hüsemann)
Vielen Dank für die umfassenden Informationen über das EMA nach der Brandkatastrophe. Die Bilder sind sehr erschreckend und beim Ansehen kommen mir viele Erinnerungen an meine Schulzeit am EMA. Ich war auch schon vor Ort, um mir das Ausmaß des Brandes anzusehen, doch dank der (warum auch immer unter „Unterhaltung“ veröffentlichten) Fotos, konnte ich so einen Eindruck des Unglücks bekommen.
Obwohl ich „nur“ drei Jahre am EMA war, fühle ich mich trotzdem mit „meiner“ alten Schule verbunden. Beim Ansehen der Bilder wird mir bewußt, daß ich leider nie wieder „mein“ EMA betreten kann, denn nach der Renovierung wird es ein „neues“ EMA für mich sein. Ich hoffe sehr, daß die Schäden schnell beseitigt werden können, so daß die Schüler des EMA schnell wieder in ihre Schule einziehen können.
Alles Gute für die Renovierungsarbeiten und trotz allem „Schöne Ostern“!!
Viele Grüße
Tanja Kirchner
Dear Mr Bruns
I am writing on behalf of … our Export Sales representative for the Educational department of Oxford University Press, as she is currently away travelling. She tells me that you recently had a fire at your school that destroyed all of your resources. We were very upset to hear this news.
Oxford University Press is a department of the University of Oxford and our objective is to encourage education and scholarship world-wide.
We would therefore, be more than happy to help you rebuild your resources by offering you a special discount of 25% on any Educational titles from Oxford University Press.
Please do not hesitate to contact myself or any of my colleagues if you require any further assistance.
Kind regards
Catherine Dale
Export Assistant
OXED Export Sales Department
Oxford University Press
Danke, OUP!! Wir werden das Angebot für Neuanschaffungen in den Bilingualen Fächern und in Englisch sicher gern in Anspruch nehmen.
Hallo!
Es ist schön zu sehen, daß es langsam wieder ans Renovieren geht und nicht alles verloren ist! Ich würde mir wünschen, daß auch für einige Antiquitäten und andere liebgewonnene Dinge, die sich vielleicht in verschlossenen Schränken verkrochen hatten, eine Sanierung möglich wäre!
Ihnen, Frau Gröne, herzlichen Dank für die aktuellen und ausführlichen Informationen! Die Sonderseiten im Internet sind für mich als im Süden lebenden Ehemaligen eine wichtige Informationsquelle!
Weiterhin Ihnen und dem Rest der Mannschaft alles Gute und ein paar gute Wunder in Richtung Wiedereinzug ins EMA!
HaJue
Liebe Ex-Kollegen und -Mitarbeiter am EMA alle!
… Ich fühle nach wie vor mit euch!! Dank der Homepage bin ich froh, wenigstens so mit euch in Verbindung bleiben zu können, und informiere mich häufig. Trost und Ermutigung hatte ich euch geben wollen, und ich möchte auch sagen, dass ich nach wie vor an alle denke und Kraft zum Durchhalten wünsche! …
Viele liebe Grüße und weiterhin: Courage!!
Ihre Ute Ranke
Hallo, ema-team und weil nicht anders zu erreichen, auch das Team der Wittekind-Realschule. Als ich die Nachricht vom Brand an dem Sebastopol-Schulzentrum hörte, habe ich erst gedacht, wie wird es nun weitergehen. Ich habe 2 Kinder an den genannten Schulen und wusste nicht so recht, wie man uns Eltern und Schüler über alles weitere informiert. Doch ich will hier für beide Schulen ein ganz grosses Lob aussprechen. Dank der Web-Site des ema wurde man sofort über alles Wichtige informiert, die Telefonkette funktionierte ausgezeichnet, das gleiche gilt auch für die Wittekind-Realschule. Ich fühlte mich immer gut informiert und wusste, wo die Kinder wann untergebracht waren.
Also noch mal ein grosses Lob.
Brigitte Brosig
… mit Staunen und Entsetzen nehme ich Anteil an den erschreckenden Bildern! Ich hoffe und wünsche Euch allen, Lehrern wie Schülern, daß dieses Ereignis den Zusammenhalt an der Schule nicht schmälert, sondern erst recht die die Schule kennzeichnende Gemeinschaft aktiviert.
Alles Liebe
Dr. Wolfram Jabs
Liebe EMA-ner
als ehemaliger Schüler des Schulzentrums (8 Jahre..) bin ich sehr betroffen von dem Brand an UNSERER ALLER SCHULE. Diese Schule hat viele Schüler kommen und gehen sehen und ich bin mir sicher dass sehr viele so empfinden wie ich in diesem Moment. Bin sehr stolz darauf, ein Kind dieser Schule gewesen zu sein. Hier hatte ich viele glückliche und auch traurige Momente in meinem Leben. Wünsche deshalb allen Schülern und Lehrern dieser Schule alles Gute für die weitere Zukunft. WIR bauen diese Schule wieder gemeinsam auf damit sie viele Generationen lang die Menschen die sie besuchen für ein Leben lang bildet und prägt!
MfG Artur D.
Liebes ema- Kollegium, alle Ehemaligen und Schüler!
Als ich vom dem Unglück gehört habe sind plötzlich all die schönen Jahre, die ich im ema verbracht habe an mir vorbeigezogen und ich war richtig traurig!
Ich hoffe, der Wiederaufbau wird nicht allzu nervenaufreibend! Viel Glück und Grüsse an alle, die sich an mich erinnern.
Sarah Prisco
Liebe Helga (Gröne),
das ist ja wirklich schrecklich, was da in eurer Schule passiert ist.
Viel Kraft und Mut, die ganzen Mehrbelastungen neben dem normalen Alltag zu tragen!
Gruß
Gaby Günter
Sehr geehrte Webseitenerstellerin,
die von Ihnen gestaltete Website finden wir außerordentlich gut und informativ. Für Ihre sicherlich schwierige Schulsituation wünschen wir Ihnen viel Glück und Erfolg.
Viele Grüße
Familie Kuhlmann
Liebe Schuelerinnen und Schueler, Lehrerinnen und Lehrer des EMAs,
noch am letzten Freitag habe ich mich im Rahmem meiner Forschung für eine Doktorarbeit an Ihrer Schule aufgehalten und nun lese ich fassungslos die Berichte über den Brand in der Zeitung. In den letzten Jahren habe ich viele Schulen besucht und daher festgestellt, dass sich das EMA durch eine besondere Atmosphaere, die durch Freundlichkeit und Offenheit gekennzeichnet ist, auszeichnet. Ich bin sicher, dass der Brand dieses nicht zerstoeren kann und wuensche der Schulleitung alles Gute bei der Organisation der Raumverteilung und beim Neuaufbau der Räumlichkeiten. Ich hoffe, dass ich bald wieder mit den Schuelerinnen und Schuelern der 10. Klassen und deren Lehrern zusammenarbeiten kann.
Mit freundlichen Grüssen
Claudia Lalla
Liebe Kollegen am EMA,
seitdem ich vorgestern vom Brand im Sebastopol gehört habe, kommt bei mir immer wieder der Gedanke hoch, wie das wohl für Euch bzw. Sie sein muss, wenn einem plötzlich der Arbeitsplatz genommen wird. Und da ich ja seit vergangenem Sommer eine Stelle an einer Schule in Münster habe, und auch dort erlebe, mit wieviel Mühe und Einsatz sich Lehrer und Schüler ihre Schule gestalten, kann ich es mir eigentlich umsoweniger vorstellen, wie es Euch/Ihnen jetzt geht.
Ich wünsche der gesamten Schule für die kommenden Monate aber alle Gute und viel Durchhaltevermögen beim Neuanfang. Vielleicht ist dies ja auch ein so einschneidendes Erlebnis, dass daraus eine ganz neue Schulgemeinschaft erwächst. Ich wünsche es dem EMA!!!
Liebe Grüße,
Jan David Dreyer
Lieber Herr Bruns, liebe Kollegen,
nachdem ich bei Unterrichtsbesuchen in der letzten Woche den alten Zustand der Schule und die Zufriedenheit von Schülern und und Lehrern noch erlebt habe, bin ich umso mehr bestürzt über den verheerenden Brand und die Belastungen, die auf Sie zukommen.
Ich kann zwar konkret nicht viel helfen (oder doch?), möchte Ihnen aber meine Solidarität zum Ausdruck bringen.
Beobachtung in meiner Schule: Schüler bekommen ein geschärftes Bewußtsein für die Bedeutung des Schulgebäudes und den darin erteilten Unterricht.
Mit herzlichen Grüßen,
Ihr
Heinz-Dieter Pees
Auch ich habe natürlich von dem Brand gehört und bin ebenso schockiert wie all die anderen, denn nicht der Verlust der materiellen Dinge ist sehr schmerzhaft, sondern vorallem der Verlust der Dingem, die man nicht kaufen und ersetzen kann. Die ganze Arbeit, die seitens der Schüler, Lehrer und Eltern in das Schulzentrum gesteckt worden ist, ist nun hinfällig. So war z.B. ja gerade erst neuer Teppichboden verlegt und gestrichen worden.
Auch für mich selbst ist es ein sehr seltsames Gefühl, denn ich werde nun in keine Schule treten mehr könne, in der ich nicht nur jahrelang die Schulbank gedrückt habe, sondern auch einiges bewegt habe * – es wird durch die Neugestaltung wohl immer anders bleiben.
Auch möchte ich an dieser Stelle meine Bewunderung gegenüber denjenigen aussprechen, die dazu beigetragen haben, daß alle Schüler schnellstmöglichst untergebracht worden sind und somit der Alltag so langsam wieder seine gwohnten Wege gehen kann.
Ich wünsche allen alles Gute und viel beim Wiederaufbau und hoffe, daß alle Schulen des Schulzentrum bald wieder in ihre alte „gewohnte“ Umgebung zurückkönnen.
Tanja Wischmeier
* Wie wahr! Tanja war jahrelang aktives SV-Mitglied und Schulsprecherin.
Ey Leute wir schaffen das schon wenn wir zusammenhalten geht alles wie von selbst!
iss ja nich das erste mal das ne schule abbrennt, also unterstützt eure lehrer und wir haben bald wieder ein nues EMA!!
c ya all!
Max Schriever
Vielen Dank für deine E-Mail, ….Seitdem lese ich die Nachrichten auf eurer Website. Der Brand war ja schrecklich und scheint wichtige Schäden verursacht zu haben. Ich hoffe, dass ihr schnell für alle Klassen Ersatzräume finden.
Ich wünsche euch viel Mut für die nächsten Wochen!
Christian Vilcot, Angers
Hallo EMA-Team!
Ich wünsche Euch allen für die nächste sicherlich schwierige Zeit ganz viel Kraft, Mut und Geduld und hoffe, daß „mein EMA“ schon bald wieder im alten Glanz erstrahlt. Und denkt dran: In jedem Ende liegt auch ein neuer Anfang!
Thomas Hüsemann
Abi ´88
Hallo!
Durch die Zeitungsberichterstattung zu dem Großfeuer bin ich auf Eure Homepage aufmerksam gemacht worden (am Ende des Artikels am heutigen Dienstag). Ich finde es zwar schade, dass es erst ein so unerfreuliches Ereignis bedarf, um auf die wirklich interessanten Seiten des EMA im www aufmerksam zu werden, aber nun ist es einmal so!
Ich wünsche der kompletten „Mannschaft“ das beste Gelingen bei einer Improvisation, die nach Berichterstattung zufolge wohl länger andauern wird.
Vor allen Dingen alles Gute für die Abiturienten, denen ich selbstverständlich die Daumen drücke für ihre Klausuren! …
Mit freundlichen Grüßen
Dirk Malikowski
Abi-Jahrgang 1992
Liebe Lehrerinnen und Lehrer, liebe Schülerinnen und Schüler,
obwohl meine Schulzeit schon lange zurück liegt, hat mich die Nachricht vom Brand sehr betroffen gemacht. Ich wünsche Ihnen und Euch allen viel Mut beim Überbrücken der Schwierigkeiten und beim Wiederherstellen des Schulgebäudes.
Viele Grüße
Holger Meyer-Kothöfer
(Abitur 1980)
Dear colleagues,
Dave Gout, a colleague of mine at the Stedlijk Daltoncollege in Zutphen * just sent an e-mail with the news of the disaster that happenend last night. I saw the pictures on the site of the Osnabrucker Zeitung: it looks horrible! It must be a nightmare for you. I hope you will soon find space, money and materials to start lessons again. Meanwhile I wish you lots of strength and courage to deal with this catastrophe. I hope you will let us know if we can be of any help, materially or otherwise.
Kind regards,
Jenny van Goudoever (English teacher)
* Mit dem Stedlijk Daltoncollege in Zutphen pflegt das EMA seit 1984 einen lebendigen Austausch.
Thank you, Jenny, for your words of encouragement!
Der geplante Besuch der Austauschgruppe aus Zutphen fand trotz des Brandes statt!
Wie viele, so hat auch mich die Nachricht über den Brand an unserer Schule am letzten Sonntag mit einem Schlag aus dem Schlaf gerissen!
Auch wenn man sich in seiner Schulzeit wohl öfters gewünscht hat, daß der Unterricht wegen eines Feuers nicht stattfinden kann, so erschreckt es einen doch sehr, wenn es dann Wirklichkeit wird! So wird wohl auch die kurze Freude der Schüler über zwei freie Tage, spätestens dann enden, wenn der Unterricht für die Emaraner erst um 14:00 Uhr beginnen wird!
Auf alle, Lehrkräfte und Schüler, kommt nun eine nicht ganz leichte Zeit zu. Doch gerade in Zeiten wie diesen kann das EMA zeigen, ob es nur eine normale Schule ist oder wirklich als eine Einheit, ein Team zusammengehört!
Hoffentlich finden sich alle zusammen und jegliche Animositäten werden durch Zusammenarbeit und gegenseitige Hilfe vergessen!
Allen Emanern wünsche ich viel Kraft und Glück!!!
-Leif Bongalski
Liebe Emaner,
Sonntag morgen erreichte mich bereits ziemlich früh die Nachricht des unglaublichen Ereignisses, daß nur für einen kurzen Moment an Kindheitsträume erinnerte, sich dann aber leider als die mehr als grausame Realität bestätigte.
Jetzt schaue ich mir Fotos an, von den Räumen, in denen wir Theater und Musik gespielt haben, in denen ich mein ABI gemacht, in denen ich Pause für Pause schon vor 10 Jahren herumgerannt bin und in denen ich den Großteil meiner gesamten Jugendzeit verbracht habe, in guten und schlechten Zeiten … all das, was mich zu dem gemacht hat, was ich heute bin.
Jetzt bleiben nur Erinnerungen, denn es wird wahrscheinlich nie wieder so sein wie es war. Unvorhersehbar und beängstigend schlägt das Schicksal von heute auf morgen zu und niemand kann auch nur das Geringste dagegen tun.
Ich wünsche allen Betroffenen, daß Sie die Kraft finden, in dieser unbegreiflichen Situation durch- und zusammenzuhalten und nach vorne zu sehen.
Hoffentlich gehen die Reparaturarbeiten schnell voran und hoffentlich wird es nach dem bevorstehenden Neuaufbau wieder ein mindestens genauso außergewöhnliches und schönes Schulzentrum wie es zu meiner Zeit war.
Alles Gute für die schweren, nächsten Wochen !
Kai Lünnemann (Abi 97)
Wünsche alles Gute!!!!!!
Wenn man die Bilder in der OZ sieht,bekomme ich ein Schreck!!!!!!
Ich hoffe, dass ihr bald wieder ein schönes „neues“ EMA habt und dass ihr bald wieder im EMA seid.
-Ich hoffe es besonders,da mein Abgangszeugnis noch bei euch ist.
Ich wünsche den Lehrern auch alles Gute und dass euer Behelf in der UNI ganz gut ist.
Anika Hollmann
Im Rahmen des Projekts „Zeitung in der Schule“, das die Klasse 9a mit ihrem Deutschlehrer Zumsande in Zusammenarbeit mit der „Süddeutschen Zeitung“ durchführte, hat eine Schülerkin einen Bericht zum Brand unserer Schule geschrieben. Die Zeitung hat nur leider das EMA aus Osnabrück nach Erlangen verlegt.
„Hurra die Schule brennt“ – ein Albtraum
Die Schäden eines Feuers machen die Gymnasiasten aus Erlangen „heimatlos“ und unsicher
Ein „Wunschtraum“ aller Schüler erfüllte sich in der Nacht auf den 25. Februar: „Hurra, die Schule ist abgebrannt, endlich schulfrei!“, heißt es am Morgen. Schnell wandert die „freudige“ Nachricht dank einer Telefonkette von Haus zu Haus. Manche Schüler denken an einen verfrühten „Aprilscherz“, denn so etwas passiert ja schließlich nicht jeden Tag. Aber was bedeutet das, wenn eine Schule wirklich abbrennt?
Der Traum vieler Schüler verwandelt sich bald in einen Albtraum. Denn schon nach zwei Tagen schulfrei werden alle Schüler vorübergehend in Kirchenräumen, Gemeindezentren, in einem Essenssaal und in der Universität untergebracht. Der Unterricht besteht nur noch aus Doppelstunden, damit die Lehrer genügend Zeit haben, von einem Standort zu einem anderen zu gelangen. Um den Stundenplan für den nächsten Tag zu erfahren, muss jetzt jeder im Internet nachsehen, oder sich bei Klassenkameraden informieren.
Nach einer Woche dürfen die Schüler der Oberstufe vorübergehend die Räume der Universität nutzen. Wir Schüler der Sekundarstufe I sehen uns auf einer anderen Schule, wo uns ein paar Räume zur Verfügung gestellt werden, wieder. Das ist alles andere als schön. Allein durch die ersten Blicke der „anderen“ fühlen sich schon einige bedroht. Doch was will man dagegen machen? Es heißt ja, wir sind Gäste und sollen deren Regeln befolgen.
In der ersten Woche nach dem Brand geht alles drunter und drüber. Vieles muss möglichst schnell organisiert werden. Die Schulleiter und deren Vertreter arbeiten Tag und Nacht, um für die Schüler einen möglichst normalen Unterricht zu gestalten. Stundenpläne werden manchmal erst gegen Mitternacht fertiggestellt. Dennoch werden die vor der Katastrophe geplanten Klassenarbeiten geschrieben. Für manche Klassen findet der Unterricht auch in der Pausenhalle oder in der Bibliothek statt. Man sieht viele gestresste Lehrer und schlecht gelaunte Schüler, denen es schwer fällt, sich an die neue Situation zu gewöhnen. Nach etwa zwei Wochen löst sich die angespannte Situation ein wenig. Von jetzt an haben wir Unterricht in Mobilklassenräumen. Was bleibt, ist das Gefühl der Heimatlosigkeit.
Es wird lange dauern, bis wir unsere alte Schule endlich wieder beziehen dürfen. Auch wenn es nur in einem kleinen Raum, der Cafeteria, gebrannt hat, hat sich der giftige Qualm im ganzen Gebäude ausgebreitet. Deshalb entfernen Arbeiter zum Beispiel alle Möbel und Bücher aus dem Gebäude und reißen Decken und Zwischenwände heraus. Alles,, was später noch nach Brand riechen könnte, muss entfernt werden. Viele kostbare Dinge wie ein Flügel finden ihren Platz nun auf der Mülldeponie. Unzählige Kopien ersetzen alle Schülerakten. Uns tröstet nur die Hoffnung, dass wir später wenigstens eine ganz neue und moderne Schule haben werden.
„Hurra, die Schule brennt“ – für uns ist das kein Wunschtraum mehr, sondern Realität. Man sollte sich nie etwas wünschen, was man später bereuen könnte.
Stefanie L.
Ernst-Moritz-Gymnasium Erlangen
Die Sekundarstufe I wurde in Contaiern auf dem Gelände der Grundschule Hatse unterrichtet.
Eindrücke aus Haste – und dann der Umzug zurück an die Knollstraße.
Nach den Herbstferien konnten am 15. Oktober 2001 die ersten Lerngruppen wieder den alten Standort an der Knollstraße beziehen.
Richtfest
Am 14. Oktober 2002 feierten wir ein Richtfest. Die Innenausbauten waren aber noch lange nicht abgeschlossen, so dass das Schulzentrum erst zum 1. Fevruar mit dem Halbjaheswecjsel wiedereröffnez wirde.
Januar 2003 – ein Rundgang kurz vor der Wiedereröffnung
Günter Auding, ehemals Lehrer am EMA und auch Abiturient des Jahrgangs 1958, brachte einen Scheck über € 500,- für die Bibliothek mit.
Endlich wieder zu Hause – das Schulzentrum feiert
„Der ehemals grüne Teppichboden im Forum ist jetzt blau-grau. Und auch sonst ist im Schulzentrum Sebastopol vieles anders geworden nach dem verheerenden Brand vor zwei Jahren: Vielleicht sei das wieder aufgebaute Schulzentrum jetzt die schönste und modernste Schule in ganz Osnabrück, so wurde gestern beim offiziellen Festakt mit Schülern, Lehrern, Eltern, Politikern und Verwaltungsleuten rückblickend und mit verhaltenem Stolz vermerkt. Allerdings: Das Forum mit seinen gewellten Sitzmulden musste bei allen Neuerungen erhalten bleiben – das war der feste Wille nicht nur dieser Gruppe, sondern aller Schülerinnen und Schüler aus dem Schulzentrum Sebastopol“
Mit dieser Meldung berichtete die NOZ über unseren großen Festakt, mit dem alle Schulen am 27. März 2003 ihren Wiedereinzug in das vollständig renovierte Gebäude feierten.
Zahlreiche Ehrengäste erweisen der alten und doch nun ganz neuen „Heimat“ ihre Referenz. Die Zentrumssprecherin, Frau Gussenberg-Westermann, konnte den Leiter der Schulabteilung bei der Bezirksregierung Weser-Ems, Boris Pistorius, den zuständigen Dezernenten der Schule, LRSD Hans-Jürgen Tiemann, sowie LRSD Erhard Fricke begrüßen, um sodann ihrer großen Freude über das vollständig wieder aufgebaute Zentrum Ausdruck zu verleihen. Dass alle am Schulleben Beteiligten in den zwei Jahren der Wiederaufbauphase Großartiges geleistet hätte, machte in seinem Grußwort Boris Pistorius, übrigens ehemaliger Schüler des EMA, deutlich und wünschte allen ein herzliches „Glück auf“. In den Ansprachen wurden immer wieder deutlich, dass die Ausnahmesituation Eltern, Lehrern und Schülern zwar einiges an Belastungen abverlangt habe, auf der anderen Seite jedoch aber auch ein neues Erleben von Gemeinschaft habe erfahren lassen, das sicher unvergessen bleiben dürfte. Viele Dankesworte konnten auf dieser Grundlage den ungezählten Helfern zuteil werden, die den Schulen immer wieder Asyl gewährt hätten. Nur so habe letztlich der Unterrichtsbetrieb aufrecht erhalten werden können. Dank war auch der Stadt Osnabrück zu sagen, die mit Herrn Sliwka, Herrn Freund und Herrn Reimann der Schule durch ihren unermüdlichen Einsatz immer wieder geholfen haben, das zu werden, was sie nun geworden ist.
Ihre Verbundenheit mit der alten Schule dokumentierten durch ihre Anwesenheit auch zahlreiche ehemalige Schüler und Lehrkräfte, die gerne ihr Glas auf das Wohl der neuen Schule erhoben.
Richtig gefeiert wurde dann aber einen Tag später, am Samstag, 28. März 2003. Eine großer Ball, oder besser gesagt eine „Fete“, sollte unser aller Freude über die Rückkehr in die gewohnte Umgebung zeigen. Und es wurde ein wirklich rauschendes Fest, das so manches Tanzbein ordentlich auf Trab brachte.
Nicht schlecht staunten dann alle, als gegen 21.00 Uhr der Niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff, selbst ehemaliger EMA-Schüler, dem Schulzentrum seine Aufwartung machte und in seiner kurzen Ansprache die Bedeutung der Bildung und einer guten Schule, die nicht nur Wissen, sondern auch Werte zu vermitteln habe, hervorhob. Charakteristisch für den Ministerpräsidenten war, dass er sich trotz seines vollgepackten Terminkalenders noch viel Zeit nahm, um anschließend mit Eltern, Schülern und Lehrern ins Gespräch zu kommen.
Gelingen konnte der Abend letztlich aber auch deshalb, weil viele Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer und Eltern sich die Zeit nahmen, um diesen unvergesslichen Abend mit viel Elan vorzubereiten. Dafür sei an dieser Stelle noch einmal allen herzlich gedankt.
Peter Seeger