1. groene-helga

Gröne, Helga

Fächer: Englisch / Erdkunde

Lebenslauf:
– geb. 1949 in Essen
– Abitur 1967 an der Alfred-Krupp-Schule in Essen
– Studium und studentische Lehrkraft in Münster
– verh., 3 Söhne
– Referendariat am Gymnasium „In der Wüste“
– Lehrtätigkeit ab 1974 am GSG, ab 1992 am EMA

besondere Funktionen in der Schule:
– Fachgruppen Bilinguale Fächer und Erdkunde
– Betreuung und Gestaltung der EMA-Website und der English Lounge mit English Library

Helga Gröne ist am 25. Mai 2005 in ihrem 56. Lebensjahr verstorben.

Das EMA hielt am Freitag, den 3. Juni nach der 1. Stunde inne und gedachte ihrer.

Nachruf

Helga Gröne fehlt uns.
Am 25. Mai ist Helga Gröne gestorben.
Sie war so vieles für uns am EMA.

Ich fange mit einer Begebenheit von vor etwa 5 Jahren an:

Am Mittag des 25. Februar 2001 – die Nachricht vom Brand der Schule war gerade herum – klingelte das Telefon; Helga Gröne war dran: „Hör mal, jetzt müssen wir ran.“
Sie kam mit ihrem Mann auf eine Tasse Kaffee zu uns – Krisenstab: „Die Schule läuft uns auseinander, wenn wir jetzt nicht sofort rangehen. Also kipp’ deine Email-Adressen – Schüler, Eltern, ach, erst mal alles! – zusammen; ich mach’ das über die Homepage. Der Vertretungsplan muss da stehen, damit alle wissen, wo sie hin müssen. Mit Fahrradkurieren und Telefonketten wird das nix.“
Kurze Beratung, Kaffee austrinken, an die Arbeit.

Preußin und Powerfrau
Das kennzeichnet Helga Gröne: der Sache verpflichtet, Prioritäten setzen, an die Arbeit und nicht lange drum herum reden, machen – präzise, zuverlässig, gründlich – und immer mit einem freundlichen Wort. Sie war preußisch im besten Sinne, Powerfrau par excellence, leidenschaftliche Lehrerin, bis an den Anschlag im Einsatz, wie eine Kerze, die an beiden Enden brennt.

Umgänglicher Mensch
1989 auf einem Treffen von Vertrauenslehrern habe ich Helga Gröne das erste Mal getroffen. Ihre Art, Dinge freundlich und dabei konzentriert auf den Punkt zu bringen, beharrlich an der Sache zu arbeiten, sich nicht beirren zu lassen durch aufgeblasenes Gerede von Leuten, die nur überall eine Bühne für sich selber suchen, alles das war mir damals an ihr schon aufgefallen, aber so richtig klargeworden ist mir das erst viel später. Mit ihr ins Gespräch zu kommen, ist nie schwierig gewesen, sei es über Fachliches, über die Schule, Musik, Bücher, die Kinder, sei es in loser Unterhaltung, auch über Belangloses. Man konnte richtig gut mit ihr klönen, aber auch kontrovers mit ihr diskutieren. Sie war neugierig: begierig, Neues zu erfahren und zu lernen, aufgeschlossen.
Wenn sie durch das Lehrerzimmer der Haupt- und Realschule ging, so hatte sie immer ein freundliches Wort – Überheblichkeit war ihr fremd.
Und sie fand immer die richtigen Worte, zu schönen Ereignissen, zu Offziellem, zu traurigen Anlässen.

Fachobfrau:
1993 kam sie zu uns ans EMA als Fachobfrau für den bilingualen Unterricht und legte sich sofort ins Zeug:
Sie richtete die „English Lounge“ ein, besorgte Unterrichtsmaterial aus England( weil es in Deutschland noch gar keins gab), knüpfte Fäden nach Bournemouth und Poole sowie nach Derby, um einen Austausch anzustoßen – in der Tat gab es 1993/1994 unter ihrer Leitung Austauschbegegnungen mit britischen Schulen; sie regte Neuerungen im Fachbereich Englisch an und war mit ihrem enormen Wissen und ihrer generalstabsmäßigen Organisiertheit eine unangefochtene Autorität.

Personalrätin:
1996 wurde sie in den Personalrat gewählt. Die Arbeit mit ihr war für mich die effizienteste und anregendste Zeit, die ich in 21 Jahren Personalratsarbeit erlebt habe: Die Sitzungen unter ihrem Vorsitz waren stets präzise vorbereitet, straff strukturiert, auf Erledigung gerichtet. Dinge, die gemacht werden mussten, erledigte sie prompt. Wenn sie sagte: „Ich kümmere mich drum“, dann war das auch so gemeint; niemand hatte jemals das Gefühl, als wollte sie Arbeit anderen zuschieben oder Leute vertrösten. Sie drängte auf Klärung, ließ sich nicht abwimmeln, verbat sich das Aussitzen wichtiger und brennender Probleme, ließ die Dinge nicht treiben, scheute auch keinen Konflikt. Ihr ausgeprägter und kompromissloser Sinn für Fairness und Gerechtigkeit darf nicht in Vergessenheit geraten.

Modernisiererin:
Als das Internet schulreif bzw. die Schulen internet-reif wurden, ergriff Helga Gröne die Initiative: Der erste Internet-PC am EMA stand 1997 in der English Lounge. „Schulen ans Netz“, Mitte der 90er Jahre ins Leben gerufen, forderte, dass ein Projekt durchgeführt werde; nur dann würden Fördermittel fließen. Klar, dass sie das Projekt in ihren bilingualen Unterricht einband. („Komm’ doch mal auf einen Kaffee vorbei und lass uns das bereden.“) Aber bloß passiv aus dem Internet konsumieren? Das reichte ihr nicht – machen! Also setzte sie sich daran, die Homepage des EMA zu entwerfen. Immer konnte sie Schüler für ihre Ideen begeistern, und so rief sie eine „Internet-AG“ ins Leben, und schon bald entstand unsere Homepage.

Dass nicht zuletzt sie es war, die die Schule nach der Brandkatastrophe zusammengehalten hat, sollten wir in Erinnerung behalten. Jeden Tag stellte sie den Vertretungsplan ins Netz (heute finden wir das alle ganz selbstverständlich). Und als sie ein paar Wochen in der Kur war, besorgte sie sich einen PC mit Internet-Zugang, um weiterhin für das EMA und die Schüler da zu sein.

2002 kam die Diagnose: Krebs. Helga Gröne fehlte ein ganzes Schuljahr lang. 2003 kam sie für ein paar Monate zu uns zurück, musste dann wieder ìns Krankenhaus.
Zweimal hat sie die tückische Krankheit niedergekämpft, mit ihrer positiven Einstellung und mit fast übermenschlicher Energie, – Powerfrau, die sie war. Nach den Sommerferien 2004 kam sie nur mehr einen knappen Monat zurück. Die Krankheit gewann Oberhand.

Am 25. Mai ist Helga Gröne gestorben.

Einer der Pfeiler unseres Kollegiums ist unwiderruflich weggebrochen. Ein Teil des alten EMA ist nicht mehr.

Eine Woche später – am 3. Juni am Ende der 1. Stunde – hielt das EMA inne, um gemeinsam zu trauern und ihrer zu gedenken.
In der Bibliothek hatte ein Kondolenzbuch für die Schülerschaft gelegen, in das sich viele eingetragen haben.
Farida Becker und Katja Gromes hatten Zitate aus dem Kondolenzbuch ausgewählt und trugen sie während der Andacht vor:

„Bei ihr hat man viel gelernt.“
„Ihre große Motivation und ihre gute Laune waren echt beeindruckend.“
“ Sie hat einen gut auf das Gymnasium vorbereitet und war sehr gerecht.“
“ Sie war eine der besten Lehrerinnen der Schule.“
“ Ihr Engagement, ihre gute Laune und ihre Disziplin verschafften ihr Beliebtheit und großen Respekt. Das Arbeitsklima war dadurch immer locker und gelassen.“
„Ich habe sie als eine Lehrerin, die immer gerecht war, geschätzt.“
„Sie war auf jede Unterrichtsstunde immer gut vorbereitet und man merkte schnell wie sehr sie ihren Beruf mochte.“
„Sie war zwar eine strenge Lehrerin, aber immer sehr gerecht. Kein Schüler war ihr egal.“
„Sie war eine sehr starke Persönlichkeit!“

Helmut Brammer-Willenbrock

Quelle: ema-report 2005

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