KLV-Lager Mühlbach am Hochkönig, Krs. Bischofshofen (Österreich)
vom 10. Oktober 1944 bis zum Kriegsende Mai 1945; Klasse 4, Lagerleiter: Dr. Kellner
Wir stellen hier in zwei Bilderstrecken das Lagerleben vor, einen Stundenplan, dann folgen die Entlassungspapiere für Kurt Kreckel.
Weiter unten folgen die ausführlichen Erinnerungen von Georg Felhölter.
Entlassungspapiere
Erich Hartung wurde von seiner Mutter (sein Vater ist als Soldat umgekommen) aus dem KLV-Lager in ”Mitterberghaus” in Mühlbach am Hochkönig (Österreich) abgemeldet. Ihr wurde bedeutet, dass er dann auch die Schule zu verlassen habe.
Unten ist das Abgangszeugnis im Faksimile abgebildet. Es weist in allen Fächern durchgängig die Note “gut” auf.
Das Zeugnis ist unterschrieben von
Dr. Kellner, Studienrat, Lagerleiter.
Text: Erich Hartung, geboren den 22. Dezember 1930, Sohn des auf dem Felde der Ehre gefallenen August Hartung zu Osnabrück
besuchte die Schule von Januar 1941 bis 8. Dezember 1944 …
Letzte Zeile oberhalb der Stempel usw.: “Er war geistig rege, eifrig und strebsam.”
Ganz unten: “Erich Hartung verläßt die Schule, um an eine andere Anstalt überzugehen.”


Ein Stundenplan
Auf der Rückseite einer Postkarte, die Wener Brinkmeyer dann aber doch nicht abgeschickt hat, findet sich ein Stundenplan:
Erinnerungen an die Kinderlandverschickung 1944/45 nach Mühlbach am Hochkönig und Abtenau im Salzburger Land; aufgezeichnet nach 75 Jahren.
Vorbemerkung
Diese Eerinnerungen hat uns Georg Felhölter überlassen, der als Schüler einer Gruppe des heutigen Ratsgymnasiums zusammen mit einer Gruppe des heutigen EMA an der Kinderlandverschickung ins Salzburger Land teilgenommen hat. Er ist seither mehrmals dort gewesen und hat viele Fotos von der Gegend gemacht; einige davon hat er uns für diese Seite zur Ferfügung gestellt – herzlichen Dank.
Im Oktober 1944 kamen einige Klassen der Staatlichen Oberschule für Jungen (heute Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium) und der Ratsoberschule (heute Ratsgymnasium) im Rahmen der Kinderlandverschickung nach Österreich ins Salzburger Land. Der Sonderzug bestand aus D‑Zugwagen der 3. Klasse mit Holzsitzen. Jedes Abteil war mit sechs Jungen besetzt. Die Fahrt dauerte mehrere Tage. In den Nächten wurde es recht eng. Zwei Jungen lagen in den Gepäcknetzen, zwei weitere auf den Sitzen, und die letzten zwei kauerten auf dem Boden.
Wir sollten in Thumersbach bei Zell am See einquartiert werden. Als wir dort ankamen, hieß es, das Haus sei belegt. Also warteten wir im Zug noch einen Tag, bis die KLV-Verwaltung die Unterkünfte Mandlwandhaus, Mitterberghaus und Hochkeilhaus bei Mühlbach am Hochkönig gefunden hatte. Der Zug fuhr zurück nach Bischofshofen, und von dort ging es mit einem klapprigen Bus 11 km weiter nach Mühlbach. Eine für Kraftfahrzeuge geeignete Fahrstraße zum Mitterberg gab es damals noch nicht. Es existierte lediglich ein geschotterter sehr steiler sogenannter Güterweg. (Der entspricht etwa unseren Forstwirtschaftswegen). So quälten sich die bergunerfahrenen Flachländer gut 500 m hoch zu ihren Unterkünften.
Unsere Koffer wurden in den nächsten Tagen mit einem Ochsenkarren hochgebracht. Heute ist der Mitterberg mit einer Straße bis zum Arthurhaus, das am Ende des Hochtales liegt, sehr gut erschlossen. Unsere aus drei Klassen bestehende Mannschaft wurde auf die drei Häuser Mandlwandhaus, Mitterberghaus und Hochkeilhaus verteilt. Mandlwand- und Mitterberghaus liegen am Eingang des Hochtales links und rechts der Straße auf rund 1350 m Höhe, das Hochkeilhaus 500 m weiter und etwas höher. Der Name Mitterberg bezeichnet keinen Berg, sondern das Almgebiet zwischen dem Hochkeil (1783 m) und der Mandlwand mit dem Hochkönig (2942 m) als höchster Erhebung. Das Mandlwandhaus befand sich in Privatbesitz, wurde aber zum Teil von einer Spezialeinheit des Militärs benutzt. Mitterberg- und Hochkeilhaus waren ursprünglich Betriebsgebäude des Kupferbergwerks.
Unterkunft, Verpflegung und Schulbetrieb durfte man in jeder Hinsicht als unzureichend bezeichnen. Meine Klasse 3 befand sich im Mitterberghaus. Ich schlief im Zimmer 2. Darin befanden sich vier Doppelstockbetten und sonst gar nichts. Wir hatten keinen Schrank, keinen Tisch, keine Sitzgelegenheit und kein Waschbecken. Nach kurzer Zeit hieß es, wir bekämen Hocker zum Sitzen. Doch die lagerten in einer Halle etwa auf halber Strecke zwischen Mühlbach und Bischofshofen. Also zogen wir eines Tages anstelle zur Schule 500 Höhenmeter hinunter nach Mühlbach und etwa 5 km entlang der Straße Richtung Bischofshofen und das Ganze mit einem schweren hölzernen Hocker auf den Schultern zurück auf den Mitterberg. Doch der Platz im Zimmer reichte nicht aus, für jeden Schüler einen Hocker aufzustellen.
Zum Schulunterricht mussten wir täglich ins Hochkeilhaus gehen. Verpflegt wurden wir im Mitterberghaus. Das hatte zur Folge, dass in der Frühstückspause zwei Schüler vom Hochkeilhaus hinunter gehen mussten, um ein großes Backblech voller Brotscheiben für die ganze Klasse herauf zu holen. Der Brotaufstrich war undefinierbar, aber der Hunger treibt’s rein. Zum Sattwerden reichte es nicht.
In den ersten Wochen der Gewöhnungsphase hatten wir damit zu tun, uns an das Gemeinschaftsleben und an die Umgebung zu gewöhnen. Die Verpflegung wurde – solange kein Schnee lag – mit dem Ochsenkarren herangeschafft. Der Winter zeigte sich 1944 sehr früh. Der erste Schnee fiel am 28. Oktober, taute aber bald wieder. Am 10. November lag der Schnee aber schon fast 1 m hoch. Diese Schneemengen waren für uns Nordländer unvorstellbar. Nun kam der Ochsenkarren nicht mehr herauf. Wir waren auf uns selbst gestellt. Aber wie sollten wir die Waren aus dem Tal herauf bekommen? Skier hatten wir nicht, auch keine Schlitten, nicht einmal Rücksäcke. Die Soldaten im Mandlwandhaus zeigten Erbarmen mit uns und liehen uns ihre drei Maultiere aus. Doch die gehorchen nicht Jedem. Wir zogen mit ihnen nach Mühlbach hinunter und beluden sie. Das erste kam bis kurz vors Ziel und blieb trotz bestem Zureden stehen. Das zweite Maultier streikte auf der Hälfte des Weges, und das dritte blieb bereits am Ortsrand am Beginn der Steigung stehen. Erst als die Soldaten zur Hilfe kamen, gehorchten die Maultiere und zogen weiter.
Eines Tages hieß es, wir bekämen Skier. Aber wie und wo denn? In Salzburg gebe es ein Lager im Keller eines bombenbeschädigten Hauses. Also wieder einen Tag schulfrei und ab nach Salzburg. Die Skier lagen nicht paarweise zusammen, sondern kreuz und quer durcheinander. Ich fand zwei etwa gleiche, aber sehr breite Exemplare. Sie maßen 2,10 m Länge und hatten nur eine ganz primitive Lederbindung. An einen Skikurs war nicht zu denken. Wir mussten sehen, wie wir mit den Brettern zurechtkamen. Wir rutschten mit ihnen ins Dorf hinunter, montierten mehrere Skier zu einer Art Schlitten nebeneinander, beluden sie mit Proviant und zogen sie mit den Skistöcken hinauf.
Nicht nur die Verpflegung bereitete Probleme, sondern auch die Heizung. Das Mitterberghaus besaß eine Zentralheizung, die mit Holz befeuert wurde. Vorräte für den Winter waren nicht vorhanden. Also mussten wir im tiefen Neuschnee in den Wald, um die 1 m langen Holzscheite, die dort aufgestapelt waren, herbeizuschaffen. Das war für 13- bis 14 jährige Schüler nicht gerade die erfreulichste Freizeitbeschäftigung.
Wenige Meter dem Hauseingang des Mitterberghauses gegenüber stand eine kleine Holzhütte in der Art einer Gartenhütte. Darin wohnte einer unserer Lehrer (Herr Vesper mit seiner Schwester und ihrem Schoßhündchen). Eines Nachts hatte es so hoch geschneit, dass die Hütte nur noch in Form einer kleinen Erhebung im Schnee zu erahnen war. Elektrisches Licht gab es in der Hütte nicht. Es war stockdunkel. Die Außentür ließ sich nicht mehr öffnen. Was empfindet man in einer derartigen Situation? Erst nachdem wir eine Schneise durch den fast 2 m hohen Schnee gegraben hatten, wurden sie erlöst. Psychische Folgen sollen der Grund für die Heimreise unseres Lehrers mitsamt Anhang gewesen sein. Es war nicht ganz einfach, das umfangreiche Gepäck der beiden Personen und des Hundes ins Tal nach Mühlbach zu schaffen. Der Güterweg war steil, glatt und kurvenreich. Der Schlitten mit den Koffern und sonstigen Utensilien war hoch vollgeladen. Da war es kein Wunder, dass die ganze Ladung in den Spitzkehren (Kurven im spitzen Winkel) umstürzte und mühsam aus dem Schnee befreit wieder aufgeladen werden musste.
Hin und wieder mussten unsere Schuhe, die sich nicht durch beste Qualität auszeichneten, repariert werden. Der Schuster im Dorf war dazu mengenmäßig nicht in der Lage. Wir mussten sie in eine Schuhfabrik nach Radstadt bringen. Aber wie? Zuerst schwangen wir den mit Schuhen gefüllten Jutesack über die Schulter und stapften 500 Höhenmeter hinunter nach Mühlbach. Mit viel Glück erreichten wir einen Bus nach Bischofshofen; falls nicht, hatten wir vielleicht Glück, auf einem Langholz‑LKW auf Brettern im Freien sitzend mitzufahren. Bei der Kälte war das zwar ein Erlebnis, aber wahrlich kein Vergnügen. Mit dem Zug ging es weiter nach Radstadt. An einem Tag war es kaum zu schaffen. Also übernachteten wir bei der Bahnhofsmission. Zwei Tage Schulunterricht waren wieder dahin.
Eines Tages erlebten wir einen Luftkampf zwischen einem amerikanischen Bombergeschwader und deutschen Jagdflugzeugen. Dabei wurde ein amerikanisches Jagdflugzeug, das die Bomber begleitete, abgeschossen. Die zwei Besatzungsmitglieder konnten sich mit dem Fallschirm retten. Sie müssten in der Nähe des Arthurhauses landen. Unsere Wut gegen den amerikanischen Feind war dermaßen ausgeprägt, dass wir unser Fahrtenmesser – ein feststehendes Messer, das am Koppel befestigt war und Bestandteil der Uniform bildete – zückten, um damit die Amerikaner zu erstechen. Die Soldaten im Mandlwandhaus hinderten uns an unserem Vorhaben, nahmen die amerikanischen Soldaten gefangen und brachten sie ins Tal in ein Gefangenenlager.
Am 30. November wurde die Belegschaft des Mitterberghauses nach Abtenau – 20 km von der nächsten Bahnstation Golling entfernt ins Gasthaus „Zum Goldenen Hirsch“ – genannt „Moislwirt“ – verlegt. Wir glaubten zunächst, dass alle drei KLV‑Lager auf dem Mitterberg geräumt würden, weil ein menschengerechtes Überleben dort oben im Winter nahezu unmöglich war.
Dem war aber nicht so. Das Militär brauchte alle Räume des Mandlwandhauses. Deshalb mussten unsere Kameraden ausziehen. Sie wurden ins Mitterberghaus verlegt. Warum wir nach Abtenau kamen und nicht die Klasse aus dem Mandlwandhaus, war uns nicht bekannt.
Das Leben beim Moislwirt in Abtenau schien zunächst etwas ruhiger zu verlaufen. Die Chefin des Hauses, Frau Moisl, war unsere Wirtschafterin. Wir schliefen in dicht zusammengestellten Doppelstockbetten im Tanzsaal im 1. Stock. Der Gastraum war zugleich unser Speiseraum, Aufenthaltsraum und Schulraum.
Die Wirtin verhielt sich uns gegenüber wie eine liebevolle Mutter. Doch gegen unseren Hunger war auch sie machtlos. Es wurde nicht genug Verpflegung geliefert.
Einmal hatten die Mäuse in der Vorratskammer einen Mehlsack angeknabbert. Frau Moisl mochte das Mehl in der Küche nicht mehr verwenden und stellte den Sack auf das Treppenpodest. Er war bald leer. Nein, es waren nicht die Mäuse. Wir verrührten das Mehl mit Wasser zu einem Brei und kleisterten unseren Magen damit zu.
Bei sonnigem Winterwetter bemühten wir uns, mit den etwas zu lang geratenen Skiern zurechtzukommen. Ohne fachliche Anleitung klappte das mehr schlecht als recht. Einen eigenen Idiotenhügel hatten wir unmittelbar hinter dem Hause. Ein sicherer Umgang mit Skiern war wichtig, weil wir zweimal in der Woche bei jedem Wetter und bei allen Schneeverhältnissen je 20 l frische Milch von den Bauern holen mussten, abwechselnd vom Scheffenbichl und vom Unterauhof. Vom Scheffenbichl war die Abfahrt lang und steil. Bei starkem Schneetreiben war sie nicht angenehm. Vom Unterauhof verlief der Weg über den Postbichl am Rand des Dorfes mit einer kurzen, steilen Abfahrt ins Dorf. Dort lauerten die Dorfburschen mit ihren kurzen, wendigen Skiern auf uns und sprangen hinten auf unsere Bretter, so dass wir vornüber stürzten und sich die Milch über unseren Kopf auf die Straße ergoss. Bei den Frostgraden bildete sich sofort eine prächtige Milcheisbahn. Von unserer Wirtin und unseren Kameraden wurden wir dafür aber nicht freudig begrüßt. Es gab wieder einmal drei Tage lang keine Milchspeisen. Die Milchkanne trugen wir wie einen Rucksack. Sie bestand aus Aluminium, war aber im Querschnitt nicht rund, sondern der Rückenform angepasst. Es waren zwei Trageriemen daran befestigt, und oben auf der Kanne saß ein Stülpdeckel. Derartige Kannen gibt es heute nicht mehr.
In Abtenau war fast jedes Gasthaus als KLV‑Lager umfunktioniert. Eine weitere Klasse der Staatlichen Oberschule zusammen mit der Ratsoberschule befand sich im Gasthaus Bräu und eine Klasse des Gymnasiums Rheine im „Roten Ochsen“. Die offizielle Lagerleitung eines jeden Hauses oblag einem Lehrer, doch daneben gab es einen von der Hitlerjugend abkommandierten Lagermannschaftsführer, der unsere Freizeit gestalten und uns in nationalsozialistischer Gesinnung erziehen sollte. Für alle Häuser zusammen gab es einen Hauptlagermannschaftsführer, der zugleich als Lagermannschaftsführer unseres Hauses fungierte. Er war Mitglied der Waffen‑SS und wegen einer schweren Rückgratverletzung nicht mehr wehrdiensttauglich. Er nahm seine Aufgabe sehr ernst und hat es geschafft, unsere Gesinnung derart zu formen, dass wir uns freiwillig für die Waffen‑SS verpflichteten und voller Stolz als äußeres Zeichen ein rotes Bändchen um die Schulterklappen an unserer dunkelblauen Lageruniform trugen.
In unsere KLV‑Zeit fiel auch ein Weihnachtsfest. Über die sich daraus entwickelten Gefühle und Emotionen möchte ich mich nicht auslassen. Jeder Leser wird sich vorstellen können, welche Gedanken im Kopf eines Schülers meines Alters am Fest der Freude und der Liebe unter den gegebenen Umständen kreisen. Wir erfuhren, dass Osnabrück in der Zeit unserer Abwesenheit mehrmals stark bombardiert worden war, wussten aber nicht, ob die Eltern noch lebten, die Wohnung noch vorhanden war, und wie es meinen Brüdern ging, die alle fünf im Krieg waren. Die Kommunikation mit der Briefpost funktionierte nur sporadisch. Ein Telefon gab es nicht.
Als der Winter endlich dahinschmolz und der Frühling erwachte, zog Prof. Schomburg (Leiter des KLV-Lager im Gasthaus Bräu) mit uns in breiter Front über die Wiesen rund um Abtenau und lehrte uns die genießbaren Blumen und Kräuter. Nachher war kein Gänseblümchen mehr zu sehen. Aus den zarten Trieben der Brennnesseln zauberte Frau Moisl eine schmackhafte Suppe. So konnte man dem Hunger ein klein wenig entgegensetzen.
Kurz vor Ende des Krieges wurde die letzte Reserve aktiviert. Alte Männer, die sich gerade noch auf den Beinen halten konnten, sowie Jungen vor dem wehrpflichtigen Alter wurden zum „Volkssturm“ einberufen. Auch wir erhielten, unabhängig vom Alter, militärische Ausbildung. Da wir den damals üblichen Karabiner 98 noch nicht tragen konnten, bekamen wir kleinere Sturmgewehre italienischer Produktion und die Attrappe einer Panzerfaust. Die Ausbildung bestand im Wesentlichen darin, an einem steilen Hang auf dem Waldboden mit dem Gewehr in „Vorhalte“ bergauf und bergab zu robben.
Einige Klassenkameraden, die schon 14 Jahre alt waren, sollten am Pass Lueg im Salzachtal südlich von Golling „das Vaterland verteidigen“. Sie sollten das Vordringen feindlicher Panzer auf der heutigen österreichischen Bundesstraße 159 dadurch erschweren, dass sie vorgefertigte Panzersperren auf Befehl zuschieben sollten. Den Befehl sollten sie über ein Feldtelefon erhalten, das an einem Baum befestigt war. Der Befehl kam nie, wohl aber kamen amerikanische Panzer. Die Amis wunderten sich über die kleinen Jungen in ihren Khakiuniformen, die aus dem Afrikafeldzug übrig geblieben waren, und ihre Ausrüstung mit einem Sturmgewehr und einer scharfen Panzerfaust. Die amerikanischen Soldaten nahmen ihnen die Waffen ab, statteten sie mit reichlich Schokolade aus und schickten sie davon. Am nächsten Tag waren sie wieder bei uns und erfreuten uns mit einem Stück Schokolade.
Unser Waffen‑SS-Hauptlagermannschaftsführer glaubte, sich noch ganz besonders für das Wohl seines Vaterlandes einsetzen zu müssen und wollte sich der Untergrundorganisation „Werwölfe“ anschließen. Wir halfen ihm beim Packen seines Rucksacks. Er verschwand zwei Tage vor der Kapitulation und ward nicht mehr gesehen. Er fehlte uns nicht.
Im Lammertal, in dem Abtenau liegt, fanden keine Kampfhandlungen statt. Es wurde bis zum Tag der Kapitulation nicht von feindlichen Truppen besetzt. Da wir nicht ahnen konnten, was mit uns passieren würde, hatten wir uns auf den denkbar ungünstigsten Fall vorbereitet. Unsere Koffer mit der Kleidung und unseren Utensilien hatten wir in der Scheune unseres Milchbauern in der Unterau verschanzt. Unsere Ausweise und Hitlerjugendabzeichen von der Uniform sowie unser Fahrtenmesser hatten wir in einem Metallbehälter hinter dem Hause vergraben. Unsere weiß-blau karierten Kopfkissenbezüge wurden zu Rucksäcken umgearbeitet und mit den notwendigsten Sachen für eine mögliche Flucht gefüllt. Die letzten zwei Nächte schliefen wir in voller Kleidung.
In den letzten Tagen vor der Kapitulation fuhren viele Fahrzeuge hoher Nazi- und Militärfunktionäre, die sich durch die Nebentäler der Alpen nach Süden absetzten, durch Abtenau. Die Fahrzeugkolonne von Adolf Hitler war auch darunter. Viele legten hier eine Pause ein. Auf dem Marktplatz stand ein PKW, dessen Rücksitz mit vielerlei Utensilien voll gestapelt war. Oben drauf lag eine Schnapsflasche. Das Seitenfenster stand etwas offen. Einer unserer Lehrer sah das, schlich am Auto vorbei, griff die Flasche und wollte verschwinden. Der Fahrer, der das aus der Nähe beobachtet hatte, sprang unserem Lehrer entgegen und rief: „Hallo, Kamerad, die Flasche kannst haben. Der Inhalt bleibt hier““ Er holte sein Kochgeschirr aus dem Auto, füllte den Schnaps hinein und übergab unserem Lehrer die leere Flasche.
Mit dem Tag der Kapitulation hörte der deutsche Staat auf zu existierten. Es gab keine geordnete Verwaltung mehr. Da wir nicht ahnen konnten, was nach der Besetzung mit uns geschehen würde, hielt es eine Gruppe von sieben Klassenkameraden für sinnvoll, die nächste Zeit in eigener Verantwortung zu gestalten und möglichst schnell zu den Eltern – sofern sie noch leben sollten –heimzukehren. Nachts um 12 Uhr stiegen wir aus einem Fenster in der Gaststube und zogen mit den blauweiß-karierten Rucksäcken in stockdunkler Nacht über den Pass Gschütt nach Gosau im Salzkammergut.
Der Rückweg aus dem KLV‑Lager war keine Vergnügungsreise, auch keine organisierte Erlebnis- oder Abenteuerreise. Es war der nackte Kampf ums Überleben. Es gab weder öffentliche Verkehrs- noch technische Kommunikationsmittel. Niemand kümmerte sich um uns. Hilfsorganisationen, die sich uns unbegleiteter, mittelloser Kinder hätten annehmen können, existierten nicht. Wir hatten nicht einmal Geld in der Tasche, auch keinen Personalausweis. Unsere Sorge war: Leben die Eltern noch? Steht das Wohnhaus noch? Haben wir noch ein Bett zum Schlafen? Was werden die Besatzungssoldaten unterwegs mit uns machen?
Nach 20 Tagen und einer Wegstrecke von rund 850 km schloss meine Mutter mich in ihre Arme. Auch meine fünf älteren Brüder kehrten – einige erst nach Jahren – körperlich unversehrt aus der Kriegsgefangenschaft heim.
Georg Felhölter
Bilder, die Georg Felhölter uns zur Verfügung gestellt hat
Diese Bilder können einige der in den Briefen und dem Tagebuch erwähnten Gebäude, das Zimmer 2 und den atemberaubenden Blick aus dem Fenster, den Speisesaal, der fast unverändert ist, sieht man von den neuen Tischplatten ab, Häuser selbst und Landschaften illustrieren.
Diese Fotos hat Georg Felhölter viel später gemacht.
Wir danken von Herzen.
KLV-Lager Abtenau im Salzburger Land
Oktober 1944 bis Mai 1945; Lagerleiter: Prof. Schomburg;
Bilder von den verschiedenen Häusern finden sich unten.
Erinnerungsprotokoll über meine KLV-Zeit 1944/45 in Abtenau
Es folgt ein Bericht eines Teilnehmers an der Kinderlandverschickung nach Abtenau im Salzburger Land.
Diese “KLV” wurde Ende 1944 bis Kriegsende gemeinsam mit dem Ratsgymnasium durchgeführt.
Im Herbst 1943 wechselte ich von der Teutoburger Volksschule zur Ratsoberschule für Jungen. In diesem Kriegsjahr war es ruhig in Osnabrück. Die immer größer werdenden Bomberströme der Engländer und Amerikaner überflogen den hiesigen Raum, ohne dabei die Stadt anzugreifen. Diese Lage änderte sich schlagartig zwei Tage vor Heiligabend, als amerikanische Bomber einen schweren Luftangriff auf Osnabrück flogen. Das Jahr 1944 war dann gekennzeichnet durch verstärkte Angriffe auf die Stadt. Diese Angriffe zwangen zu einer Einschränkung der Unterrichtsstunden. Durch einen Nachtalarm begann die Schule eine Stunde später. Außerdem führten die vermehrten Tagalarme zu einer weiteren Reduzierung des Unterrichts. In den ersten Jahren des Krieges benutzte man bei Fliegeralarm die schuleigenen Schutzräume. Als diese keinen Schutz mehr boten, suchte jeder Schüler einen geeigneten Bunker in der Nahe der Schule auf, oder er versuchte sein Elternhaus zu erreichen. Ich fand Schutz im Loh- bzw. später im Redlingerbunker. Im Oktober 1944 erlebte ich dort einen schweren Luftangriff. Nach der Entwarnung kam ich beim Nachhauseweg an der Schule vorbei, die auch von Brandbomben getroffen war und im Bereich der Aula brannte. Sofort war man bereit, zu retten, was noch zu retten war. Ich half beim Ausräumen des Biologiesaales. Durch diesen Brand kam es zu weiteren Einschränkungen im Unterricht. Die Planungen, ganze Klassen an einen sicheren Ort zu schicken, wurden intensiv betrieben. Eine Verschickung nach Holland mußte schon bald aufgegeben werden, weil Mitte September 1944 ein Luftlandeunternehmen der Alliierten bei Arnheim auch dieses Gebiet unsicher machte. Als einzige Region verblieb der Alpenraum. Im November 1944 ging dann die Fahrt los. Zielort war Abtenau im Tennengebirge (Salzburger Land). Die Fahrt führte mit der Eisenbahn durch ein von Luftangriffen zerstörtes Deutschland. Eine Nacht schliefen wir in der Salzburger Jugendherberge. Hier erwachten wir von heftigen Explosionen. Wir sahen schon wieder einen Luftangriff auf uns zukommen. Glücklicherweise waren es nur Sprengungen im Fels unterhalb der Feste Hohensalzberg. Es wurden, wie schon in Osnabrück, Luftschutzstollen in den Berg getrieben. Die Bahnfahrt endete in Golling, weil Abtenau nur mit dem Bus zu erreichen war. Bis zur Abfahrt des Busses hatten wir eine längere Wartezeit. Auf einmal fing es an zu schneien. Wir liefen nach draußen, um uns über den ersten Schnee zu freuen. Heimweh und die Strapazen der Fahrt waren vergessen. In Abtenau wurden wir im Gasthof “Bräu” einquartiert. Dieser Ort sollte von jetzt an unser zweites Zuhause sein. Der Aufenthalt dauerte ungefähr zehn Monate, die mir aber weitaus länger vorkamen.
Zu unseren Betreuern gehörte ein Lehrer und ein Lagermannschaftsführer. Als Lehrer war Prof. Schomburg, von der staatlichen Oberschule für Jungen, für den Schulbetrieb und für die Verwaltung des Lagers verantwortlich. Von der Hitlerjugend abkommandiert, stand ihm der Lagermannschaftsführer zur Seite. Seine Aufgabe bestand darin, uns im nationalsozialistischen Sinne zu erziehen. Alle Schüler waren älter als zehn Jahre und gehörten daher zwangsläufig dem Jungvolk an. Aber auch innerhalb der Schülerschar gab es eine Führungsebene. Wenn auch im Verborgenen operierend, war diese Macht nicht zu unterschätzen. Zur Durchsetzung ihrer Interessen gab es das Instrument des “Heiligen Geistes”.
Für uns 30 Schüler waren vier Zimmer im 1. Stock als Schlafstuben mit doppelstöckigen Betten eingerichtet. Der Gastraum im Erdgeschoß diente als Klassenzimmer, Speisesaal und Freizeitraum. Als einziger Wandschmuck hing eine große HJ-Fahne an der Wand.
Weitere KLV-Lager gab es im Ort. Beim Moislwirt war eine höhere Klasse aus Osnabrücker Oberschulen mit zwei Lehrern untergebracht. Ohne vom Fliegeralarm gestört zu werden, hatte der Unterricht bald seinen normalen Rhythmus gefunden. Prof. Schomburg als Mitbegründer des Jugendherbergwerkes in Deutschland und als alter Anhänger der Wandervogelbewegung führte ein sehr naturverbundenes Leben. Seine Lebens- bzw. Eßgewohnheiten wurden auch auf uns übertragen. Unsere Brote hatten wir ohne Zusatz von Flüssigkeiten zu kauen. Getränke sollten nur vor oder nach den Mahlzeiten zu sich genommen werden. Zum Würzen der Speisen verwandte er vorwiegend Kümmel und Thymian. Dieses machten wir zu seiner Freude gerne nach, und fast jeder hatte die entsprechenden Gewürze neben seinem Teller stehen. Er wurde daher von uns auch Kümmeldoktor genannt. Zur gesunden Lebensweise gehörte auch das Rösten von Brotscheiben auf der Herdplatte in der Lagerküche. Doch eines Tages verbrannten die Scheiben, so daß dieses Verfahren schnell eingestellt wurde. Im 5. Kriegsjahr standen Lebensmittel nicht unbegrenzt zur Verfügung. Unsere Versorgungslage war dagegen noch als zufriedenstellend zu bezeichnen. Damit aber auch der letzte Rest auf dem Teller verwertet wurde, gehörte das Ablecken der Teller zur Schlußzeremonie unserer Mahlzeiten.
Nach der Mittagsruhe und der Erledigung der Schulaufgaben war unsere freie Zeit mit dem HJ-Dienst ausgefüllt, die der Lagermannschaftsführer leitete. Wir befanden uns in einer Gegend, in der die Kinder schon mit Skiern zur Welt kommen. In diesem Winter war reichlich Schnee gefallen, so daß wir uns in dieser Sportart auch versuchen konnten. Es war immer eine Freude, wenn auf dem Dienstplan Skilaufen stand. Außerdem gehörten Geländespiele und Touren in die nähere Umgebung von Abtenau zu unserem Dienst.
Beim Innendienst war die Putz- und Flickstunde nicht so beliebt. Lagerzirkus und Erzählstunden bildeten dagegen immer einen Höhepunkt im Lagerleben. Es fiel uns nicht besonders auf, wenn in diesen Stunden das NS-Gedankengut mit einfloß. Besonders interessant fanden wir die Berichte von Prof. Schomburg über seine Fahrten nach Lappland. Bastelstunden hatten einen hohen Stellenwert, denn die einzelnen Stuben waren nach Kriegshelden benannt. Jede Stube versuchte nun das Umfeld ihres Helden darzustellen. Miniflugzeuge hingen an der Stubendecke oder Panzermodelle standen in Schlachtordnung auf dem Spind. Als Schnitzmaterial dienten die Bodenbretter unserer Betten. Mit der Zeit war jedes zweite Brett verarbeitet. Die mit Holzwolle gefüllten Matratzen bogen sich stark durch, verloren aber glücklicherweise nicht den Halt. Vier Wochen nach unserer Ankunft gab es den ersten Wechsel in der Lagermannschaftsführung. Unser Führer, Hans-Jürgen Taubert, vertrat einen Führungsstil, der in der damaligen Zeit weit verbreitet war. Disziplin und Gehorsam sollten die Grundpfeiler der Erziehung sein. Man wollte aus uns Pimpfen “Kerle so hart wie Kruppstahl” schmieden. Kleinste Verfehlungen, wie nicht rechtwinkliges Liegen der Schlafdecken auf dem Bett, wurden mit Strafexerzieren geahndet. Eines morgens, der Anlaß ist mir nicht mehr in Erinnerung, mußten wir bei eisiger Kälte vor dem Lager antreten. Der anschließende Strafdienst ist einigen von uns nicht gut bekommen, so daß eine vorzeitige Ablösung des Lagermannschaftsführer unvermeidbar war.
Unser neuer Lagermannschaftsführer, Willi Wendte, war 15 Jahre alt und daher nicht viel älter als wir. Sein Führungsstil war kollegialer und damit war das Zusammenleben harmonischer.
Es gab immer wieder Abschnitte im Lagerleben, die nicht leicht zu ertragen waren. Weihnachten war so ein Fest, das wir erstmalig nicht mit der Familie, sondern in einer Gemeinschaft feierten. Der Zeit entsprechend fielen die Geschenke karg aus. Ich bekam ein kleines Mühlespiel mit Pappsteinen, die sich nach mehrmaligem Gebrauch auflösten. Etwas Licht in dieses Fest brachten die Päckchen aus der Heimat, die die Eltern sich vom Munde abgespart hatten.
Probleme, mit denen man persönlich konfrontiert wurde, mußten aus eigener Kraft gelöst und bewältigt werden. Eines Tages stellte Prof. Schomburg nach dem Mittagessen die Frage: “Wer hat nach Hause geschrieben, daß es uns hier nicht gut geht?” Keiner antwortete auf seine Frage. Auf einmal stellte ich fest, daß er mich mit seinem Blick fixierte. Er wartete noch eine Weile und sagte dann zu mir in scharfem Ton: “Du bist der Schreiber gewesen!” Ich war mir keiner Schuld bewußt und widersprach der Anschuldigung. Den Beweis meiner Unschuld konnte ich nicht beibringen, so daß ich einige Unliebsamkeiten zu ertragen hatte.
Es dauerte eine gewisse Zeit, bis sich der Vorgang aufhellte. Meine Eltern hatten gehört, daß es uns im Lager nicht so gut gehen sollte. Sie sprachen darauf die Tochter von Prof. Schomburg an, die sofort ihrem Vater berichtete, ich hätte diese Unwahrheiten nach Hause geschrieben.
Es war nicht einfach, in diesem Alter von Kameraden und der Lagerleitung geschnitten zu werden. Es entwickelte sich in mir der Wunsch, so schnell wie möglich wieder nach Osnabrück zurückzukehren. Um dieses zu erreichen, hatte ich mir eine besondere Taktik ausgedacht. Wir wurden regelmäßig von einer Krankenschwester aus dem Rheiner KLV-Lager, Frau Voss-Henrich, medizinisch betreut. Bei einem ihrer Besuche klagte ich über Schmerzen im Unterleib. Ihre Diagnose lautete: “Blinddarmentzündung.” Ich wurde in das Krankenrevier verlegt. Dort konnte man die Diagnose nicht bestätigen, und ich sollte wieder zurück ins Lager. Nun versuchte ich mein Verbleiben im Revier mit Schwierigkeiten beim Stuhlgang zu erreichen. Dieses hätte ich besser nicht sagen sollen. Ein Einlauf mit Seifenwasser behob dieses Leiden schnell, und bald darauf war ich wieder im Lager.
Ende Februar 1945 lief die Dienstzeit unseres Lagermannschaftsführer ab, und als Ersatz bekamen wir eine Lagermannschaftsführerin, die aber auch nur vier Wochen blieb. Es folgten nur noch weibliche Führer. Eine davon kam sogar aus Wien. Die männlichen HJ-Führer hatten sich auf den Endsieg vorzubereiten, von dem wir immer noch überzeugt waren, Was uns wirklich bevorstand, ahnten wir aber noch nicht, obwohl die Einflüge feindlicher Bomberverbände aus Italien immer weiter zunahmen. Einmal mußten wir den Schutzraum aufsuchen, weil in der Nähe von Abtenau ein Flugzeug seine Bomben im Notwurf abwarf. Dass wir an den Endsieg zu dieser Zeit noch glaubten, zeigte der Aufmarsch aller KLV-Lager zum Tag der Bewegung am 30. Januar 1945. An diesem Tag hielt unser Lagerleiter in einer NS-Uniform mit Breecheshose und langen Stiefeln eine nicht mehr zeitgemäße Rede, die ihm später noch manche unangenehme Stunden bereiten sollte.
Der Schnee schmolz und der Frühling erreichte den Alpenraum. Wir machten jetzt auch Wanderungen in der weiteren Umgebung von Abtenau. In der Au hatte Prof. Schomburg einen Gebirgsbach mit Brunnenkresse ausfindig gemacht. Dieses vitaminreiche Kraut, welches nach Prof. Schomburgs Worten im Osnabrücker Raum nur noch an einer Stelle zu finden war, wuchs hier reichlich. Es war eine gute Bereicherung unseres Vitaminbedarfes. Der Ausflug zur Karalm am Fuß des “Großen Traunsteins” führte uns zum ersten Mal in höhere Regionen. Während unser Tagesablauf geordnet und ruhig verlief, rückte der Krieg immer näher. Die Nachrichten, die uns aus Osnabrück erreichten, sprachen von fast täglichen Luftangriffen.
Ende März setzte der Postverkehr mit der Heimat aus. Für mich war es besonders beunruhigend, als die Nachricht durchsickerte, daß bei einem Angriff der Stolleneingang an der Brinkstraße von einer schweren Bombe getroffen worden sei und es dort sehr viel Tote gegeben habe. Dieser Stollen war auch die Zufluchtstätte meiner Eltern und meiner Schwester. Die Ungewißheit über das Schicksal meiner Familie hielt bis zu meiner Heimkehr an.
Um uns über den Verlauf des Krieges ein Bild zu machen, hatten wir eine Deutschlandkarte an unsere Stubentür befestigt und markierten mit Stecknadeln den Frontverlauf im Westen. Der Wehrmachtsbericht wurde jetzt täglich abgehört. Anfang April meldete der Bericht: “Straßenkämpfe in Osnabrück.” Wir haben die Nadel auf Osnabrück gesteckt und uns dann nicht mehr über den weiteren Vormarsch der Alliierten informiert.
Der Krieg machte aber auch vor Abtenau nicht halt. Kolonnen von Wehrmachtsangehörigen zogen durch den Ort Richtung Osten. Von geschlossenen Einheiten war keine Rede mehr. Einige Soldaten mit einem Steyr-LKW, beladen mit Proviant, machten an unserem Lager einige Tage Rast. Von den Vorräten wurde manche Portion für uns abgezweigt. Die Ereignisse überschlugen sich bald. Unsere Lagermannschaftsführerin war mit einem Mitschüler nach Salzburg zur HJ-Banngeschäftsstelle gefahren. Beide kamen nicht wieder zurück, denn die Amerikaner waren schneller. Nun wurde zum letzten Gefecht geblasen. Alle Schüler ab 14 Jahre und älter wurden zum Volkssturm eingezogen. Aus unserem Lager waren es zwei oder drei Schüler, die wir alle beneideten. Die Erziehung im NS-Sinne zeigte bei uns Früchte. Uns war überhaupt nicht bewußt, daß hinter so einer Aktion auch der Tod stehen könnte. Glücklicherweise hatte man die Sinnlosigkeit schnell eingesehen. Ende April wurden wir morgens in den Aufenthaltsraum befohlen, und Prof. Schomburg sprach zu uns mit bewegter Stimme: “Unser geliebter Führer ist in Berlin beim Kampf gegen den Bolschewismus für Deutschland gefallen!”
Langsam setzte sich bei der Lagerleitung die Einsicht durch, daß der Krieg nicht mehr zu gewinnen sei. Nach wie vor galt aber noch der Spruch: “Die Fahne ist mehr als der Tod.” Die HJ-Fahne wurde abgenommen und im Heu einer Feldscheune außerhalb von Abtenau versteckt. Jeweils zwei Schüler teilte man zur Fahnenwache ein. Ich gehörte zur zweiten Wache. In unserer Langeweile durchsuchten wir die Scheune und fanden zwischen Ackergeräten, die dort abgestellt waren, Säcke mit Mehl und andere Lebensmittel. Sie waren dort von unseren Wirtsleuten ausgelagert worden. Außerdem stand in einer Ecke versteckt eine funktionstüchtige Maschinenpistole. Eine der folgenden Wachen konnte der Versuchung nicht widerstehen und hielt damit Schießübungen ab. Das blieb nicht verborgen, und die Fahnenbewachung wurde wieder eingestellt. Damit war das Ende unserer Fahne aber noch nicht gekommen. Einige Zeit später entfernte man das Quadrat mit dem Hakenkreuz und heraus kam die österreichische Nationalfahne mit den Farben Rot-Weiß-Rot.
Durch Straßensprengungen zwischen Golling und Abtenau erreichten uns die amerikanischen Truppen erst nach der Kapitulation. Zuerst wurde es aber mit der Versorgungslage kritisch. Als Proviant hatten wir einen Sack Trockengemüse erhalten. Das daraus gekochte Gericht war ungenießbar. Wir sammelten die jungen Triebe von Brennesseln, die dann zu einer Art Spinat gekocht wurden.
Eines Nachmittags saß ich mit einigen Kameraden gelangweilt vor dem Lager, als Prof. Schomburg mit einem Rucksack bewaffnet heraustrat und kurz sagte: “Wir gehen zur Gsengalm und kommen morgen wieder!” In seiner Begleitung befanden sich einige RAD-Maiden, die der Rückzug nach Abtenau verschlagen hatte. Unsere Antwort war spontan: “Wir gehen mit!” So wie wir waren, schlössen wir uns der Gruppe an, was auch akzeptiert wurde. Die Gsengalm lag am Fuß des 1.800 m hohen “Schobers”. Bevor wir die Baumgrenze erreichten, passierten wir einen Lawinenbruch des letzten Winters. Geröll und zersplitterte Baumstämme versperrten uns den Weg. Es dauerte eine lange Zeit bis wir dieses Hindernis überwunden hatten. Als wir die Almhütte erreichten, die Alm war noch nicht wieder Bewirtschaftet, neigte sich der Tag dem Ende zu. Nach einem kargen Abendessen verkrochen wir uns ins Heu. Am nächsten Morgen sahen wir, wie sich ein Tier der Hütte näherte. Wir verhielten uns ganz still, weil wir eine Gemse vermuteten. Es war jedoch eine Ziege, die sich verirrt hatte. Die Freude auf eine Zusatzmahlzeit Milch verging schnell, als sich die Ziege als Bock entpuppte. Auf dem Hochplateau sind wir bis zu den Geröllhalden des Schobers gewandert. Zu einem weiteren Aufstieg fehlte uns das geeignete Schuhwerk und der Mut.
Den Einzug der Amerikaner beobachteten wir versteckt vom Fenster aus. Am nächsten Morgen weckte uns lautes Treiben vor unserem Lager. Die Amerikaner hatten ihre Feldküche bei uns aufgestellt. Die Kontakte waren schnell geknüpft, und wir waren eine kurze Zeit im Schlaraffenland. Von den überschüssigen Mengen ihrer Mahlzeiten haben wir gut gelebt. Es waren Kampftruppen, die aus dem Vollen schöpfen konnten. Bei den anschließenden Besatzungstruppen war die Großzügigkeit schon eingeschränkter.
Eine der ersten Amtshandlungen der Amerikaner bestand in der Suche nach NS-Funktionären. Die Einheimischen zeigten sofort auf unseren Lagerleiter, Prof. Schomburg, um von den eigenen Parteigenossen abzulenken. Die Verhaftung ließ nicht lange auf sich warten. Wir waren jetzt allein auf uns gestellt. Die beiden Lehrer aus dem Osnabrücker Nachbarlager, Albrecht und Schumann, sahen wohl mal nach dem Rechten, von einer Betreuung konnte aber keine Rede sein. Der Schulunterricht wurde eingestellt, und wir versuchten die Langeweile mit allerlei zweifelhaften Aktivitäten zu vertreiben.
Die deutschen Truppen hatten beim Rückzug Mengen von Munition und andere Kampfmittel zurückgelassen. Wir waren bald Experten auf dem Gebiet von Sprengkapseln und Zündschnüren. Es machte viel Spaß, die Patronen aus der Gewehrmunition zu entfernen, und dann das Schwarzpulver in den Hülsen anzuzünden. Es entstand ein Feuerstrahl, der sich dominoartig auf andere gefüllte Hülsen übertragen ließ. Das Treiben mit Sprengstoff blieb den Amerikanern nicht verborgen, und eines Tages kam ein Offizier und sagte im gebrochenen Deutsch: “Wenn Ihr so weitermacht, seht Ihr Vater und Mutter nicht wieder!” Wir wurden uns der Gefährlichkeit dieses Spiels bewußt und ließen von da ab unsere Finger davon.
An unserem Unterricht hatten in den letzten Monaten auch einige Jungen aus dem Dorfe teilgenommen, die ebenfalls vor Luftangriffen geflohen waren und jetzt bei Verwandten wohnten. Einer von Ihnen kam aus Innsbruck und hieß Walter Schlager. Wir hatten uns bald angefreundet, und die Hälfte seines Frühstücksbrotes kam mir oft zugute. Das Leben im Lager strebte einem Tiefpunkt zu. Neben dem Unterrichtsausfall wurde die Versorgungslage schlechter und dem Gemeinschaftsleben fehlte die führende Hand. Ich versuchte jetzt einen Weg zu finden, der es mir ermöglichte, mein Leben bis zur Rückkehr nach Osnabrück eigenständig zu gestalten. Mein Freund Walter wohnte bei Zieheltern auf einem Bauernhof. Ich bot meine Mithilfe gegen Kost und Unterkunft an. Durch die Vermittlung von Walter nahm die Familie Quehenberger auf. Der Mooshof lag ungefähr zwei Kilometer von unserem KLV-Lager entfernt. Die Familie bestand aus dem Bauern und der Bäuerin, einer älteren Tochter, Walter mit einer kleineren Schwester und dem Knecht Fred. Zwei Söhne waren noch nicht aus dem Krieg heimgekehrt. Außerdem wohnte dort ein Wiener Ehepaar mit einem Schäferhund.
Als ich zum ersten mal mit am Tisch saß, bekam ich vom Bauern einen Alulöffel, den er mit seinem Messer für mich kennzeichnete. Die Familie war sehr christlich eingestellt, und das Tischgebet vor den Mahlzeiten war eine Selbstverständlichkeit. Im KLV-Lager waren nur derbe Tischsprüche an der Tagesordnung. Ich wurde wieder daran erinnert, daß es auch noch andere Werte gab. Die Speisefolge war tagtäglich gleich. Es gab eine dickgekochte Graupensuppe und anschließend Sauerkraut. Die Schüssel stand in der Mitte des Tisches, und alle aßen gemeinsam daraus.
Daran mußte ich mich erst noch gewöhnen. Diese beiden Gerichte bildeten die Vorspeise zu der dann folgenden Hauptmahlzeit, die aus den raffiniertesten Mehlspeisen des Salzburger Landes bestand. Zur Zeit der Holunderblüte schnitten wir diese ab, die dann in einen dünnen Mehlbrei getaucht im Fett zu Hollekrapfen gebacken wurden. Die Versorgung auf den Hofe war weitgehend unabhängig. Der anfallenden Milch entzog man mit einer Zentrifuge die Sahne, die anschließend in einem Stampffaß zu Butter verarbeitet wurde.
Im Gegensatz zu vielen Höfen, die einen Backofen draußen stehen hatten, befand sich auf dem Mooshof der Ofen in der großen Küche. Am Backtag heizte man frühmorgens den Ofen mit Holzscheiten ein, bis er eine gewisse Hitze erreicht hatte. Die Asche wurde entfernt und die vorbereiteten runden Brote konnten den Ofen geschoben werden. Wenn sie fertig gebacken waren, durchzog ein herrlicher Duft das Haus. Der Haupterwerbszweig in dieser Gegend war die Viehhaltung. Aus diesem Grunde war die Heuernte sehr wichtig, und wir Kinder wurden beim Wenden und Zusammenharken voll eingespannt. Der Getreideanbau spielte dagegen nur eine untergeordnete Rolle. Alle Arbeiten wurden von Hand oder mit den Kühen erledigt. Neben der Mithilfe auf dem Hofe blieb noch sehr viel Zeit für eigene Unternehmungen. In der Nähe lag der Eglsee, in dem Blutegel schwammen. An diesem Moorsee errichteten wir einen Badesteg, den wir mit einem selbstbemalten Schild “Freibad Eglsee” versahen. Beim längeren Schwimmen in diesem warmen Moorwasser konnte es vorkommen, daß beim Verlassen des Sees sich Blutegel am Körper festgesaugt hatten. Zur Abwechslung badeten wir in der Lammer, einem kalten und reißenden Gebirgsfluß. Der Sommer in diesem Jahr war besonders warm und sonnig, so daß wir uns mehr zur Lammer hingezogen fühlten.
Ein weiterer Zeitvertreib war das Herumtollen mit dem Schäferhund. Beim Ballspielen mit dem Hund passierte dann eines Abends ein Mißgeschick. Der Hund rutschte beim Zupacken des Balles mit seiner Schnauze ab und riß mir in der rechten Ellenbogenbeuge eine zwei Zentimeter lange Wunde. Auf dem Gepäckträger eines Fahrrades wurde ich zum Arzt nach Abtenau gefahren, der die Wunde mit einigen Stichen nähte. Inzwischen war es spät geworden und es bestand keine Möglichkeit mehr zur Heimkehr. Also wurde ich im Dorfspital zu zwei älteren Frauen ins Zimmer gelegt. Sie waren sehr gut zu mir und verwöhnten mich mit Kuchen. Bei meiner Rückkehr zum Mooshof erhielt ich vom Hundebesitzer als Schmerzensgeld 50 Reichsmark. So viel Geld hatte ich schon lange nicht mehr besessen. Außerdem konnte ich meine nächtliche Unterkunft verbessern. Ich bekam das Zimmer eines Sohnes, der noch nicht aus dem Krieg zurückgekehrt war.
Eines Tages hatten wir, Walter und ich, die Tochter zu begleiten, die mit einer Kuh zum Stier mußte. Wir machten uns zu Dritt auf den Weg. Einer zog die Kuh am Strick, während der andere ab und zu mit einem Stock nachzuhelfen hatte. Der Weg war weit, denn einen Stier konnte sich nicht jeder Hof leisten. Wir wurden erwartet, und auch der Stier wußte genau was zu tun war. Ich erlebte diesen Vorgang zum ersten mal in meinem Leben, und meine Gefühle schwankten zwischen Neugier und Peinlichkeit. Wir wußten wohl, wie man sich bei Fliegeralarm zu verhalten hatte, aber eine Aufklärung über die natürlichsten Dinge im Leben waren tabu. Die einzige Aufklärung erfolgte auf der Straße und die bestand mehr aus Dichtung als Wahrheit. Die Landjugend war da zu beneiden, die mit diesem Thema
frei und unbekümmert umgingen. So hatte man sich auch auf dem Hofe nichts dabei gedacht, uns Stadtjungen mit dieser Aufgabe zu betreuen.
Von Zeit zu Zeit besuchte ich das KLV-Lager, um nicht den Rücktransport zu verpassen. Meine Mitschüler versuchten sich die Zeit unter anderem mit Skatspielen zu vertreiben, das ihnen von einem der Lehrer beigebracht worden war. Eines Tages war es soweit, und ich mußte wieder zurück ins Lager. Die Heimfahrt stand kurz bevor. Es fiel mir sehr schwer, mich vom Mooshof zu verabschieden, wo ich wie ein Sohn in die Familie aufgenommen worden war. Im KLV-Lager wurden aus unseren Kopfkissen kleine Rucksäcke genäht, damit wir dort unsere persönlichen Sachen verstauen konnten. Bald darauf trafen zwei oder drei Mütter von Mitschülern ein, die große Strapazen auf sich genommen hatten, um ihre Söhne heimzuholen. Aber auch unser Rückführungstermin war gekommen, so daß wir gemeinsam mit den Müttern aufbrechen konnten. Unter Leitung der zwei Lehrer aus dem Osnabrücker Nachbarlager ging die Fahrt zuerst nach Salzburg. Hier verloren wir den ersten Lehrer aus den Augen. An der Grenze bei Freilassing, Österreich war inzwischen wieder ein Staat geworden, wurde dem Lehrer Schumann die Einreise nach Deutschland verweigert. Es war vergessen worden, seinen Namen auf den Sammelvisumschein zu setzen. Zum Glück waren die Mütter noch bei uns. In einem geschlossenen Güterwagen ging die Reise Richtung Osnabrück los. Unerklärbare Aufenthalte machten die Fahrt zu einer zeitaufwendigen Reise. Auf den Bahnhöfen haben wir für die Amerikaner kleine Handreichungen gegen Essen gemacht. In Darmstadt stand neben uns ein Waggon mit Engländern. Auch hier versuchten wir unsere Dienste anzubieten. Als wir die Kanister mit Wasser ablieferten, haben wir vergebens auf eine Belohnung gewartet. Es wurde uns klar, daß die Engländer nicht mit den großzügigen Amerikanern zu vergleichen waren. Der Aufenthalt dauerte uns zu lange, und so beschlossen einige, zu denen ich auch gehörte, auf eigene Faust weiterzufahren. Ich ließ meinen Koffer im Wagen zurück, nachdem die anderen versprachen, das Gepäck im Osnabrücker Bahnhof abzugeben. In überfüllten Zügen schafften wir es schneller über Kassel und Hannover nach Osnabrück zu kommen. Im ganzen dauerte die Reise eine Woche.
In Osnabrück angekommen, stellte sich die bange Frage, sind die Eltern noch da und steht das Haus überhaupt noch? Mit einem komischen Gefühl im Magen bog ich von der Frankenstraße in den Stahlwerksweg ein und sah, daß die rechte Straßenseite ein Trümmerfeld war. An der linken Seite standen die Häuser noch, obwohl sie auch einen mitgenommenen Eindruck machten. Tatsächlich war das Haus Nr. 8 bewohnt, wie schnell ich die Treppe in die 3. Etage gekommen bin, weiß ich nicht mehr. Nach dem Klingeln öffnete mein Vater und nach der Begrüßung waren seine ersten Worte: “Wo ist Deine Mutter?” Ich verstand seine Frage nicht sofort, aber er klärte mich schnell auf. Meine Mutter war vor ein paar Tagen ebenfalls aufgebrochen, um mich aus Abtenau abzuholen. Jetzt war ich zu Hause, und sie gondelte irgendwo auf einem Kohlenzug Richtung Süden.
Ihre Fahrt ging schneller vonstatten als unsere Heimfahrt. Für Hin- und Rückfahrt benötigte sie nur eine Woche. Als auch sie wieder in Osnabrück gelandet war, berichtete sie, daß an der Grenze bei Freilassing sie diese nicht passieren konnte. Dort lernte sie eine Krankenschwester kennen, die sich anbot, mich aus Abtenau abzuholen. Das Erstaunen war groß, als sie erfuhr, daß wir uns alle auf der Heimreise befänden. Nun waren wir alle wieder zusammen, nur der Koffer fehlte noch. Auf dem Hauptbahnhof fanden wir nur noch einen leeren Koffer. Als der Güterzug mit den restlichen Schülern vor dem Osnabrücker Bahnhof keine Einfahrt erhielt, gab es bei den Insassen kein Halten mehr, und jeder drängte so schnell wie möglich nach Hause zu kommen. An die Koffer hat dabei keiner mehr gedacht. Den Verlust des Inhaltes habe ich schnell verschmerzt. Wichtiger war, daß wir alle heil und gesund den Krieg überstanden hatten.
Der Aufenthalt in einem KLV-Lager in den letzten Kriegsmonaten und der Zeit danach, war mit einem fröhlichen Ausflug in ein Schullandheim nicht zu vergleichen. Diese kurze Zeit hat bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Im Jahre 1958 habe ich den Ort Abtenau wieder aufgesucht. Für mich war es ein besonderes Bedürfnis, der Familie Quehenberger meinen Dank noch einmal auszusprechen.
E. H. (2008)
Die verschiedenen Häuser (die Fotos sind 1955 aufgenommen worden):


Diese Bilder stammen aus dem Archiv R. Brinkmeyer aus dem Nachlass seines Vaters Werner Brinkmeyer, der an der Verschickung ins Salzburger Land teilgenommen hat.
Bilderstrecke#2, alle Fotos aus privatem Besitz