Theater-AG 1991: „Der Sängerkrieg der Heidehasen“

nach James Krüss

Theater – Tanz – Musik im Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium
Zu einem verspäteten Besuch in Ostereierdorf im Heidehasenkönigreich lud am Freitag, dem 3.Mai 1991, das Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium ein. Auf dem Programm im Forum des Schulzentrums Sebastopol stand “Der Sängerkrieg der Heidehasen”, ein nach einem Hörspiel von James Krüss entwickeltes Musical. Die Geschichte handelt von einem Wettbewerb der Hasensänger, dessen Sieger zur Belohnung die Tochter des Hasenkönigs heiraten darf, und davon, wie durch Intrigen und Bestechung das Ergebnis manipuliert werden soll.
In seiner Begrüßung unterstrich Initiator und Spielleiter Kuno Stelz den Werkstattcharakter des Projekts und dankte den Musik- und Kunsterziehern der Schule für ihre tatkräftige Hilfe. Das Stück wurde vor allem deshalb gewählt, weil es Gelegenheit zur Mitwirkung als Darsteller, Musiker, Techniker und Gestalter der Dekorationen bot
Im Verlauf des Spiels zeigten die verschiedenen Talente ihr Können: neben den “Schauspielern” u.a. ein Bänkelsängerpaar, Akrobatinnen und eine Tanzgruppe, einstudiert von Lars Degermo von den Städtischen Bühnen. Alle zeichneten sich durch große Spielfreude und Engagement aus. Besonders lebendig wirkte eine eingefügte Volksfestszene. Die z.T. herrlich parodistischen Gesangsnummern wurden selbstverständlich live, ohne Playback, dargeboten.
Die räumlichen Gegebenheiten bedeuteten eine besondere Herausforderung an Phantasie und Improvisationsvermögen. Im Forum gibt es keine Bühne, der gesamte Innenraum wurde geschickt durch die Beleuchtung wechselnder Schauplätze und mobile Elemente genutzt Als vorteilhaft erwies sich, daß die Zuschauer so dicht am Ort des Geschehens saßen, daß sie von den Bänkelsängern und vom Herold direkt angesprochen und einbezogen werden konnten.
Das Theaterspiel wurde von der Big Band unter Leitung von Birgit Willenbrock eingerahmt Sie bot vertraute Melodien in geschicktem Arrangement, in dem sich exaktes Zusammenspiel und gut gelungene Solopartien abwechselten.
Zum Ausklang fesselte die Rockgruppe die Zuhörer mit ihren Rhythmen. Unentwegte Rockfans saßen noch länger als eine halbe Stunde in den Hügeln des Forums. Eine spontan durchgeführte Sammlung für die Kurdenhilfe ergab DM 753,1&
Die gelungene Veranstaltung wurde zweimal wiederholt, einmal im “Stammhaus” des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums, dem EMMA-Theater, und einmal im Aussiedlerlager Caprivikaserne.

E. Hoppe

Quelle: EMA-REPORT 1991, S. 15